Generationenübergreifender Fahrspaß: Beim "Ritzel-Rock" der TG Altdorf kommen Jung und Alt auf ihre Kosten. Foto: Hiller Foto: Lahrer Zeitung

"Ritzel-Rock": Konzept der Turngemeinde vor allem bei Familien beliebt / Keine nennenswerten Unfälle

Ein voller Erfolg ist am Sonntag der "Ritzel-Rock" der Altdorfer Turngemeinde geworden. Rund 350 Teilnehmer waren beim Nachfolger des Radwandertags am Start.

Altdorf. Nach und nach brachen sie ab 7.30 Uhr von der Ettenheimer Stadthalle aus auf. Auf den neun angebotenen Rundkursen war für jeden etwas dabei. Nicht zuletzt das sonnige Wetter, ohne allzu große Hitze, sorgte für den angestrebten Mitmach-Effekt – von Radlern im Alter von drei bis 80 Jahren. Die Frauenquote lag bei nahezu 40 Prozent.

Für die Jüngsten war ein sicherer "Kids-Rock" über zehn Kilometer entlang des Ettenbachs ausgeschildert, der "Family-Rock" führte über 45 stressfreie Kilometer in der Ebene. Daran hatte auch die Ettenheimer Familie Holtfoth teilgenommen. Deren Kinder Marc (6) und Leia (5) zeigten sich hellauf begeistert. Man sei über Mahlberg und Wittenweier und dann am Altrhein entlanggefahren, vorbei an "tollen Landschaften und Seen". Zurück ging’s über Rust und Ringsheim. Viereinhalb Stunden brauchten die Holtfoths dafür, samt Pausen und Mittagessen in Rhinau.

Auch an E-Biker war gedacht

An den anderen Rundstrecken hatte die TG weitere vier Versorgungsstationen eingerichtet, teils auch mit warmem Essen, vor allem aber mit Getränken, frischem Obst und Gemüse.

E-Biker erradelten 54 Kilometer mit einem Höhenunterschied von 1300 Metern über Bleichheim, Freiamt und das Münstertal. Sportlich anspruchsvoller ging es etwa beim "Rock-Study" und "Indie-Rock" mit bis zu 85 Kilometern und 1800 Metern Höhenunterschied zu, über Geis-, Schönberg und Langenhard. Dabei kamen auch Mountain-Biker auf ihre Kosten. Auch die geführten Touren wurden am Sonntag gerne genutzt, einer der eingesetzten "Guides" war Bernhard Duffner. Er hatte 30 Jahre lang den Radwandertag als Vorläufer des "Ritzel-Rocks" für die TG organisiert.

Am Ende trafen sich alle wieder auf dem Pausenhof des August-Ruf-Bildungszentrums. Dort hatten TG-Helfer einen Hock vorbereitet, mit Schnitzeln, vegetarischer Thai-Pfanne und selbst gebackenen Kuchen und Torten. Da fanden sich auch einige treue Gäste aus dem Elsass und der Schweiz ein, samt einer sportlichen Vierergruppe aus Rhinau, Freiburg und sogar Leverkusen.

Bernd Grundmann, Leiter der TG-Radsportabteilung und Streckenchef, freute sich, dass es beim "Ritzel-Rock" keine nennenswerte Unfälle gab: "Ich habe nur begeisterte Rückmeldungen über unsere Streckenführungen bekommen und in zufriedene Gesichter geblickt."

Die Altdorfer Turngemeinde zählt trotz abnehmendem Trend noch immer rund 500 Mitglieder. 75 von ihnen waren als Helfer beim "Ritzel-Rock" eingespannt, samt einiger DRK-Mitglieder. Über mehr als 30 Jahre hatte die TG ihre Radwandertage organisiert, mit zunehmend anspruchsvollen Strecken (bis zu 210 Kilometer). Das wurde mit dem "Ritzel-Rock" nicht nur wegen des großen Helferaufwands neu konzipiert, sondern auch der Rückbesinnung auf weniger ambitionierte Radfahrer, vor allem Familien. Das neue Konzept ist auch in der zweiten Auflage aufgegangen. Allerdings wünscht sich die TG, dass sie in absehbarer Zeit wieder an ihren angestammten, zentralen Veranstaltungsplatz an der Altdorfer Halle zurückkehren kann. Allerdings ist weiter unklar, wann diese abgerissen und neu gebaut wird. Deshalb musste abermals auf die Ettenheimer Stadthalle ausgewichen werden, denn die TG- Planungen haben eine lange Vorlaufzeit.