"Die Qualitäten passen", sagt der Chef der WG Münchweier-Wallburg-Schmieheim, Klaus Rösch über den diesjährigen Herbst. Archivfoto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Weinlese: Winzer sind mit Herbst 2019 zufrieden / WG verliert Mitglieder

Klaus Rösch, Vorsitzender der Winzergenossenschaft Münchweier-Wallburg-Schmieheim, blickt zufrieden auf den Herbst 2019 zurück. "Die Qualitäten passen", so die Bilanz.

Ettenheim. Die Hauptsorten Spätburgunder (knapp ein Drittel der gesamten Herbstmenge der WG) mit durchschnittlich 91 Oechsle-Graden sowie Müller-Thurgau (30 Prozent) mit Oechsle zwischen 80 und 85 stellen auch Geschäftsführer Leo Enderle zufrieden: "Das reicht vollkommen". Die Rekordwerte von mehr als 100 Öchsle im Jahr zuvor entsprächen gar nicht mehr dem heutigen Gusto des Weintrinkers.

Der gesamte Ernteertrag indes ist um etwas mehr als ein Viertel hinter dem von 2018 zurückgeblieben. "Das Wetter im September war nicht optimal", blickt Rösch zurück und erinnert gleichzeitig an einen ordentlichen Sonnenbrand, den die Reben bei Temperaturen von bis zu 40 Grad im Juli davongetragen hätten. Zehn Prozent Ernteverlust schätzt Rösch als Ergebnis zweier extrem heißer Tage. Der Herbst selbst begann am 17. September, 14 Tage später als üblich. Am 10. Oktober wurde er abgeschlossen.

Die Ernte für den Neuen Süßen wurde dreimal in Kippenheim abgeliefert (einmal im August, zweimal im September). In den 17 Tagen der Hauptlese wurden in Münchweier 1121 Bottiche, was etwa drei Vierteln der Gesamternte entspricht, der Rest in Containern angeliefert. Ausdrücklichen Dank richten Rösch und Enderle an Heinz Siebertz, der sich 15 Jahre lang bei der Traubenannahme in den Dienst der WG gestellt und in diesem Jahr altershalber aufhört hat.

Rund 65 Mitglieder zählt die WG, der sich nach deren Auflösung auch die Winzer aus Ettenheim angeschlossen haben. "Jedes Jahr werden es drei bis fünf Mitglieder weniger", berichtet Leo Enderle. Altersbedingt. Fast die Hälfte der Ernte werde inzwischen vom Vollernter gesammelt, die Gesamtfläche der WG bleibt mit 8912 Ar relativ konstant.

Während der Herbst 2019 für die WG Münchweier-Wallburg-Schmieheim soweit erledigt ist, beschäftigt das Volksbegehren "Rettet die Bienen" den Vorsitzenden Klaus Rösch weiter. "Nicht unterschreiben", so sein Appell. Winzer, Bauern, auch Bio-Betriebe müssten ihren Betrieb einstellen, macht Rösch klar, dass ohne Pflanzenschutzmittel einfach nichts mehr gehen würde. Die Pilzkrankheiten würden jegliche Ernte vernichten. Landwirtschaft und die typische Kulturlandschaft verschwinden, sagt Rösch.