Die Werke von Harald Kröner sind noch bis zum 13. September in der Galerie Treiber zu sehen. Foto: Decoux-Kone

Kunst: Harald Kröner stellt in der Galerie Linda Treiber in Ettenheimmünster aus

Ettenheimmünster - Nach monatelanger Pandemie-Pause ist die Galerie von Linda Treiber wieder mit einer neuen Ausstellung geöffnet, wenngleich unter Corona-Vorsichtsmaßnahmen mit Voranmeldung.

Ausstellung des Zeichners Harald Kröner in Galerie 

Gezeigt (und verkauft) werden zahlreiche neue Werke des Zeichners Harald Kröner. Der 1962 gebürtige in Pforzheim geborene Künstler hatte 1990 sein Studium an der Stuttgarter Kunstakademie abgeschlossen. Für Treiber ist er seit nahezu 30 Jahren ein alter, gern gesehener Kunst-Bekannter in Ettenheimmünster.

Statt einer üblichen Vernissage war Kröner bei der zweitägigen Eröffnung selbst zugegen, um mit Besuchern zu plaudern – samt Schutzmaske in den Ausstellungsräumen der ehemaligen Zigarrenfabrik versteht sich. Mindestens einmal jährlich stellt er auch etwa in Frankfurt, Solothurn und Karlsruhe aus, zudem sind seine Werke auf Kunstmessen in Basel, Hamburg oder Straßburg zu finden. Längst ist er europaweit bekannt geworden und hat sogar Kunst-Fans in Amerika und Australien.

Der Fantasie freien Lauf lassen

Kröner arbeitet zumeist in Mischtechnik mit Tusche, aber auch mit anderen Zeichengeräten wie zum Beispiel Kugelschreibern. Seine Grafiken sind nicht gegenständlich, sondern lassen dem Betrachter Raum für freie Assoziationen, ob bei einem teils kleinformatigen Linien-Netzwerk, bunt-minimalistischen Kurven oder mit flüssigem Graphit ausgeführten Pinselschwüngen. Gleich in Serie finden sich in der Galerie abstrakte, japanische Nashorn-Käfer, deren Geweih entfernt an Samurai-Kopfschmuck erinnert. Kröner legt Wert darauf, sich stets an aktuellen Entwicklungen im zeichnerischen Raum zu orientieren und dem Betrachter eigene Gestaltwahrnehmung zu ermöglichen: "Da soll sich jeder selbst was reindenken!"

Äste, Blätter und Zweige auf Bildern

Das gilt auch für Kröners Collagen, die mit Naturmaterialien wie Blättern oder Johannisbeerzweigen auf gezeichnetem Wurst-Pappteller dreidimensional wirken. Auch reale Druckerzeugnis-Teile bis hin zu Zeitungsausschnitten oder gar kleine Algen-Äste finden sich auf ihnen. All dies schafft die gewünschte Spannung. Nur im Katalog zu sehen ist, dass Kröner auch als Ausstellungskurator wirkt. Mit "Kunst im Öffentlichen Raum" in der Heidelberger Friedenskirche hat er etwa ein viel beachtetes Ensemble mit Ambo (Lesepult), vierteiligem Bronzealtar und ungewöhnlicher Stein-Treppenlandschaft geschaffen.

Treiber freute sich mit Kröner schon bei der Ausstellungseröffnung über zahlreiche Galerie-Gäste nach der Corona-Pause, die sogar teils aus weiter Entfernung angereist waren und zeitlich verteilt kamen. Bis zum 13. September ist die Ausstellung nun täglich durchgehend geöffnet – jedoch coronabedingt nur für Besucher mit obligatorischer Voranmeldung unter Telefon 07822/54 64.