Im Ettenheimer Rathaus könnte bald ein Energiemanager arbeiten. Foto: ale Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Ettenheimer Stadtverwaltung will 2020 neue Stelle schaffen / Drei Jahre plus Option auf mehr

Geht es nach der Ettenheimer Stadtverwaltung, bekommen die Mitarbeiter im Rathaus bald einen neuen Kollegen: Geplant ist die Einstellung eines Klimaschutzmanagers ab 2020. Was den Haushalt zunächst belastet, soll ihn langfristig entlasten.

Ettenheim. Was viele andere Städte bereits haben, könnte Ettenheim im kommenden Jahr auch bekommen: Einen – oder eine – nur fürs Klima. Die Verwaltung steht hinter dem Vorschlag, der im Rahmen des Klimaschutzkonzepts aufgezeigt wurde (wir berichteten), und schlägt dem Gemeinderat vor, ab Januar eine neue Stelle im Rathaus zu schaffen. "Ziel ist, durch kommunales Energiemanagement sowohl Klimaschutz zu betreiben und nach außen zu kommunizieren, als auch langfristig den kommunalen Energieverbrauch zu reduzieren und somit den kommunalen Haushalt zu entlasten", heißt es in der Vorlage für die Gemeinderatssitzung am kommenden Dienstag (ab 19 Uhr) im Rathaus.

Der Job soll zunächst auf drei Jahre befristet werden – so lange, wie es einen Zuschuss dafür gibt – plus Option auf ein weiteres Jahr. Der Bund würde bis 2022 65 Prozent des Gehalts des neuen Mitarbeiters übernehmen. Die Stadt sieht eine Bezahlung nach Entgeltgruppe 11 des TVöD (Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst) vor. Bedeutet: Im ersten Jahr gibt’s 3457, im zweiten und dritten 3803 und ab dem vierten 4119 Euro brutto.

Bürgermeister äußerte sich bereits positiv

Das Aufgabengebiet des künftigen Klimaschutzmanagers hat man im Rathaus bereits klar definiert. Genannt werden unter anderem: die Fortführung und Erweiterung des kommunalen Energiemanagements, eine Ist-Analyse und der Aufbau eines Energie-Gebäudemanagements, Bürgerbeteiligungen bei der Umsetzung von Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts, die Akquise von Fördermitteln sowie die Beratung von Verwaltungsmitarbeitern und Bürgern zu Themen wie Mobilität, Energie und Klima.

Dass Bürgermeister Bruno Metz der Idee von einem städtischen Klimaschutzmanager nicht abgeneigt ist, bekundete er Ende August gegenüber der LZ. Mit der Nachricht, die Energiemesse sterben zu lassen, verband der Rathauschef damals das Versprechen, "dieses Themengebiet dennoch weiterhin dauerhaft im Blickpunkt zu behalten – vielleicht mithilfe eines Klimaschutzmanagers".

Wer sich für den Posten interessiert, dem liefert die Stadtverwaltung die Stellenbeschreibung gleich mit. Er oder sie sollte ein abgeschlossenes Hochschulstudium vorweisen können – beispielsweise in den Gebieten Raumplanung Geografie oder Umweltwissenschaften – und im besten Fall bereits Berufserfahrung im Bereich Klimaschutz haben.

Um die zusätzliche Belastung, die eine neue Stelle für den städtischen Etat darstellt, muss sich der Gemeinderat offensichtlich keine Gedanken machen. Angesichts der aktuellen Entwicklung der Ettenheimer Finanzen, über die Kämmerer Alexander Ruchti das Gremium am kommenden Dienstag informieren wird, dürfte das Gehalt des Klimaschutzmanagers problemlos zu stemmen sein. Der Zwischenbericht für das Haushaltsjahr 2019 fällt rundum positiv aus. Der bekannte Marker: der Überschuss im Verwaltungshaushalt, der dem Vermögenshaushalt zufließt. Nach derzeitigem Stand soll die Zuführungsrate die Drei-Millionen-Euro-Marke überschreiten. Geplant waren 1,9 Millionen Euro. Das bessere Ergebnis führt Ruchti unter anderem auf ein Mehr bei den Gewerbesteuereinnahmen und den laufenden Zuweisungen des Landes von jeweils 300 000 Euro zurück. Die Stadt sei so liquide, dass geplante Kreditaufnahmen für Investitionen in den Jahren 2018 und 2019 in Höhe von insgesamt 3,17 Millionen Euro bislang nicht nötig gewesen seien.