Soll nicht nur erhalten bleiben, sondern gleich noch aufgewertet werden: die historische Stellfalle am Ettenbach im Münchweierer Ablösle. Archivfoto: Hiller Foto: Lahrer Zeitung

Ortschaftsrat: Charlotte Götz überzeugt Amt von Bedeutung für Münchweier / Ziel: Attraktivität steigern

Der Ettenbach stand bei einer Gewässerschau im Fokus des Landratsamts. Dabei geriet die historische Stellfalle beim Ablösle in Münchweier kurzzeitig in Gefahr, wie Ortsvorsteherin Charlotte Götz bei der Sitzung des Ortschaftsrats berichtete.

Münchweier. Die Vertreter des Wasserwirtschaftsamts hatten laut Götz geltend gemacht, dass die hölzerne Stellfalle, einst der Wasserregulierung dienend, keine Funktion mehr ausübe und deshalb beseitigt werden solle. Doch die Ortsvorsteherin legte sogleich Widerspruch ein und wies darauf hin, dass der Bachbereich beim Ablösle für die Bevölkerung eine große Bedeutung habe. Auch sei das historische kleine Wehr unter anderem von Mitgliedern des Kultur- und Heimatvereins vor Jahren restauriert und samt Uferbereich so angelegt worden, dass es kein Hindernis mehr darstelle.

Das leuchtete dem Landratsamt noch vor Ort ein. Von dort kam laut Götz dann sogar die Anregung, den Bachbereich um die Stellfalle mehr abzuflachen und überdies etwa mit Flusssteinen für die Bevölkerung begehbar zu machen. Dies würde neben einer optischen Aufwertung und Attraktivitätssteigerung sogar für eine bessere "Fließbarkeit" sorgen.

Der Ortschaftsrat griff den Vorschlag sofort auf. Auch den dort vorhandenen Wasser-Bypass könne man teilweise wieder in Funktion bringen, zumal das umliegende Gelände der Gemeinde gehört. Das würde, so Götz, den Freizeit- und ökologischen Wert des Bachabschnitts zweifellos erhöhen. Man wolle sich darüber nun konkrete Gedanken machen.

Anlieger erhalten unangenehme Post

Für den nächsten Haushalt hatte der Ortschaftsrat schon Mittel beantragt, um eine alte Wegführung vom Ablösle aus von der Bach-Nordseite mit einer Querung in den Weiherweg wieder begehbar zu machen. Damit könnte man einen attraktiven Spazierweg auf alter "Trasse" neu beleben. Der ist derzeit bis auf ein teilweise freigelegtes Stück noch recht verwildert. Über eine Beteiligung an entsprechenden Wegearbeiten will nun Götz mit den örtlichen Vereinen reden. Überdies berichtete Ortschaftsrat Thomas Tränkle, dass die Wegführung Schwarzgräble/Laimengasse durch die Beseitigung einer Brückenabsperrung ebenfalls naturnah wieder für Radfahrer und Fußgänger mit Kinderwagen passierbar gemacht werden könnte.

Überrascht zeigte sich Götz von einem anderen Ergebnis der aktuellen Bachschau. Ein neues Gesetz zum Gewässerschutz stellt nämlich verschärfte Anforderungen an die Gestaltung von künftig fünf Meter breiten Gewässerrandstreifen, insbesondere dem bisherigen Baumbewuchs an Böschungen. Da komme, befürchtete nicht nur Ortschaftsrat Bernd Tränkle, künftig auf die Stadt ein deutlich erhöhter Sicherheits- und Pflegeaufwand für ihre eigenen Flächen zu. Man werde dazu eine angeforderte Stellungnahme der Fachbehörde abwarten.

Klar ist indes schon jetzt, dass einige private Bachanlieger amtliche Post erhalten werden. Bei der Bachschau wurden manche Unzulässigkeiten festgestellt – von ungepflegten Böschungen bis hin zu einem zu nah am Bach angelegten Komposthaufen.

Gute Nachrichten gab es in Sachen Radweg von der St.-Anna-Kapelle am Münchweierer Ortsrand Richtung Broggingen (wir berichteten). Die Planungen für den Lückenschluss seien inklusive einiger Änderungswünsche von Anliegern abgeschlossen, berichtete Ortsvorsteherin Charlotte Götz dem Ortschaftsrat. Im Winter sollen erste Arbeiten ausgeschrieben werden, im nächsten Jahr dann gebaut werden. In diesem Zug scheine nun auch klar, dass eine durchgehende Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 Stundenkilometer auf der kompletten Strecke von der Kapelle bis zum Ortseingangsschild angeordnet wird.