Infrastruktur: Bedauern, dass Streitberg-Abschnitt nicht angeschlossen wird / Dortje Treiber votiert gegen Vereinbarung

Ettenheimmünster. Zum aktuellen Sachstand der Radwegplanung äußerte sich auf der vorigen Ortschaftsratssitzung die Ortsvorsteherin Rita Ohnemus. Sie bedauerte, dass ein Teilstück des Radwegs an der L 103 Richtung Streitbergkurve nicht bis zum letzten Anwesen in der Münstertalstraße gebaut werden könne, weil hier die Landes-Planer festgestellt hätten, dass dieses Teilstück nicht stark genug frequentiert sei. Innerorts sollen Radfahrer per markiertem "Angebotsstreifen" die Straße benutzen. Das sei regelkonform.

Dennoch lautete das Fazit der Ortsvorsteherin: "Mit dem Konzept, dass zwischen Land, Regierungspräsidium und uns ausgearbeitet wurde, können wir sehr zufrieden sein." Denn: "Ein guter Kompromiss ist gefunden worden, wir haben das Maximum herausgeholt."

Doch Dortje Treiber (FLE) sah das anders. Detailreich beklagte sie, dass die letzten vier Wohnhäuser entlang der Streitbergstraße nicht mehr mit angeschlossen werden sollen, gerade in einem Streckenabschnitt, der für extreme Geschwindigkeitsüberschreitungen bekannt sei. Dort sei bereits ein Radfahrer angefahren worden, erinnerte sie.

Die Alte Streitbergstraße sei als Alternativ-Route völlig unbrauchbar, auch wenn sie als Radwanderweg ausgewiesen ist. Die starke Neigung dort lasse sich von Radfahrern und gehbehinderten Fußgängern nur schwer überwinden.

Weiter monierte Treiber, dass Angebotsstreifen auf Fahrbahnen nun mal keine Radwege seien und von Autofahrern selten berücksichtigt würden. Überdies würden dort dann Halte- gar Parkverbote gelten, etwa vor dem Seniorenwohnheim oder dem wieder zu belebenden Klostergelände.

Schließlich störte sich Treiber daran, dass in der Radweg-Vereinbarung von Überquerungshilfen nur "gegebenenfalls" die Rede ist. Die seien an neuen Gefahrenquellen jedoch unbedingt nötig, beispielsweise an der besonders für Kinder unübersichtlichen Einmündung der alten Streitbergstraße in die Münstertalstraße.

Auch andere Ortschaftsräte zeigten sich zwar teils skeptisch, stimmten jedoch schließlich der Radweg-Vereinbarung zwischen Stadt und dem Freiburger Regierungspräsidium zu. Nur Treiber votierte dagegen.

Auf der freien Strecke zwischen Münchweier und Ettenheimmünster wird der bestehende Bordsteingehweg zu einem 2,5 Meter breiten und 1,1 Kilometer langen Geh- und Radweg ausgebaut. Entlang der Ortsdurchfahrt Ettenheimmünster werden auf Kosten des Landes gestrichelte Fahrbahn-Markierungen als Angebotsstreifen für Radfahrer angelegt. Ab dem östlichen Ortsrand wird der bestehende, parallel zur Landstraße verlaufende Weg zu einem Geh- und Radweg ausgebaut. Der dabei noch fehlende Abschnitt bis zur Einmündung des Wiesenweges wird neu gebaut. Planung und Bau übernimmt die Stadt Ettenheim in enger Abstimmung mit dem Freiburger Regierungspräsidium. Das Land trägt die Bau- und Grunderwerbskosten. Die alte Streitbergstraße wird wie bisher als Radwanderweg ausgeschildert bleiben.