Stolz auf ihre Arbeit: Die Kinder haben eine Trockenmauer für Kleintiere beim Schneiderhof gebaut. Foto: Masson Foto: Lahrer Zeitung

Ferienprogramm: Trockenmauer für Kleintiere errichtet

Ettenheim (mm). Amphibien und Kleinreptilien haben jetzt ein weiteres neues Rückzugsgebiet. 31 Ferienkinder errichteten für sie eine Trockenmauer beim Schneiderhof auf dem Gipfel des Streitbergs. Am Waldrand soll für Schlangen, Eidechsen, Käfer und Würmer ein neues Refugium entstehen.

Doch erst mal mussten die dafür nötigen Sandsteinbrocken an Wegesrändern aufgesammelt und auf den Anhänger von Revierförster Bernhard Göppert verladen werden. Der wusste natürlich, wo man welche findet. Dann ging es ans zielgerichtete Aufschichten der teils gar nicht so leichten Steine. Da hatten Christian Wacker und Sabine Schimmel vom Schwarwaldverein Ettenheim-Herbolzheim (SWV) schon genügend Erfahrung mitgebracht, wie das am besten funktioniert. Lücken und Spalten sollen entstehen, trotzdem das Mäuerchen stabil sein und nicht gleich einstürzen. Vor vier Jahren hatte der SWV erstmals ein solches Kinderferienprojekt organisiert, in den vergangenen beiden Ferien musste die Aktion allerdings wegen des Regenwetters ausfallen. Doch jetzt gelang es den Kindern, ihr Mauerwerk erfolgreich anzupacken.

Nebenher lernten sie, dass früher am Schneiderhof noch richtiger Weidebetrieb herrschte, auf dem "Schweine- Eckerich". Denn dort fanden auch die Tiere am Wiesen-Waldrand genügend Bucheckern und Eicheln. Kundige Wanderer und Radfahrer schätzen die idyllische Streitberg-Höhe als Naherholungsgebiet, unfern führt der Kandel-Höhenweg vorbei. Der SWV hatte hier auch wieder Apfel-, Kirsch- und Birnbäume gepflanzt.

Die Kinder freuten sich über den sichtbaren Lohn ihrer Mühe. Nun haben Ringelnattern, Frösche und Eidechsen ein weiteres Schutzrefugium etwa vor Raubvögeln beim Sonnenbaden. Früher sind solche Trockenmauern übrigens entstanden, weil die Bauern aussortierte Steine aus ihren Äckern an den Rändern aufgeschichtet hatten. Nach einem Gruppenfoto ging’s anschließend zu Fuß weiter zur Kappeler Hütte. Hier erwartete die Kinder am Lagerfeuer als Dankeschön noch Grillwurst und -speck, bevor sie dort von ihren Eltern wieder abgeholt wurden.