Kommt an die Kreuzung von B 3 und Orschweierer Straße in Altdorf eine Ampel oder nun doch ein Kreisel? Foto: Decoux-Kone

Ortschaftsrat soll noch einmal über Knoten B 3/Orschweierer Straße reden. Metz: alles bekannt

Ettenheim - Kreisel oder Ampel? Die Frage nach einer Lösung für den Knoten B 3/Orschweierer Straße in Altdorf hat auch der Ettenheimer Bauausschuss am Donnerstag nicht beantwortet. Nun soll noch einmal der Ortschaftsrat ran.

Dass an der Stelle dringend Abhilfe vonnöten ist, weiß jeder, der die Bundesstraße dort überqueren muss. Die Präferenz lag immer auf einem Kreisel, auch, das betonte Bürgermeister Bruno Metz ausdrücklich, bei ihm. Gutachten, zuletzt im Jahr 2016, indes ergaben eindeutig: Ein Unfallschwerpunkt liegt nicht vor. Und: Das Verkehrsaufkommen in der Orschweierer Straße liegt unter 20 Prozent der Bundesstraße, was eine gewichtige Schwachstelle für die Genehmigung eines Kreisels, der an dieser Stelle allenfalls einen Radius von 35 Metern aufweisen könnte, bedeute. Die Empfehlung der Fachbehörden, erklärte Metz, sei dementsprechend eine Lichtsignalanlage, sprich: eine Ampel.

Kreisel würde hohe Kosten bedeuten

Beharre die Stadt auf dem Kreisel, müsse sie diesen – avisiert sind Kosten von 1,2 Millionen Euro – selbst bezahlen. Eine Förderung dürfe man allenfalls in Höhe der Kosten für die Ampel erwarten, die auf rund 150 000 Euro taxiert wird. Zum Vergleich: Der neue Kreisel beim Gebiet "Radackern" kostete insgesamt nur 595 000 Euro.

Das alles sei den Altdorfern – dem Ortsvorsteher auf jeden Fall – bekannt gewesen, so Metz. Dass der Ortschaftsrat nun seinen ursprünglichen Beschluss für eine Ampel in der jüngsten Sitzung wieder kippte und nun mehrheitlich einen Kreisverkehr fordert (wir berichteten), war für den Rathauschef unüberhörbar schwer nachvollziehbar. Ganz abgesehen davon, dass eine Ampel kurzfristig realisiert werden könnte, ein Kreisel-Prüfverfahren erneut Jahre zu dauern drohe.

Dennoch zog Metz den Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung (pro Ampel) zurück und verwies das Thema zur erneuten Beratung und Beschlussfassung in den Ortschaftsrat zurück. Erst danach werde man sich noch einmal im Bauausschuss und schließlich im Gemeinderat mit der Thematik befassen. Die Ratsmitglieder schlossen sich ohne Gegenstimme dieser Marschrichtung an.

Die Kreisel-/Ampel-Problematik war am Donnerstag nicht das einzige Thema mit Konfliktpotenzial, wie die ungewöhnlich hohe Zahl der Zuhörer bei der Sitzung zeigte. Bewohner des nördlichen Teils der Carl-Hermann-Jäger-Straße ärgern sich über die Belästigungen, die ihnen sieben Ahornbäume seit vielen Jahren bescherten, das brachten sie unter dem Punkt "Verschiedenes" zum Ausdruck.

Die Bäume würden von der Stadt nicht gepflegt, so der Vorwurf. Die Baumkronen hätten sich in den vergangenen 20 Jahren gewiss verdreifacht – so eine der Klagen, die der Bauausschuss zu hören bekam, nachdem er den Sitzungsbesuchern die Möglichkeit zur Wortmeldung eingeräumt hatte. Erst recht werde der üppige Laubabwurf vom Bauhof nicht entfernt, so eine der Klagen. Bauhofleiter Markus Ohnemus, ebenfalls im Zuhörerraum sitzend, wusste offensichtlich genauso wie Bürgermeister Metz um die Klagen der Anwohner. Ein Radikalschnitt verbiete sich, so Ohnemus. Er bewirke genau das Gegenteil dessen, was sich die Anwohner erhofften – nämlich "Besenwuchs" mit viel Laubabwurf. Die besagten Bäume hätten vor zwei Jahren einen Baumpflegeschnitt durch eine Fachfirma erhalten, korrigierte Ohnemus die Aussage eines Anwohners.

Info: Anwohner-Ärger über Ahornbäume

Bürgermeister Metz wollte "Dampf aus dem Kessel" nehmen. Man werde vielleicht schon bis zur Juli-Sitzung des Bauausschusses nach einer Lösung suchen und Möglichkeiten mit den Anwohnern erörtern. Sollten neue Bäume angestrebt werden, würde das aber sicherlich eine Beteiligung der Anwohner erfordern. Ansonsten würde sich die Stadt sicherlich binnen kürzester Zeit einer Vielzahl vergleichbarer Forderungen von Bürgern an anderer Stelle gegenübersehen.