In Ettenheim für Ettenheim: Rathauschefs, Gemeinderäte und Vertreter der Klinik-Initiative haben sich gestern am Krankenhaus getroffen. Foto: Bender

Noch einmal brüllen vor dem Finale. Auch nördlicher Breisgau steht hinter Ettenheim.

Ettenheim - Es wird ernst: Heute gibt der Krankenhausausschuss seine Empfehlung zur Ortenauer Klinik-Landschaft. Dass Ettenheim nicht den besten Stand hat, ist bekannt. Doch hat es überhaupt noch eine Chance?

Direkt am Eingang der Ettenheimer Ambulanz hatten sich am Montagmittag noch einmal alle zusammengefunden – Bürgermeister aus der Region, Gemeinderäte und Klinik-Initiative. Der Anlass: Auch Rheinhausen und Herbolzheim haben Unterschriften gesammelt und Resolutionen auf den Weg gebracht. Das sollte mit der symbolischen Übergabe pressewirksam festgehalten werden. Von den Rathauschefs Jürgen Louis und Thomas Gedemer gab es warme Worte obendrauf: Der Standort Ettenheim sei auch für die südlichen Nachbarn "vor allem bei der Erstversorgung ein sehr wichtiger" (Louis), denn "Krankheiten machen an der Kreisgrenze nicht halt" (Gedemer). Friesenheims Bürgermeisterstellvertreterin Charlotte Schubnell, deren Gemeinderat kein klares Votum zur Klinik-Debatte abgegeben hatte, hatte eine umso eindeutigere Botschaft der in Friesenheim niedergelassenen Ärzte im Gepäck: "Unvorstellbar, dass Ettenheims Betten wegfallen!"

Doch so könnte es kommen, folgt der Krankenhausausschuss heute und am 24. Juli der Kreistag dem von der Verwaltung unterstützten Gutachten 2030. Danach werden die Standorte des Ortenau-Klinikums halbiert, wobei Ettenheim in der Verlierer-Hälfte zu finden wäre.

Ein Szenario, mit dem sich Bruno Metz nicht abfinden will. Vergangene Woche hatte ihn die Beschlussvorlage für die heutige Sitzung auf die Zinnen gebracht – von denen er noch immer nicht runter ist. War der Ettenheimer Bürgermeister bisher davon ausgegangen, dass sich sein Krankenhaus – wie von Landrat Frank Scherer versprochen – zumindest bis 2025 bewähren darf, sieht er diese Zusage nun torpediert. Denn nun soll der Kreis nur noch zwei statt drei Millionen Euro in neue OP-Säle investieren und gleichzeitig die Integration Ettenheims in Lahr vorbereitet werden. Metz: "So sind das keine fairen Bedingungen." Der Stadtchef verhehlt seinen Unmut ob dieser neuen Entwicklung nicht. Was er sich für heute wünscht, will Metz nicht konkret sagen, klar sei jedoch: "So kann ich dem Ganzen nicht zustimmen."