Wegen großer Nachfrage und fehlender Flächen strebt Stadtveraltung Erweiterung des Gewerbegebiets "Wolfsmatten" an. Foto: maps24news.com/HERE

Ettenheimer Stadtverwaltung plant Erweiterung um 3,6 Hektar. Viele Anfragen von Firmen.

Ettenheim - Weil die Nachfrage groß ist und anderswo Flächen fehlen, strebt die Ettenheimer Stadtverwaltung eine Erweiterung des Gewerbegebiets "Wolfsmatten" an. 3,6 Hektar sollen im Westen der Stadt für ansiedlungswillige Betriebe erschlossen werden.

Aktuell, so die Stadtverwaltung, liefen im Rathaus "vermehrt Anfragen von Unternehmen – darunter auch aus Ettenheim – auf, die gewerbliche Bauflächen suchen". Immer öfter müsse man die Suchenden allerdings enttäuschen: "Vielfach kann kein Angebot gemacht werden, weil der Betrieb aufgrund der benötigten Fläche oder der Branche nicht in das Gebiet Radackern IV passt." Auf Nachfrage der Lahrer Zeitung erklärt Markus Schoor vom Ettenheimer Bauamt: "Das Radackern ist sehr stark dienstleitungsorientiert. Da passt ein Handwerksbetrieb jetzt nicht unbedingt dazwischen."

Die Verwaltung sucht also vor allem nach Flächen für produzierendes Gewerbe. Zwei Gebiete, die da sofort ins Auge springen: die "Süßen Matten" in Altdorf und das interkommunale Gewerbegebiet DYN A5. Doch beide Optionen scheiden derzeit aus – aus verschiedenen Gründen. Bei den "Süßen Matten" steht schon länger eine Erweiterung auf der Agenda. Nach wie vor bereitet jedoch die Entwässerung des Gebiets Kopfzerbrechen. Schoor: "Wir arbeiten daran, eine finale Lösung gibt es derzeit aber noch nicht."

Gespräche mit Eigentümern nötig

Das Problem im DYN A5 ist hinlänglich bekannt. Die beiden Zweckverbandspartner Ettenheim und Mahlberg ringen seit Jahren um einen Bebauungsplan für die beiden Teilgebiete Rittmatten I und II. Solange der fehlt, das hat der Zweckverbandschef, Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz, in der Vergangenheit mehrfach betont, fällt die Vermarktung brach liegender Grundstücke schwer.

Stillstand soll es nach dem Willen der Rathausspitze aber trotz dieser Unwägbarkeiten nicht geben. Denn: "Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen laufen damit an Ettenheim vorbei." Die Lösung sieht die Verwaltung in den "Wolfsmatten". Der Industriepark zwischen Bahnlinie und B 3, direkt an der L 103, wo einst die BASF beheimatet war, ist aktuell knapp 22 Hektar groß – und soll künftig um 3,6 Hektar in östliche Richtung wachsen. Laut Schoor ist das Gebiet seit 2014 im Flächennutzungsplan verankert. Nun soll der Bauausschuss bei seiner Sitzung am Dienstag, 23. April, (ab 19 Uhr im Palais Rohan) den Aufstellungsbeschluss für einen entsprechenden Bebauungsplan fassen.

Ist dies geschehen, werde man das Vorhaben "zügig vorantreiben", sagt Schoor. Punkte, die es abzuarbeiten gelte: Entwässerung, Naturschutz und Lärm. Bei Letzteren steht neben Ettenheim vor allem auch Orschweier im Fokus. Die Wohnbebauung des Mahlberger Stadtteils ist Luftlinie nur wenig mehr als 500 Meter entfernt. Zeitgleich würden Gespräche mit den Grundstückeigentümern geführt. Laut Schoor steht "nur ein kleiner Teil" des potenziellen Erweiterungsgebiets im Eigentum der Stadt. Finanziell vorgesorgt ist bereits: Im Haushalt stehen 10 000 Euro für die weiteren Planungen bereit.

Nachbar Wildt

Der "prominenteste" Nachbar neuer Betriebe in den "Wolfsmatten" wäre die Spedition Wildt. Das Ettenheimer Traditionsunternehmen, das bis 2017 im Kreuzerweg zu Hause war, hat dort auf 30 000 Quadratmetern seinen Firmensitz und verfügt über eine Erweiterungsfläche von 45 000 Quadratmetern. Nach Firmenangaben wurden vier Millionen Euro investiert.