Landesjustizminister Guido Wolf (Mitte) überbrachte zusammen mit der CDU-Landtagsabgeordneten Marion Gentges im November Bürgermeister Bruno Metz persönlich die gute Nachricht, dass für Ettenheim wieder eine Notarstelle ausgeschrieben wird. Archivfoto: Göpfert Foto: Lahrer Zeitung

Behörde: Nach bewerberloser erster Runde, ist der Ettenheimer Posten in der zweiten nun sehr gefragt

Nun ist es offiziell: Für die Notarstelle in Ettenheim gibt es nicht nur einen, sondern gleich mehrere Bewerber, bestätigte das Landesjustizministerium der LZ am Montag. Bürgermeister Bruno Metz freut sich riesig.

Ettenheim. Während sich in der ersten Bewerberrunde kein Einziger für den im November neu geschaffenen Notarsposten in Ettenheim gemeldet hatte, gibt es nun – im zweiten Anlauf – gleich mehrere Bewerber. Wie viele genau, das wollte Robin Schray, Pressesprecher des Landesjustizministeriums, nicht verraten. "Der Bewerbungsprozess läuft noch, deshalb wollen wir dazu keine näheren Angaben machen. Aber im Vergleich zur ersten Runde sind wir nun einen deutlichen Schritt weiter", erklärte er gegenüber der Lahrer Zeitung.

Das sieht auch Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz so, der die gute Nachricht zwar noch nicht in einem offiziellem Schreiben, aber immerhin schon telefonisch bestätigt bekommen hat. "Ich freue mich riesig. Es ist eine große Erleichterung, dass diese wohnortnahe Dienstleistung in Zukunft wieder in Ettenheim erbracht werden kann", sagte er gegenüber der Lahrer Zeitung. "Sollte es gewünscht werden, werden wir den zukünftigen Ettenheimer Notar auch gerne bei der Suche nach Räumen unterstützen", betont er.

Doch wie lange wird es nun dauern, bis Ettenheim seinen Notar tatsächlich begrüßen kann? Es könnten noch rund vier Monate ins Land gehen, wie den Äußerungen Schrays zu entnehmen ist. "Als nächster Schritt wird nun eine Anlassbeurteilung von jedem Bewerber eingeholt. Sie bildet die Grundlage der Auswahlentscheidung", erläutert er. In dieser wird die bisherige Leistung des Bewerbers und seine Eignung fürs Amt in Ettenheim beurteilt. Bis man zu einer Entscheidung käme, könnten "wenige Wochen bis hin zu zwei bis drei Monaten ins Land gehen", so Schray und fügt hinzu: "Corona erschwert uns dieses Verfahren natürlich auch noch."

Ist ein Bewerber gefunden, werde dann aber relativ zügig ein Termin für den Amtsantritt festgelegt. "Das ist dann eine Sache von wenigen Wochen", erklärt Schray.

Bürgermeister Bruno Metz sieht in der Notarstelle in Ettenheim auch eine Entscheidung für den ländlichen Raum: "Es ist ein mutmachendes Beispiel dafür, dass der ländliche Raum nicht nur verlieren, sondern auch gewinnen kann", hatte Metz bereits im November erklärt. Am Montag bestätigte er diese Ansicht nochmals: "In den vergangen Jahrzehnten wurde viele Dienstleistungen zentralisiert und diese Zentren mit hoher Wirtschaftskraft wachsen stärker. Von daher ist die Notarstelle ein schönes Zeichen, dass der Zug einmal in der anderen Richtung unterwegs ist; dass Dienstleistungen in der ländlichen Region nicht nur ab-, sondern auch mal wieder aufgebaut werden können."