Wildblumen sorgen dafür, dass aus Grünstreifen oder Brachflächen blühende Biotope werden können, die Tiere dringend benötigen. Foto: Architekturbüro Bernd Billharz

Ettenheim bekommt Zuschlag für Förderprojekt. Aus Grünflächen werden Lebensräume für Tiere

Ettenheim (red/web) - Für das Förderprojekt "Natur nah dran" konnte sich Ettenheim einen der begehrten Plätze für 2018 sichern. Die Stadt wird nun einen Teil ihrer Grünflächen in artenreiche Lebensräume für Tiere und Pflanzen verwandeln.

Das Projekt ist eine Initiative des Nabu und wird vom Umweltministerium des Landes gefördert. "Blühende Randstreifen an der Straße, Wildstauden an der Bücherei oder die Einbeziehung von Bürgern und einer Schule – die Stadt Ettenheim hat ein überzeugendes Konzept und auch schon konkrete Vorschläge zur Umgestaltung eingereicht", berichtet Carolin de Mattia vom Nabu Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung der Stadt Ettenheim. Bürgermeister Bruno Metz freut sich sehr über die Auswahl. Denn das Bewerberfeld war groß. 64 Einsendungen zählte der Nabu-Landesverband. Aus diesen wählte die Jury 13 Städte und Gemeinden aus. Diese werden bei der naturnahen Umgestaltung von jeweils bis zu fünf Flächen unterstützt.

Wie Bauhofleiter Markus Ohnemus – der gemeinsam mit Heike Schillinger das Projekt betreut – berichtet, ist in Ettenheim die Umwandlung folgender Grünflächen geplant: Das Staudenbeet an der Ecke Bienlestraße/Schwarzwaldstraße, der Randstreifen entlang der Fahrbahn am Mühlenweg, am Außenbereich des Museums und der Bücherei, der Fahrbahnrand entlang der Freiburger Straße und eine Grünfläche an der Herrenstraße/Ecke Sportplatzstraße.

Die Bewerbung für das Förderprojekt entstand aus der Bürgerwerkstatt heraus, berichtet Schillinger. Denn in den Workshops wurden am Thementisch "Natur" noch mehr Blumenwiesen und Flächen mit Wildblumen angeregt. Bei der Bürgerwerkstatt dabei waren auch Kathrin Opel und Gesche Beile vom Nabu Ettenheim. "Wir freuen uns, dass die Stadt so schnell reagierte und sich beworben hat."

Kostenlose Saat-Tütchen im Bürgerbüro

Bereits in den Vorjahren wurden vom Bauhof sukzessive städtische Flächen in Wildblumenwiesen umgewandelt. Damit auch die Bürger Ettenheims in ihrem eigenen Garten oder auf dem Balkon aktiv sein können, werden demnächst kostenlose Blumensaat-Tütchen im Bürgerbüro verteilt. "Ich würde mich freuen, wenn sich auch viele Bürger und vielleicht auch Schulen und Schulklassen mit Aktionen im Projektjahr einbringen", erklärt Schillinger. Im Spätsommer ist beispielsweise auch eine Exkursion zu öffentlichen und privaten Blumenwiesen geplant, bei der unter anderem das Architekturbüro Bernd Billharz die neue naturnahe Gestaltung rund um das neue Büro in Ettenheim vorstellt. "Gerne können auch Privatpersonen Fotos von ihren Blumenwiesen an die Stadtverwaltung senden." Wer größere Mengen Wildblumensaat benötigt, erhält diese in der Baumschule Brossmer in Ettenheim. Dort gibt es auch die Beratung durch einen Fachmann.

Tiere wie Wildbienen und Schmetterlinge benötigen dringend neuen Lebensraum. Der Siedlungsbereich bietet hier ein erhebliches Potenzial: In allen Städten und Gemeinden gibt es Grünstreifen, Verkehrsinseln oder Brachflächen, die mit den passenden Wildpflanzen zu blühenden Biotopen werden können.

Info: Das Projekt "Natur nah dran"

> Mit "Natur nah dran" möchten Nabu und das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Von 2016 bis 2020 werden jährlich zehn Kommunen gefördert. Jede teilnehmende Kommune erhält eine Zuwendung in Höhe von 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal 15.000 Euro. In der Summe enthalten sind unter anderem auch Workshops für kommunale Bedienstete sowie Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit.

> Weitere Informationen gibt es unter www.naturnahdran.de