Zum wiederholten Mal hatte sich der Marbachgraben in Ettenheim am Samstag weiß gefärbt. Foto: Privat

Umwelt: Eingeleitete Farbe färbt Gewässer weiß / Stadt sucht nach Verursacher

Ettenheim - Spaziergänger staunten nicht schlecht, als sie am vergangenen Samstagnachmittag im Ettenheimer Marbachgraben plötzlich weißes Wasser sahen. Das erklärte auch das Feuerwehrfahrzeug, das man kurz zuvor an der Westgrenze des Fürstenfelds gesehen hatte.

Zum wiederholten Mal Farbe im Wasser 

Anwohner hatten die auffallende Färbung des Wassers bemerkt und den Kommandanten Jürgen Rauer benachrichtigt. Der führte die Weißfärbung eindeutig auf eingeleitete Farbe zurück. Das Phänomen wurde nicht zum ersten Mal beobachtet.

Auf Nachfrage beim Tiefbauamt der Stadt brachte Manfred Vogt vom Abwasserzweckverband Südliche Ortenau zumindest etwas Licht ins Dunkle. Da in den am Marbachgraben angeschlossenen Straßenzügen die Kanalisation im Trennsystem ausgebaut sei, müsse die Farbe eindeutig über die Regenwasserkanalisation eingeleitet worden sein.

Vogt sieht dafür zwei Möglichkeiten: Entweder schütte jemand die Farbe in ein falsch angeschlossenes Wasch- oder Ausgussbecken oder aber in eine Oberflächenentwässerung wie einen Hof-, Bodenablauf oder eine Entwässerungsrinne.

Ermittlung des Verursachers ist nicht einfach 

Über den Verursacher gibt es laut Vogt bisher nur Mutmaßungen und Spekulationen. Es sei aber zu vermuten, dass es sich immer um denselben Verursacher handele. Erschwerend bei der Ermittlung sei die Tatsache, dass zwischen der unsachgemäßen Einleitung der Farbe und ihrem Auftreten im Marbachgraben aufgrund der Fließzeit im Kanal eine gewisse Zeit verstreiche.

Tatsache sei in jedem Fall, so Vogt, dass es sich um eine Gewässerverunreinigung handele, der man weiterhin auf den Grund gehen werde.

Nutria bereitet zusätzliche Sorge

Unbeeindruckt von der Farbe im Wasser zeigte sich indes eine Nutria, auch Biberratte oder Sumpfbiber genannt, die sich bereits vor einiger Zeit im Marbachgraben angesiedelt hat. In den Äußerungen der Anwohner wird deutlich, dass diese den neuen "Nachbarn" mit gewisser Sorge sehen, weil die Tiere dafür bekannt sind, an Wasserbauanlagen durch Unterhöhlungen erhebliche Schäden anzurichten.

Am Samstagnachmittag war dann offensichtlich die Neugierde des Nagetiers so groß, dass es unbehelligt der Menschen am Grabenrand erkundete, was es denn mit dem ungewohnten Wasser auf sich hat.