Auch am Städtischen Gymnasium beginnt bald wieder der Ernst des Lebens. Foto: Lahrer Zeitung

Unterrichtsstart: Rektoren bereiten sich auf 4. Mai vor

Ettenheim (ks). Bei den Schulleitungen des Landes rauchen derzeit die Köpfe. In einem 13-seitigen Rundschreiben hat Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Montag kundgetan, wie sich die Landesregierung die Wiederaufnahme des Unterrichtsbetriebs vorstellt – bekanntlich ab 4. Mai zuerst in den Jahrgangsstufen und Klassen der allgemeinbildenden Schulen (Gymnasien, Realschulen, Werkrealschulen, Gemeinschaftsschulen), die in diesem oder im nächsten Jahr ihre Abschlussprüfung zu absolvieren haben. An den beruflichen Schulen gilt der 4. Mai nur für die diesjährigen Prüfungsklassen.

Auf Hygiene wird großer Wert gelegt

Auch in der Schulstadt Ettenheim liefen und laufen die Drähte heiß, macht es doch, wie Frank Woitzik vom Städtischen Gymnasium auf Nachfrage betont, Sinn, dass die Schulen ihre Lösungswege (auch) in dieser Sondersituation soweit als möglich und nötig abstimmen.

Neben den Abschlussklassen kommt nämlich auf Wunsch der Ministerin auf die Schulen auch die Herausforderung zu, Schülern aller Jahrgangsstufen der weiterführenden Schulen, die im Fernunterricht bisher digital nicht erreichbar waren oder mit dieser Art des Lernens nicht zurechtkamen, gezielten "Präsenzunterricht" mit ihren Lehrern anzubieten. Zudem muss aus der Sicht Eisenmanns "die sogenannte Notbetreuung ausgebaut werden, da viele Eltern die Rückkehr in den Beruf bewerkstelligen müssen".

Alle Unterrichtsangebote sollen zudem nur in kleinen Gruppen unterbreitet werden, immer unter Einhaltung der Abstandsregel (1,50 Meter). Verkleinerte Lerngruppen, geteilte Klassen auf eine größere Zahl von Räumen verteilt – das bindet natürlich auch zusätzliche Lehrer – und dies bei der Regelung, wonach Lehrkräfte, die das 60. Lebensjahr vollendet haben, von der Präsenzpflicht ebenso ausgeschlossen sind wie Lehrkräfte, die einer Risikogruppe angehören. "Wir sind tüchtig dabei, die Deputate neu zu regeln", erklärte Nicola Heckner, Leiterin der Realschule an der Heimschule.

Zur rein unterrichtlichen Situation kommen Vorgaben einer "unabdingbaren Hygieneinfrastruktur", wie es die Ministerin in ihrem Rundschreiben formuliert. Allerdings ließ eine entsprechende Vorgabe aus Stuttgart offensichtlich auf sich warten. "Auf den angekündigten Hygieneplan aus Stuttgart warten wir noch immer", vermeldete Bürgermeister Bruno Metz für den Schulträger der städtischen Schulen Anfang der Woche auf Anfrage.

Die Schulen haben teilweise schon einmal vorgesorgt. "Wir haben Hygienescheiben für unsere Sekretariatstheke angeschafft und werden aufgrund der begrenzten Räumlichkeiten zukünftig in der Verwaltung nur noch eine Person eintreten lassen. Wir werden im Vorraum Wartebereiche mit Streifen auf dem Fußboden definieren und in den Klassenzimmern der Abschlussklassen eine Möblierung vornehmen, die für Sitzplätze und Wege zwei Meter Abstand einräumt", teilte Beate Ritter, Leiterin des August-Ruf-Bildungszentrums mit.

Eberhard Pfister, Schulleiter der Gymnasien an der Heimschule, bestätigte, dass noch einiges – auch mit dem Ministerium – zu klären sei, ehe die Schulen dann die geforderten und verantwortbaren Lösungswege definieren könne.