Michael Butt Foto: privat Foto: Lahrer Zeitung

Bürgermeisterwahl: Michael Butt plädiert für mehr Verkehrssicherheit – vor allem für Ältere und Behinderte

Michael Butt ist Kandidat bei der Bürgermeisterwahl in Ettenheim. Dass der 66-Jährige danach den Chefposten im Rathaus übernimmt, ist eher nicht zu erwarten. Das weiß Butt selbst. Er will mit seiner Bewerbung vor allem eins: gehört werden.

Ettenheim. Butt lebt seit zehn Jahren mit seiner Frau Diana im Bürgerstift in der Rohanstraße. "Wir sind sehr froh, hier eine geeignete Wohnung gefunden zu haben, die uns ein selbstbestimmtes Wohnen ermöglicht und wir am Leben im Zentrum der Stadt und darüber hinaus teilnehmen können", sagt der Bewerber. Allerdings hätte das Paar in den vergangenen Jahren feststellen müssen, dass sich ihr direktes Umfeld "sehr zum Nachteil verändert" habe. Michael Butt ist gehbehindert und hat so seine Probleme mit der Verkehrssituation in der Ettenheimer Innenstadt.

Aus den Ausführungen auf seiner Homepage (www.michaelbuttwahl2018.de) ist herauszulesen, dass Butts Motivation, für das Amt des Ettenheimer Rathauschefs zu kandidieren, eine ganze Weile in ihm gereift sein dürfte: Im Juni 2015 habe er an Bürgermeister und Gemeinderat geschrieben und "darauf hingewiesen, was Natursteinpflaster für behinderte und ältere Menschen mit Rollatoren bedeuten". Butts Erfahrung nach nichts Gutes. Dass er einst von einem Auto angefahren und dabei verletzt wurde, führt er auf die "Gefahren und Risiken in der Innenstadt" zurück.

Zur Enttäuschung des 66-Jährigen blieben seine Versuche, die Verlegung weiteren Natursteinpflasters am Marienplatz zu verhindern, ungehört. Ebenso wie seine Hinweise auf die "Missstände hinsichtlich der Verkehrssituation in der Innenstadt". Butt: "Eine Antwort vom Bürgermeister oder vom Gemeinderat zu meinem Schreiben habe ich leider nicht erhalten." Darüber hinaus seien viele Vorschläge, die der Arbeitskreis Verkehr damals entwickelt hatte und aus Butts Sicht zu einer Entschärfung der Situation in der Altstadt hätten beitragen können, nicht umgesetzt worden.

Deshalb engagiert sich der Ettenheimer nun auf einem eher unkonventionellen Weg: "Die Chancen bei der Wahl zum Bürgermeister kann ich realistisch als gering einstufen", sagt Butt. "Ich würde mich aber über jede Stimme freuen, die eindeutig klarmacht, dass sich die Situation in Ettenheim für Behinderte und ältere Menschen besonders in der Innenstadt, ändern muss." Butt plädiert für ein "angenehmes Zusammenleben voller Respekt und Rücksichtnahme".

Verkehrsberuhigter Bereich in der Innenstadt: "Diese Regelung schafft die Gleichberechtigung für alle Verkehrsteilnehmer und verbessert besonders die Sicherheit für behinderte und ältere Menschen sowie für Kinder", sagt Michael Butt. Das Verkehrsaufkommen werde reduziert und die Geschwindigkeit deutlich herabgesetzt.

Ordnungsdienst: Die Stadt, erklärt Butt, habe dafür zu sorgen, dass Geschwindigkeiten und Parkregeln Tag und Nacht eingehalten werden.

Parkplatzangebot ausbauen und aufwerten: Um die Parksituation in der Innenstadt zu entschärfen, sollte nach Meinung Butts das Parkhaus auf den Espen um ein Parkdeck erweitert werden. Zudem wünscht er sich eine bessere Ausschilderung und Beleuchtung.

Bäume statt Blumenkübel und ebene Fahrwege: Hinter ausladenden Blumenkübeln seien Rollstuhlfahrer und Kinder erst spät zu erkennen, sagt Butt. Zudem sollten vorrangig die Natursteinpflaster in den zuerst verlegten (schlechtesten) Bauabschnitten überarbeitet oder durch glatte Beläge ersetzt werden. Wohnraum für Behinderte und Barrierefreiheit: Die Wohnbaugesellschaft soll sich zur behindertengerechten Reaktivierung des Gebäudebestands der Altstadt einbringen, fordert der Kandidat. Geschäfte und Verwaltungsgebäude müssten barrierefrei ausgebaut werden.

Flächenverbrauch senken: Butt würde als Bürgermeister die Ausweisung von Baugebieten entschleunigen: "Die Wege für Behinderte zur Peripherie und in die Natur werden immer länger."

Integrationsprogramm in Kitas: "Vorurteilsfreie Integration fängt bei den Kleinsten an", sagt Butt. Behinderte und ältere Mitbürger sollen in Kitas ihre Situation künftig veranschaulichen können.