Mit schönen – und wärmenden – Klängen erfüllten die Musiker aus Ettenheimmünster die Wallfahrtskirche St. Landelin. Es war das neunte Konzert dieser Art. Foto: Hiller

Konzert: Ettenheimünsterer Trachtenkapelle zeigt in St. Landelin ihr Können / Auch Jugend begeistert

Zu einem musikalischen Rundgang durch das ländlich geprägte Münstertal hat die Trachtenkapelle in der nahezu voll besetzten Wallfahrtskirche aufgespielt. Es präsentierte sich auch die Jugendkapelle.

Ettenheimmünster. Der Nachwuchs bewies gleich zum Einstieg mit dynamisch modernem Pre-Pop, Beatles-Lied "And I love her" und schließlich Händels berühmter adventlicher "Tochter Zion" sein Können. Dirigent Andreas Lang muss um Verstärkung nicht bange sein.

Nach feierlich-geistlichem "Ein Haus voll Glorie schauend" zum Auftakt bewies die Hauptkapelle sogleich symphonisch: "So schön ist Blasmusik", lud anschließend mit "My Dream" samt Solist Bernd Ibig zu einem musikalischen Ausflug ins von Mythen und Sagen geprägte Tal mit einzigartiger Landschaft ein – mit allen Registern zur Freude der Zuhörer blendend gemeistert. Zum Mitklatschen geriet, auch das gehört natürlich zum umfassenden Repertoire der Trachtenkapelle, die böhmisch-schmissige Fuchsgraben-Polka, in dieser Form in der ehrwürdigen Wallfahrtskirche selten zu hören.

Anerkennung für Leistungsabzeichen

Zur Erinnerung an den sagenhaften namensgebenden irischstämmigen Märtyrer St. Landelin, einst in Ettenheimmünster erschlagen, hatte die Kapelle mit "Highlights from Brave" irisch-schottische Klänge nach Ettenheimmünster gebracht, lyrisch, aber durchaus mit rasanten Passagen. Auch davon ließen sich die Zuhörer begeistert fesseln, sparten nicht mit Applaus. Der Beifall hatte auch den schönen Nebeneffekt, sich in der leider recht kalten Kirche etwas warmklatschen zu können.

Das geschah nicht minder beim munteren österreich- ungarischen Deutschmeister- Regimentsmarsch, einem besonderen Blasmusik-Bonbon vergangener monarchistischer Zeiten.

Moderatorin Ulrike Fischer führte thematisch weiter an den kältesten Punkt der Ortenau, ins Hintertal, wo schon mal 24 Minusgrade gemessen worden waren. Dafür hatte sich zur musikalischen Würdigung des Naturschutzgebietes Taubergießen Dirigent Lang "Annie’s Dream" als Einladung zum Träumen ausgesucht. Auch damit stellten die Instrumentalisten samt Trompeten und Flügelhörnern trefflich unter Beweis, dass sie ihr Zusammenspiel blendend beherrschen.

Passend zum draußen einsetzenden Schneegestöber intonierte die Kapelle in der Kirche noch das "Winterwunderland" als modernen Weihnachtsklassiker, stimmte als Zugaben mit "Segne du Maria" nochmals auf die kommenden Feiertage ein, ebenso mit dem österrreichischen Weihnachtslied "Es wird schon glei dumpa" und besinnlichem bayerischem Andachtsjodler. Anschließend ließen sich viele der Hunderten Gäste der Trachtenkapelle nicht davon abhalten, sich vor der Kirche im frischen Schnee noch mit Glühwein und Kinderpunsch aufzuwärmen.

Geehrt wurden während des Konzerts Clara Griesbaum und Keoni Kriegsmann für ihr frisch errungenes Jungmusiker-Leistungsabzeichen in Bronze. Auch für die Jugendkapellen-Vorsitzende Anne Hummel gab es Blumen.

INFO

Weiter geht's

Bereits zum neunten Mal hatte die Trachtenkapelle zu ihrem jährlichen Kirchenkonzert eingeladen. Das nächste wird nicht ausbleiben, es ist wieder auf den ersten Advent 2018 geplant. Doch die Kapelle ist noch dieses Jahr zu hören: bei der Christmette an Heiligabend ab 17 Uhr.