Mit schwerem Gerät und viel Handarbeit werden Ettenheims Straßen zum Blühen gebracht Foto: Stadt Ettenheim Foto: Lahrer Zeitung

Natur: Bauhof gestaltet Straßenränder und öffentliche Flächen / Land zahlt die Hälfte

Ettenheimer Bauhofmitarbeiter haben mit Unterstützung der Firma Singler in den vergangenen Tagen mit der naturnahen Umgestaltung des Straßengrüns und öffentlicher Flächen begonnen. Die Arbeiten sind Teil des Projekts "Natur nah dran".

Ettenheim (red/fx). Die Stadt war Ende vergangenen Jahres unter 64 Bewerbern als eine von 13 Kommunen von Nabu-Landesverband und Umweltministerium ausgewählt worden und erhält für die Umgestaltung 50 Prozent der Investitionskosten vom Land. Damit soll ein Teil der öffentlichen Grünflächen in artenreiche Lebensräume für Tiere und Pflanzen verwandelt werden, um so unter anderem dem Insektensterben entgegenzuwirken und gleichzeitig die Flächen pflegeleichter zu machen. Bereits in der kommenden Woche sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, teilt die Stadtverwaltung mit.

"Blühende Wildblumenflächen sind eine Bereicherung für die Lebensqualität in unserem Städtchen. Neben dem ökologischen Gewinn für die Stadt erhoffen wir uns langfristig eine Arbeitserleichterung für die Bauhofmitarbeiter", erklärt Bürgermeister Bruno Metz. "Wir hatten das besondere Glück, dass die Planung für Ettenheim durch den Wildblumenspezialisten Reinhard Witt in enger Abstimmung mit dem Nabu-Landesverband und dem Ettenheimer Ortsverein durchgeführt worden ist", ergänzt Bauhofleiter Markus Ohnemus. Witt hat bereits zahlreiche Bücher zum Thema veröffentlicht und auch die Flächen der Villa Reitzenstein in Stuttgart umgestaltet.

Verbunden mit der Umgestaltung städtischer Flächen sind auch geförderte Schulungen und Fortbildungen für städtische Gärtner und Mitarbeiter. Der große Aufwand mit der Herstellung des Untergrunds sei notwendig, um die Flächen nachhaltig umzugestalten, erklärt Ohnemus. Zum Beispiel sähen einjährige Blühmischungen oft zwar toll aus, müssten aber jährlich immer wieder neu eingesät werden. Im schlimmsten Fall komme dann auch noch Gift zum Einsatz. "Im Rahmen des Projekts geht es um eine dauerhafte und dem Standort angepasste Gestaltung mit Wildblumen und Wildstauden", betont Ohnemus.

Während der Arbeiten kann es laut Stadtverwaltung zeitweise zu Verkehrsbehinderungen kommen.

Folgende Flächen werden derzeit naturnah gestaltet: Straßenbegleitgrün entlang des Mühlenwegs, Staudenbeet in der Bienlestraße, Beet an der Einfahrt des Bauhofs, Straßenbegleitgrün in der Freiburger Straße, Außenbereich des Museums im ehemaligen Gefängnis, Blumenbeet in der Herrenstraße/Sportplatzstraße und eine Fläche in der Otto-Stoelcker-Straße.

Bei der Umgestaltung der Fläche in der Bienlestraße unterstützt auch eine Schülergruppe des August-Ruf-Bildungszentrums das Bauhofteam bei der Pflanzung und der Einsaat der Saatmischung. Mit Hinweisschildern sollen die umgestalteten Flächen später ausgeschildert und für Verständnis dafür geworben werden, wenn in den Übergangszeiten zum Beispiel Blumen verblüht sind.