Bereits im vergangenen Jahr kamen die KKW-Veranstaltungen im Ettenheimer Prinzengarten gut an – und auch das ausgearbeitete Hygienekonzept hatte Besucher, Künstler und Veranstalter überzeugt. Foto: Archivfoto: Decoux-Kone

Veranstaltungen: Vorsitzender des "Kulturkeller in der Winterschule" freut sich auf den Re-Start am 12. Juni

Ettenheim - Nach vielen Monaten, in denen die üblichen monatlichen KKW-Kleinkunst-Abende, wie unzählige andere Live-Events auch, aus Corona-Gründen ausfallen mussten, freuen sich Veranstalter, Künstler sowie das Publikum auf den Re-Start am 12. Juni im Prinzengarten. KKW-Vorsitzender Joachim Schwab sprach mit uns über die Freude auf neue Live-Erlebnisse, das Veranstaltungskonzept für 2021 und die Herausforderungen des zurückliegenden Lockdowns.

Herr Schwab, am 12. Juni geht es mit den Veranstaltungen des KKW wieder los. Wie ist Ihre Gefühlslage?

Wir sind einfach froh, dass es eine realistische Perspektive gibt, in Ettenheim wieder anspruchsvolle Live-Erlebnisse in der Sparte Kleinkunst anzubieten. Ich glaube, auch unser Publikum wartet schon sehnlichst auf die Kabarettabende, für die der KKW hauptsächlich steht.

Die Pandemie mit ihren Einschränkungen hat Sie 2020 im laufenden Jahresprogramm erwischt. Was bedeutete das für die abgeschlossenen Verträge mit den Künstlern?

Wir mussten total umstellen und mit den Agenturen beziehungsweise mit den Künstlern nachverhandeln. Die wollten damals alle einen schnellen Ersatztermin, beispielsweise drei Monate später. Aber wir hatten ja schon das ganze Jahresprogramm 2021 vorgeplant. Also zahlten wir lieber eine Abstandssumme, die wir bei einer späteren Veranstaltung mit ihnen gut geschrieben bekommen.

Und was war mit den Besuchern, die ihre Karten bereits gekauft hatten?

Für uns war klar, dass wir alle bereits bezahlten Karten voll zurückerstatten, auch die Abos; einige unserer Stammkunden verzichteten darauf, diesen Erlös gaben wir an die betreffenden notleidenden Künstler weiter.

Sie haben in 2020 bewusst nicht alle Spielräume der Durchführungsbestimmungen ausgeschöpft ...

Ja, aber wir wollten vorsichtig sein und haben zum Beispiel eine geplante Veranstaltung im November mit Abstandsregelung in der Stadthalle, die erlaubt gewesen wäre, abgesagt. Falls ein Besucher danach positiv getestet worden wäre, hätten ja alle Anwesenden in Quarantäne gemusst.

Die zurückliegenden anderthalb Jahre bedeuteten doch sicher finanzielle Einbußen. Wie kommt das KKW damit klar?

Dank unserer Sponsoren und der Treue unseres Publikums in den letzten 24 Jahren sind die Einbußen verkraftbar. Unser Anliegen war immer, dass wir ein anspruchsvolles Programm ohne öffentliche Mittel stemmen. Wir konnten sogar einen neuen Sponsor gewinnen, der allerdings nicht genannt werden möchte.

Mit welchem Konzept gehen Sie nun in die Veranstaltungsreihe 2021?

Wir haben unser fertiges Jahresprogramm im vergangenen Herbst noch einmal umgestellt und damals schon die Veranstaltungen der ersten Monate des Jahres auf die Sommermonate konzentriert. Die gute Zusammenarbeit mit dem Verein Prinzengarten im September und das Angebot, dort unsere Aufführungen stattfinden zu lassen, ermöglichte es uns, für den Prinzengarten als Standort mit der Schlechtwetteralternative Stadthalle zu planen. Diese Möglichkeit gibt es ja mit den weiteren Öffnungsschritten hoffentlich bald. Die nun neue Auftaktveranstaltung am Samstag, 12. Juni, mit Eva Eiselt wird allerdings nur bei gutem Wetter stattfinden können. Momentan ist die Schlechtwettalternative Stadthalle noch nicht möglich. Für diesen Fall werden die bei der Vorverkaufsstelle Machleid bereits gekauften Karten natürlich voll rückerstattet. n Fragen von Klaus Schade

Das KKW beginnt seine Veranstaltungsreihe am Samstag, 12. Juni, ab 19 Uhr im Prinzengarten Ettenheim mit der Kabarettistin Eva Eiselt. Wer in Schubladen denkt, hat schnell ein Brett vor dem Kopf, meint diese. Bei ihrem Kabarett-Programm "Wenn Schubladen denken könnten" kommt sie deshalb zur Erkenntnis, dass es höchste Zeit ist für den "Tag der offenen Schublade". Die 1975 geborene Wortartistin aus Nordrhein-Westfalen wird dabei zeigen, wie sie auch mit umgekrempelten Schubladen das Chaos in ihrem Leben im Griff behält. Karten gibt es ab sofort bei der Buchhandlung Machleid, die dort auch wieder zurückgegeben werden können, falls Corona oder der Wettergott etwas gegen das Kabarettvergnügen haben sollten. Als zweite Veranstaltung steht am 17. Juli Stefan Eichner mit einem Reinhard-Mey-Liederabend auf dem Programm.