Welchen Weg das Ettenheimer Krankenhaus nach 2030 nimmt, ist ungewiss. Sicher scheint, dass der Standort auf absehbare Zeit nicht den Betreiber wechselt. Foto: Decoux-Kone

Gerüchte um Betreiberwechsel sind laut Geschäftsführung falsch. "OP-Neubau wird kommen".

Ettenheim - Das Ettenheimer Krankenhaus wechselt den Betreiber. Dieses Gerücht machte in den vergangenen Wochen unter dem Klinik-Personal die Runde – ist aber falsch, wie die Geschäftsführung des Ortenau-Klinikums nun klargestellt hat.

Ettenheim. Es wurde viel geschrieben und geredet über die Zukunft des Ettenheimer Krankenhauses. Nicht erst, seitdem der Kreistag nach vielen hitzigen Debatten im Juli vergangenen Jahres beschloss, den Standort im Jahr 2030 aufzugeben. Das Schicksal, das das Haus mit denen in Oberkirch und Kehl teilt, hatte unter Kommunalpolitikern, niedergelassenen Ärzten und Bevölkerung gleichermaßen für Unbehagen gesorgt. Sie fürchteten und fürchten durch die Zentralisierung des Ortenau-Klinikums auf vier Standort eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum.

Gespräche über "Modifikationen"

Zuletzt war es wieder etwas ruhiger geworden rund um die Klinik in der Robert-Koch-Straße, war doch ein Silberstreif am Horizont aufgetaucht. Der Krankenhausausschuss des Kreistags machte im Dezember den Weg für den lange geforderten und versprochenen OP-Neubau in Ettenheim frei. 3,8 Millionen sollen in diesem und kommendem Jahr investiert werden, bereits Ende 2020 die ersten Operationen stattfinden.

Doch mit der Ruhe ist es im und ums Ettenheimer Krankenhaus dieser Tage nicht weit her, wie sich nun zeigte. Hartnäckig hielt sich unter Klinik-Mitarbeitern das Gerücht, die Geschäftsführung des Ortenau-Klinikums spiele mit dem Gedanken, den Standort Ettenheim abzugeben. Delegationen potenzieller Interessenten sollen sich bereits in den Klinik-Fluren umgeschaut haben und mehr oder weniger konkrete Übernahmegespräche geführt worden sein.

Informationen über eine Fremdübernahme träfen nicht zu

Auf Nachfrage der Lahrer Zeitung hat Klinik-Sprecher Christian Eggersglüß die Spekulationen am Montag ins Reich der Fabeln verwiesen. Die Informationen über eine Fremdübernahme träfen nicht zu, der Kreis bleibe Herr über den Standort. Es gebe "keinerlei Überlegungen oder Verhandlungen der Geschäftsführung, das Ortenau-Klinikum in Ettenheim in die Hände eines anderen Betreibers zu geben". Der bisherige Stand besitze nach wie vor Gültigkeit, schreibt Eggersglüß in seiner Stellungnahme weiter: "Der OP-Neubau wird kommen. Die Planungen dazu laufen."

Bürgermeister Bruno Metz bestätigt diese Informationen im Gespräch mit der LZ. Er stehe in regelmäßigem Kontakt mit der Klinik-Führung, "von Übernahmeplänen war nie die Rede". Derzeit tausche man sich über das Wie und vor allem das Wo des OP-Neubaus aus. Bislang ist angedacht, den Trakt im Nordosten der Klinik auf Niveau des Erdgeschosses zu installieren. Diese Variante könnte laut Metz "nach Rücksprache mit den Ärzten noch einmal optimiert werden". Es gehe "darum, den neuen OP bestmöglich in die bestehende Infrastruktur des Hauses einzugliedern", so der Ettenheimer Rathauschef.

Zahl der Betten reduziert sich

Die (Vor-)Planung des neuen Ettenheimer OP stammt vom Tübinger Fachbüro Teamplan. Der Krankenhausausschuss wählte aus fünf vorgelegten Varianten diejenige aus, "die die beste Patientenversorgung sicherstellt und am schnellsten zu realisieren ist", stellte Metz im Dezember fest. Weil durch den Neubau auch Anpassungen am Bestandsgebäude nötig werden (Durchgang, Vorbereitungs- und Aufwachraum), fallen, so Stand bis dato, 14 Betten weg. Damit würde Ettenheim noch über 63 Betten verfügen.