Neubürger diskutieren mit Neubürgern – in Ettenheim mittlerweile ein gewohntes Bild. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Empfang: Fast 100 Neubürger folgen Einladung der Stadt / Lebhafte Diskussionen an den Tischen

"Appetit machen, das Städtchen kennenzulernen", ist laut Bürgermeister Bruno Metz das Ziel des Neubürgerempfangs. Auch bei der fünften Auflage strömten viele Neu-Ettenheimer ans "Büffet", um im Bild zu bleiben.

Ettenheim. Mit pfiffigen Einfällen verstand es Moderator Udo Wenzl, der seit Jahren Foren mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen für die Stadt moderiert, die Neubürger schnell aus der Reserve zu locken. Dabei halfen vier Ettenheimer – Karin Beckendorf, Robert Fitzke, Dennis Böhm und Lisa Woosey – die selbst aus unterschiedlichsten Gründen ins Rohanstädtchen gezogen sind. Sie bekannten vor den knapp 100 Neubürgern jeden Alters: Ettenheim ist ihnen schon jene "Heimat" geworden, über die Bruno Metz eingangs reflektierte.

Vom hohen Norden bis hinunter in die Schweiz

Ihr Wohlfühlen resultiere aus dem "Dorf- und Stadtcharakter zugleich", der Erfahrung eines "herzlichen Aufgenommen-Worden-Seins" oder etwa aus dem guten Angebot von Kindergärten und Schulen für den Nachwuchs. Sie gestanden aber auch, dass sie "bisweilen schon noch Schwierigkeiten mit der Sprache" hätten oder sich bei der Fastnacht noch an die unbekannten Bräuche gewöhnen müssten. Ist aber auch kein Wunder: Schließlich kommen die Neubürger von überall her nach Ettenheim – aus dem höchsten Norden der Republik bis hinab in die Schweiz. Gut, manche auch nur aus Hugsweier oder Schmieheim, wie eines der amüsanten "Stellungsspiele" Wenzls offenbarte.

Nach Stuhlkreis ohne Stühle und kurzen Interviews konnten ausgedruckte Fragen an die Tischkreise allenfalls als Impulse für lebhafte Dialoge dienen. Ausgefüllt wurde auf den Tischvorlagen nichts – umso lebhafter gesprochen. Der Bürgersaal zeigte wieder einmal seine begrenzten akustischen Möglichkeiten überdeutlich.

In der Feedback-Runde zeigten die Neubürger, die zuvor von den Stadtführern in die Geschichte der Stadt eingeführt worden waren, treffliche Beobachtungsgabe. Was Rathauschef Bruno Metz nicht zum ersten Mal zu hören bekam: fehlender Handy-Empfang in Ettenheimweiler, Probleme mit dem fahrenden und dem ruhenden Verkehr, mangelnde Disziplin beim Parken, reduzierte Öffnungszeit der Post, der Ruf nach vermehrtem Einsatz des Gemeindevollzugsdiensts. Der Reihe nach zeigte Metz auf, welche Lösungsansätze jeweils im Raum stehen.