Die Lahrer Volkshochschule (Foto) betreut die Ettenheimer Außenstelle seit mehreren Monaten mit. Das soll bald ein Ende haben. Foto: Kauffmann Foto: Lahrer Zeitung

Volkshochschule: Name soll am Montag verkündet werden / Lahr segnet Halbtagsstelle ab

Die Ettenheimer Volkshochschule hat eine neue Leitung. Wer den Posten künftig übernimmt, will Bürgermeister Bruno Metz am kommenden Montag verraten. Fest steht: Sie oder er kann sich auf eine deutlich besser bezahlte Stelle als bisher freuen.

Ettenheim. Seit Beginn des aktuellen Semesters wird die Ettenheimer Außenstelle interimsweise von der Hauptgeschäftsstelle in Lahr aus mitbetreut. Bekanntermaßen hat Susanne Dippel-Mietz im August den VHS-Chefposten in der Rohanstadt freiwillig geräumt. Bei der Suche nach einer Nachfolgelösung tat man sich schwer. Das Problem: zu viel Arbeit für zu wenig Geld.

Pro Kurs gibt 60 Euro plus eine jährliche Pauschale von 2400 Euro. Bei rund 200 Kursen, wie sie in Ettenheim angeboten werden, macht das einen Bruttoverdienst von monatlich etwa 1200 Euro. Allerdings werden die neun Außenstellen-Leiter der Lahrer VHS bisher auf Honorarbasis bezahlt. Das heißt, sie müssen sich – etwa für den Krankheitsfall – privat versichern und in die Sozialversicherung wird auch nicht einbezahlt. In Ettenheim bleibt da in Anbetracht des Arbeitsaufwands von 15 bis 20 Wochenstunden unterm Strich nicht viel übrig.

Das wird sich in der größten Außenstelle der Lahrer Volkshochschule nun ändern. Bereits im Sommer hat der Gemeinderat nichtöffentlich grünes Licht für eine Halbtagsstelle gegeben (wir berich-teten). Der Segen des Lahrer Gremiums für das "Ettenheim-Modell" folgte am 24. September, ebenfalls in geheimer Sitzung, wie Bürgermeister Guido Schöneboom am Donnerstag auf Nachfrage der Lahrer Zeitung bestätigte. Im Rahmen der Haushaltsbeschlusses soll endgülltig ein Knopf drauf gemacht werden.

Das sollte Formsache sein, weil Ettenheim für die Kosten aufkommen wird. Diese steigen laut Rathauschef Bruno Metz "von knapp 15 000 auf gut 25 000 Euro" im Jahr. Eine Investition, die sich offensichtlich schon bezahlt gemacht hat. Die neuerlichen Vorstellungsgespräche seien erfolgreich verlaufen, berichtet Metz: "Ja, wir haben jemanden gefunden." Wen, das will das Stadtoberhaupt am Montag bei der Sitzung des Sozialausschusses (ab 19 Uhr im Palais Rohan) verkünden.

Vorausgesetzt von der Lahr VHS-Geschäftsstelle kommt bis dahin grünes Licht. "Noch ist der Vertrag nicht unterschrieben, aber grundsätzlich besteht Einigkeit", sagt VHS-Chefin Carmen Wenkert. Läuft alles nach Plan wird die neue Leitung, die "bereits Erfahrung im Bildungsbereich" (Wenkert) hat, ihren Job in Ettenheim am 1. Januar antreten.

Das Ja vom Lahrer Gemeinderat für das "Ettenheim-Modell" könnte laut Guido Schöneboom Strahlwirkung auf die anderen VHS-Außenstellen haben. "Grundsätzlich begrüße ich die Schaffung einer Halbtagsstelle und im Prinzip ist das Konzept auch übertragbar", sagt der Lahrer Bürgermeister. Ob es bei kleineren Außenstellen Sinn macht, ist laut Schöneboom aber fraglich. Allerdings gehe er davon aus, dass es auch bei der Bezahlung auf Honorarbasis "in nicht allzu ferner Zukunft Nachbesserungen" geben dürfte. Auch da wäre Schöneboom "nicht dagegen, gute Bildung kostet eben."