Die nötigen Arbeiten sind erledigt, auch der Verteilerkasten in Ettenheimmünster steht. Noch wartet die Telekom aber auf die Freigabe der Wettbewerbshüter. Foto: privat Foto: Lahrer Zeitung

Breitband-Ausbau: Telekom wartet auf Freigabe von Netzagentur / "Technische Voraussetzungen geschaffen"

Der langersehnte Internet-Ausbau in Ettenheimmünster verzögert sich. Eigentlich sollte schon zum Jahreswechsel mit Hochgeschwindigkeit gesurft werden. Doch die Telekom wartet noch auf die Freigabe durch die Wettbewerbshüter.

Ettenheimmünster. Im April vergangenen Jahres verkündete die Telekom mit viel Buhei, dass sie endlich auch ins Münstertal schnelles Internet bringen will. Zumindest die 158 Haushalte im östlichen Ortsteil – der Westen wird vom regionalen Anbieter Ortenau-DSL versorgt – sollten dank Vectoring-Verfahren (siehe Info) den Standstreifen der Datenautobahn verlassen und endlich mit Highspeed durchstarten. Bis zu 350 000 Euro, versprach der Bonner Telefon-Riese, werde man in die Hand nehmen, um den Ort ans Glasfasernetz anzuschließen und einen neuen Verteilerkasten zu errichten, der das Signal dann in die Häuser weiterleiten werde. Ende des Jahres, hieß es vor gut acht Monaten, sollte es so weit sein.

Tatsächlich liegen mittlerweile die Leitungen und auch der Verteilerkasten steht schon in der Münstertalstraße. Doch auf der anderen Straßenseite starrt Linda Treiber in ihrer Kunstgalerie noch immer auf Ladebalken und sich ewig drehende Sanduhren: "Wenn ich Pech habe, dauert es Stunden, bis eine E-Mail raus ist, Bilder zu verschicken, versuche ist erst gar nicht", berichtete die Galeristin am Freitag der Lahrer Zeitung. Dabei habe sie sich gleich nach der frohen Kunde der Telekom – wie von dieser gefordert – fürs schnelle Netz vormerken lassen.

"Ja, es gibt tatsächlich Verzögerungen", bestätigt Telekom-Regio-Manager Christopher Beußel auf LZ-Nachfrage. Allerdings habe die sein Unternehmen nur bedingt zu verantworten: "Rein technisch gesehen könnten wir loslegen, wir dürfen aber noch nicht." Das Problem: Die Bundesnetzagentur, der Wettbewerbshüter in Sachen Telekommunikation, habe noch keine Freigabe erteilt. Laut Beußel ist die Telekom von Gesetzes wegen verpflichtet, ihrer Konkurrenz mitzuteilen, wenn sie einen neuen Verteilerkasten hochfährt – und zwar mindestens 14 Wochen vorher. Weil es in dem Fall in Ettenheimmünster jedoch ungewiss gewesen sei, ob man alle nötigen Systemteile rechtzeitig geliefert bekommen würde, habe das Unternehmen diese Frist zum Jahresende nicht einhalten können.

Wann genau der Startknopf gedrückt wird, konnte Beußel am Freitag noch nicht sagen, "aber es ist maximal eine Frage von Wochen". Eine Nachricht, die auch Linda Treiber gerne hört – auch wenn sie ihre Skepsis noch nicht ablegen will: "Ich glaube es erst, wenn es so weit ist."

DSL: In Ettenheimmünster surfen Telekom-Kunden noch mit dem "alten" DSL. Die Vermittlungsstelle (sitzt in Ettenheim) und Verteilerkasten waren bislang mit Kupferkabeln verbunden. Auch vom Verteilerkasten geht es per Kupfer weiter in die Haushalte. Damit sind zwar grundsätzlich Geschwindigkeiten bis zu 16 Mbit/s möglich. Allerdings machen sich bei den alten Kupferleitungen die weiten Entfernungen bemerkbar. Deshalb sind in Ettenheimmünster (noch) maximal 3 MBit/s möglich.

Vectoring: Schneller soll es werden, wenn der neue Verteilerkasten freigeschaltet wird. Zwar bleibt es bei den Kupferleitungen zwischen Verteilerkasten und Häusern, allerdings ist Ersterer nun per Glasfaser mit der Vermittlungsstelle verbunden. Das Ergebnis: konstant bis zu 100 MBit/s beim Herunter- beziehungsweise 40 MBits/s beim Hochladen.