Künstler Klaus Biehler (stehend) hatte zur musikalischen Umrahmung seiner Vernissage in Ettenheim seinen ehemaligen Schüler Max Kiesele gewinnen können. Foto: Decoux-Kone

Klaus Biehler zeigt "Bikini in Rimini" im Wäschegeschäft von Jutta Schlesinger in Ettenheim

Sommer, Badestrand, fröhliche und schöne Menschen in Badehose und Bikini: Diese Bildmotive sind derzeit bei "Traumwäsche Jutta Schlesinger" zu sehen. Ausgestellt sind die Werke von Klaus Biehler.

Ettenheim. Mit "Bikini in Rimini" schließt die "Kleine Reihe – große Kunst" in den Ettenheimer Geschäften und verspricht für das kommende Jahr eine Fortsetzung mit einigem Ungewöhnlichem.

Die initiierende Künstlergruppe mit Marion Bekker, Chodja Sediq und Kurt Bildstein hat den Herbolzheimer Künstler Klaus Biehler für die Ausstellung bei Traumwäsche Jutta Schlesinger gewinnen können. Die Hausherrin und Gastgeberin begrüßte am Dienstag zur Vernissage viele Kunstinteressierte und auch Stammkunden. "Der Künstler, der in meinem Geschäft ausstellen soll, muss etwas mit Mode zu tun haben", war die Bedingung von Schlesinger. Was passe da besser als gemalte Badeszenen an Stränden mit schönen Menschen und immer wieder auftauchenden Haien?

Jeder freie Platz wird für Kunst genutzt

Jeder freie Platz im Wäschegeschäft wurde für die Kunst genutzt, die mal als aufeinander gestapelte Würfel im Raum oder als dekorative Kunstbilder an der Wand für Aufmerksamkeit sorgt. So gehen die Werke mit dem Wäsche- und Bademodensortiment eine fast perfekte Symbiose ein, denn Schlesinger macht nichts anderes als Kunst, wenn sie die schönsten Formen der Frau ästhetisch verhüllt.

Biehler ist wie Bekker Kunstlehrer in Lahr. Seine Themen entnahm er Modemagazinen, Werbeanzeigen und Filmen und immer häufiger kombiniert er stereotypische Figuren zu gemalten Collagen, die oberflächlich betrachtet eher banale Inhalte aufweisen, aber insgeheim ein Spiegel des Lebens sind. Bei den Badeszenen sind häufiger Frauen als Männer zu sehen.

Eine Barbiepuppe, die von einem Hai erwischt wird, dessen Maul man mithilfe eines Drahtes auf- und zuklappen kann, lädt den Betrachter ein, in das Geschehen einzugreifen. Weniger dramatisch gestalten sich die mit grauem Grafitstift und weißer Farbe gezeichneten Holzwürfeln, die auf Stahlstangen präsentiert und verdreht werden können, sodass immer neue Kombinationen entstehen. Die Bilder sprechen alle für sich, erklärte Biehler bei der Vernissage. Am Nachmittag hatte er noch ein Bild für die Ausstellung fertig gemalt. Max Kiesele, ehemaliger Kunstschüler von Biehler, umrahmte die Vernissage mit eigenen Songs mit Stimme und Gitarre. Die Ausstellung ist bis zum 28. Dezember zu sehen.

INFO

Wie der Künstler zur Kunst kam

Schon in seiner Jugend gab es neben der Musik eine Konstante bei Biehler – das Bedürfnis zu zeichnen und sich künstlerisch auszudrücken. Mitte der 80er-Jahre waren die deutschen Neo-Expressionisten im Umfeld von New Wave und Punk seine Quelle der Inspiration. Während seines Studiums in der Malklasse von Peter Dreher führte es ihn zur Beschäftigung mit der sichtbaren Wirklichkeit. Es entwickelte sich eine eigene Interpretation der Pop Art.