Von Magenbrot bis hin zu Kuscheltieren: Rund 200 Marktbeschicker boten beim Martinimarkt ihre Waren an. Foto: Decoux-Kone

Rund 200 Aussteller bieten ihre Waren an. Bürgermeister ehrt Marktmeister Heinz Hüglin

Ettenheim - Wieder einmal hat sich der Martinimarkt in Ettenheim als Besuchermagnet erwiesen. Rund 200 Marktbeschicker, darunter auch verschiedene Vereine, boten ihre Waren an. Eröffnet wurde der Markt von den Altdorfern Stockfestmusikanten.

Diesmal musste Bürgerm eister Bruno Metz am Samstag bei der offiziellen Eröffnung des Martinimarkts keinen bangen Blick in den Himmel richten – bestens gelaunt konnte er mit Oberzunftmeister Harald Hauger im Zelt der Narrrenzunft Hoorig das Gläschen Ehrenwein aus dem Fass des Weingut Webers genießen. Bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen war der Gang über den Jahrmarkt Vergnügen pur.

Schon zur Eröffnung spielten die Altdorfer Stockfestmusikanten in einem vollen Zelt auf, die Straßen im Stadtkern sollten sich rasch füllen. Schauen und kaufen war angesagt, die Händler waren entsprechend beschäftigt. Zum Bummel über den Markt in der barocken Altstadt gehörte auch das Treffen von Bekannten und Freunden auf der Straße; viele ließen sich zum Schwätzchen halten auf einen Sitz nieder, Gelegenheit zur gemütlichen Einkehr gab’s zuhauf. Vor allem tagsüber waren viele Familien zu sehen, an beiden Karussells am Marienplatz und am Rohanpalais war reger Betrieb.

Gut zu tun hatten zudem die Einzelhändler, die in der Innenstadt ihre Geschäfte geöffnet hatten. Ebenfalls gut besucht waren die Ausstellungen im Rathaus. Im Obergeschoss waren die "Farbsinfonien und Strukturen" des Ettenheimer Malers Kurt Bildstein zu sehen, während im Erdgeschoss Olaf Michel seine Sicht auf Ettenheim mit seinen verwinkelten Gassen und Plätzen in der barocken Altstadt sowie Eindrücke aus den Ortschaften zeigte.

Besucher kamen auch aus dem Elsass und der Schweiz

Das Angebot des Ettenheimer Martinimarkts war vielfältig: Von Magenbrot und Tee, über Gürtel und Besen, Kleider und Tischdecken, selbst Gebackenes und Bücher. Für diese bunte Vielfalt hatte wieder einmal Marktmeister Heinz Hüglin gesorgt – und das nun schon seit 25 Jahren. Dafür überreichte ihm der Bürgermeister ein Geschenk. Metz wisse, was er an Hüglin hat. "Er sorgt seit 25 Jahren mit viel Einsatz und Herzblut nicht nur für die bunte Vielfalt, sondern auch dafür, dass alles seinen geregelten Gang geht", ehrte ihn Metz. Hüglin ist auch außerhalb der "heißen Phase" aktiv: Übers Jahr hindurch besucht er andere Märkte, um nach neuen Marktbeschickern Ausschau zu halten. Dennoch sind die meisten Händler vertraute Beschicker, die er seit Jahren kennt. Die werden aber älter und würden nach und nach aufhören, und so ganz leicht sei es nicht, Nachrücker zu finden. Aktuell waren am Wochenende einzelne Beschicker aus dem Saarland oder sogar aus Pirmasens angereist, wie er in einem Gespräch mit der Lahrer Zeitung sagte. Unter den Neuen war unter anderem ein Beschicker aus Radolfzell, der Schmuck aus Kork und Kappen verkaufte.

Info: Marktmeister

Dass aus Heinz Hüglin Marktmeister wurde, ist eigentlich eher einem Zufall zu verdanken. Der Wahl-Ettenheimer, der in Nordweil im Bleichtal aufgewachsen ist, kam der Arbeitsstelle wegen nach Ettenheim und hatte sich dort einen Bauplatz gekauft. In Ettenheim wechselte er die Arbeitsstelle und fing beim Bauhof an. Dort hatte ihn dann der damalige Bauhofleiter gefragt, ob er nicht Marktmeister werden wolle. Er war noch neu bei der Stadt, wie Hüglin verschmitzt sagte. "Deshalb konnte ich nicht nein sagen." Marktmeister ist er geblieben, auch als er nach gerade vier Jahren im Dienst der Stadt Wohnung und Arbeit wechselte. Im Dezember wird Heinz Hüglin 68 Jahre alt, ans Aufhören denkt er noch nicht. In ein paar Jahren wird es den 800. Martinimarkt geben. "Da bin ich dabei."