Neben Büttenreden gab’s beim bunten Abend der Gelruewe auch Tanzdarbietungen – zum Beispiel diesen Auftritt junger "Waldfeen". Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Bunter Abend der Gelruewe-Ritter bietet unterhaltsames Programm

Von Michael Masson

Draußen kalter Schnee, drinnen heiße Stimmung: Die Gelruewe-Ritter haben bei ihrem bunten Abend alle Register gezogen.

Münchweier. Harald Sutterer, Vorsitzender der Gelruewe-Ritter, hatte Grund zur Freude, war die Halle in Münchweier doch voll besetzt. Daher dürfte den gelb-roten Rüben mit Pflanzengrün im Häs und den Marktwiebli der Einmarsch doppelt Spaß gemacht haben. Zuvor hatte Klaus Hummel bereits für Schunkelstimmung gesorgt.

Beim Eröffnungstanz des Narresome gab’s viel Applaus – der von Gabi Sutterer und Anja Koch gebändigte Nachwuchs hüpfte derart herzig über die Bühne, dass eine Wiederholung unvermeidlich war. Fünf junge Hästräger sinnierten dann im Hemdglunker-Outfit etwa über die Frage, ob Mädchen oder Jungs schöner sind. Zwei Markusse, nämlich Binz und Speier, fanden sich anschließend im Bett als skurriles Ehepaar zusammen und tauschten ihre Weltsichten aus ("Wo sind Frauen am schönsten? Auf alten Bildern!").

Moderator Frank Singler überbrückte kleine Päuschen blendend ("Wir sind klein, da muss mancher halt öfter auf die Bühne"). Die elfköpfige Dancing Generation wirbelte als Alice’s im Wunderland in Ringelsöckchen über die Bühne – die Choreografie stammte von Jaqueline Pfisterer und Maike Siefer. Zaki und Pattex alias David Weiß und Patrick Burger brillierten mit Loriots Sketch über einen im Sessel Ruhe suchenden Ehemann, den seine Frau nervt ("Irgendwas musst du doch tun!").

Probleme im "nahen Osten" an der Grenze     zu Ettenheimmünster

Streng nachrichtlich ging es bei der "Tagesschau" mit Markus Ibig und Verena Kern als Sprecher zu. Auf dem Großbildschirm fanden sich manche Dorfbewohner wieder. Auch "Grenzstreitigkeiten im "Nahen Osten" wurden nachrichtlich aufbereitet – nämlich das versehentlich Richtung Ettenheimmünster verrückte Münchweierer Ortsschild.

Das spielte denn auch beim vor Situationskomik nur so sprühenden Märchen der Hästräger eine Rolle: Ein Bäcker aus Münchweier landet im Königreich Rohan und löst dort Aufgaben wie die Schaffung eines geräuschlosen Stadtpflasters (mit weichen Speckweckle) sowie den Umzug von 30 Münchweierern nach "Ettenheimfinster" durch Versetzung des Ortsschilds. Das Publikum kam aus dem Lachen nicht mehr heraus. Als "Gipfelsportverein" betätigten sich neun Akteure vom Polizisten bis zum Mönch im armschlagenden Tanz, jeder zweite Nachbar musste sich dabei sehr pünktlich bücken. Markus Binz war für diesen heiteren Auftritt verantwortlich.

Als Waldfeen im Nebel huschten neun junge Damen der "Dancefloor Destruction" über die Bühne. Katja Schmieder, Tanja Ringwald und Verena Kern brachten als Nordic-Walking-Damen das Dorf mit der Besteigung des Hörd aus der Puste, ehe Herta (Harald Sutterer) und Gerda (Gerold Ebert) als Kaffeetanten göttlich am Bistrotisch herumkalauerten. Zum Finale mit rauschendem Schlussapplaus gleich auf der Bühne stehen bleiben durfte das Ensemble Dance Fever als dritte Ballettgruppe der Gelruewe, das mit männlichen afrikanischen Zebras und weiblichen Paradiesvögeln das Publikum begeisterte.