Ettenheim (red/sad) - Ende Mai wurde in der Ettenheimer Bienlestraße mit der Verlegung des neuen Regenwasserkanals begonnen. Die Wiederaufnahme der Arbeiten wird nun krankheitsbedingt erst nächste Woche erfolgen.

In den zurückliegenden Wochen, seit dem Baubeginn im April wurden vorbereitende Arbeiten zum Umschluss der Hausanschlüsse und Sicherung der Leitungen anderer Versorgungsträger ausgeführt, berichtet der zuständige Projektleiter im Fachbereich Tiefbau Udo Schneider.

Die Tiefbaumaßnahme sei erforderlich gewesen, da bei Untersuchungen der Kanäle im Rahmen der Eigenkontrollverordnung Schäden an den bestehenden Leitungen festgestellt worden waren, was ein dringendes Handeln erforderte. Mit der Sanierungsmaßnahme wird das bisher in den Straßen verlegte Mischwassersystem in ein Trennsystem umgebaut, erklärt die Stadt in einer Pressemitteilung.

Zeitliche Vorteile durch das gewählte Verfahren

Insgesamt wurden bereits mehr als 115 Meter Kanal verlegt. Die Einbindung und Erneuerung der Hausanschlüsse wurden durchgeführt sowie die Wasserleitung neu verlegt. Um eine zügige Abwicklung der Tiefbaumaßnahme zu gewährleisten, sind auf der Baustelle in Abhängigkeit der auszuführenden Arbeiten bis zu zehn Personen tätig.

Wie der Projektleiter berichtet, gestaltet sich die Verlegung der neuen Kanalleitungen nicht einfach, weil neben dem sofortigen Umschluss der Bestandsleitungen auch zahlreiche Kabel von Versorgungsunternehmen direkt im Leitungsgraben verlegt sind, die es aufzunehmen und zu sichern gilt, so die Stadt.

Das zur Verfüllung des Rohrgrabens gewählte Flüssigbodenverfahren führe zu zeitlichen Vorteilen, weil der lageweise Einbau von Verfüllmaterial und die Verdichtung im Rohrgraben entfalle. In einem Neubaugebiet gehe das mit der Leitungsverlegung wesentlich schneller als bei einer Kanalumbaumaßnahme im Bestand, da keine anderen Leitungen zu berücksichtigen seien. Dennoch entspricht der Baufortschritt dem Zeitplan, wie die Stadt mitteilt. Als nächster Schritt sollen die restlichen noch fehlenden 17 Meter Kanalleitungen bis zur Einmündung in die Bienlestraße verlegt und die Anbindung des Bestandskanals an den neuen Kanal ausgeführt werden. Danach folgen die Arbeiten zur Leitungsverlegung der Stromnetze sowie die anschließenden Straßenbauarbeiten.

Die Fertigstellung aller Arbeiten ist für Ende September vorgesehen. Derzeit ist die Straße in einer Richtung von Nord nach Süd ab der Rheinstraße befahrbar. Das wird sich wieder mit der Aufnahme der Bautätigkeit ändern und wird beim anschließenden Straßenausbau zu einer erneuten Vollsperrung des Teilabschnitts der Bienlestraße führen. Ursprünglich war die Wiederaufnahme für den gestrigen Montag geplant, jedoch musste die Stadtverwaltung diesen Termin krankheitsbedingt nach hinten verschieben. "Spätestens nächste Woche geht’s weiter", informiert die Stadt über die spontane Verspätung.

Im direkten Anschluss daran geht es in der Straße "Im Bienle" weiter, wo das bestehende schadhafte Mischsystem ebenfalls in ein Trennsystem umgebaut wird. Danach folgen Teilbereiche vom Stich "Im Bienle", der Muschelgasse und Schuhmachergasse. Alle Maßnahmen zum Kanalumbau in den genannten Straßen werden Mitte 2020 abgeschlossen. Was dann noch fehlt, ist die Festungsstraße, deren Beginn zum Kanalumbau Mitte 2020 geplant ist. "Mit der Sanierungsmaßnahme verbessern wir die Abwasserverhältnisse in der nordwestlichen Stadt und leisten einen weiteren Beitrag zum Gewässerschutz. Gleichzeitig wird im engen Altstadtbereich das Lebensumfeld verbessert", erklärt Bürgermeister Bruno Metz.

Info: Investitionen

Rund 5,7 Millionen Euro investiert die Stadt in die notwendige Erneuerung der Infrastruktur. Zur Verbesserung des Wohnumfelds werden für den anschließenden Ausbau der Straßen zusätzlich 1,3 Millionen Euro investiert.