Innehalten im Prinzengarten: Von solchen Orten könnte es in Ettenheim noch mehr geben – nur ein Wunsch, den die Teilnehmer der Bürgerwerkstatt äußerten. Foto: Archiv: Ehrlich

Ettenheimer sammeln Ideen, um Stadt lebenswerter zu machen / Zusätzlicher Termin

Wie kann die Stadt noch lebenswerter gestaltet werden? Vor einem Monat fand dazu eine erste "Bürgerwerkstatt" statt, um von Einwohnern zu erfahren, was sie an Problemfeldern ausgeräumt sehen wollen. Nun gab es eine tiefergehende Fortsetzung.

Ettenheim. 30 Interessierte hatten sich dazu im Bürgersaal im Rathaus eingefunden, um an fünf Tischen im Gruppengespräch konkretere Vorschläge zu entwickeln. Wie berichtet, war bereits erarbeitet worden, dass neben Verkehrsproblemen beispielsweise auch die Innenstadtgestaltung, Ortsteil-Infrastrukturen, öffentlicher Personennahverkehr, Veranstaltungsvielfalt, Nahversorgung und Freizeiteinrichtungen mit besseren Spielplätzen auf der Bürger-Agenda stehen. Jetzt ging es darum, wie die gesammelten Vorschläge konkret aussehen könnten – samt Zeitschiene zur Umsetzung. Und: Wen sollte die Rathausverwaltung dafür als künftige Partner noch zusätzlich ansprechen?

Profi-Moderator Udo Wenzl und Ettenheims Öffentlichkeitsreferentin Heike Schillinger hatten dazu Dutzende große Themenlisten mit entsprechend vielen Spalten vorbereitet. Die füllten sich im Laufe von zwei konzentrierten Stunden zunehmend. Es waren tatsächlich allesamt, so stand es über den Bögen, "Herzensthemen", die ohne Rücksicht auf Kosten oder bürokratische Hemmnisse fortentwickelt wurden. Eine Teilnehmerin fasste abschließend spontan zusammen: "Das war ganz großartig, da sind viele neue Ideen entwickelt worden."

Nach derart fruchtbarer Teamarbeit sprach sich die breite Mehrheit der anwesenden Bürger dafür aus, die Themen bei einem weiteren Werkstatt-Treffen am 30. November nochmals zu vertiefen. Sie hatten reichlich kommunales Blut geleckt. Bei dem zusätzlichen Termin (abermals im Bürgersaal ab 19 Uhr) sind auch neue Teilnehmer willkommen. Am 30. Januar sollen dann die Gesamtergebnisse der Bürgerwerkstatt gemeinsam dem Ettenheimer Gemeinderat vorgestellt werden. Das hatte Bürgermeister Bruno Metz schon zuvor versprochen: "Alle Ergebnisse nehmen wir ernst – kein Vorschlag verschwindet in irgend einer Schublade."

INFO

Die Wunschliste ist sehr lang

> Wünsche: Ob Parkplatzproblematik in der Innenstadt, gegen die man sich eine bessere Ausschilderung und eine Attraktivitätssteigerung speziell auf den Espen wünscht, oder eine neue Mehrzweckhalle, die auf dem Stückle-Areal entstehen soll ("so bald wie möglich, aber spätestens bis 2021"): Das waren bei der Bürgerwekstatt ebenso Herzensthemen wie besser beleuchtete Gehsteige und Radwege, weitere öffentliche Toiletten in der Kernstadt, mehr Fahrradabstellplätze am Orschweierer Bahnhof oder Spielplätze mit Fitnessgeräten auch für Ältere. Wildblumenfeld samt Alleen mit heimischen Arten, etwa zwischen Campingplatz und Ettenheimweiler sind ebenso festgehalten wie der Wunsch nach besser koordinierten Öffnungszeiten des Einzelhandels im Stadtkern. Vieles mehr wurde mit Herzblut ausgearbeitet, bis hin zu der Idee, die ehemalige Altdorfer Synagoge äußerlich ansehnlicher zu machen.

> Umsetzung:  Nach der abschließenden Ergebnis-Präsentation im Januar dürften Verwaltung und Gemeinderat reichlich zu tun haben, die detaillierten Bürgermeinungen zu verarbeiten.