Anna Krause-Sparmann und Lena Goehlnich (rechts) auf der Treppe zum ersten Obergeschoss ihres Wohnhauses in Ettenheimmünster. Im Hintergrund ist der große Eingangsbereich zu sehen, in dem – ebenso wie im restlichen Gebäude – Kunstwerke der Aborigines gezeigt werden. Foto: Schabel

Neue Galerie in Ettenheimmünster zeigt Werke der Ureinwohner Australiens. Heute Eröffnung

Ettenheimmünster - Eine Galerie mit ungewöhnlichem Konzept wird am heutigen Samstag in Ettenheimmünster eröffnet. Anna Krause-Sparmann und Lena Goehlnich zeigen dort Kunst und Kultur der Aborigines.

Das Ungewöhnliche daran? Nun, die beiden Betreiberinnen stellen die Kunstobjekte in den Räumen aus, in denen sie auch leben und arbeiten, also im Wohnzimmer, in der Küche, in Krause-Sparmanns Atelier und Büro. Die Ausstellungsgegenstände hängen zum Beispiel neben Buchregalen oder dem Geschirrschrank. Nur die Schlafräume der Frauen bekommen die Besucher nicht zu sehen, ansonsten ist ihre komplette Wohnung zugleich auch Ausstellungsraum.   Umbau: Das Gebäude in der Münstertalstraße 22 war einst Teil eines landwirtschaftlichen Gehöfts. Ein Stall, der später zu einem Wohnhaus umgebaut wurde. Nachdem Krause-Sparmann und Goehlnich 2012 dort eingezogen waren, nahmen sie weitere Umbauten vor, entfernten Wände und eine Zwischendecke. So schufen sie eine offene Atmosphäre, die nun gut zum neuen, zusätzlichen Verwendungszweck des historischen Gebäudes als Galerie passt.

Röntgentechnik: Krause-Sparmann lehrt als Kulturpädagogin an der Natur- und Montessorischule Ettenheim, außerdem fertigt sie als freischaffende Künstlerin "Wort-Plastiken" an, Kunstobjekte, zu denen sie auch Gedichte verfasst. Mit Pinsel und Spraydose hat sie in den vergangenen Wochen 17 kreisrunde, goldfarbene Flächen auf den Wänden ihres Wohnhauses aufgetragen. Die kleinste ist nicht größer als ein Teller, die größte hat einen Durchmesser von fast zwei Metern. Auf diesen Flächen wird nun die Kunst der australischen Ureinwohner ausgestellt – Malereien in Ockerfarben auf robustem Papier aus Baumwolle. Sie zeigen Menschen und Tiere, die in der Röntgentechnik dargestellt werden, sodass auch Organe sichtbar sind.   Kunst der Ureinwohner: Die Arbeiten hat Lena Goehlnich mitgebracht, deren Leidenschaft das Reisen und die Begegnung mit Kulturen und Naturen der Welt ist, wie sie selbst sagt. Vor allem von Australien und den Aborigines ist sie begeistert. "Mich fasziniert die Verbundenheit der Ureinwohner – untereinander, aber auch mit der Natur. Aus dieser Verbundenheit schöpfen sie eine große Stärke", berichtet Goehlnich, die einst mit Krause-Sparmann eine harmonische Künstlerinnen-WG in Freiburg gebildet hatte.

Die beiden Frauen leben jetzt auch in Ettenheimmünster zusammen. Es sei denn, dass Goehlnich mal wieder nach Australien aufbricht, um sich mit Künstlern der Aborigines zu treffen. Ausgewählte Werke bringt sie dann mit ins Münstertal, wo sie in der neuen Galerie "Kulturraum" gezeigt und zum Verkauf angeboten werden. Die kleinsten Arbeiten gibt’s ab 50 Euro, für die größten und wertvollsten Malereien werden vierstellige Beträge fällig.

Die Malereien der Aborigines sollen im Rhythmus von zwei Monaten im Rahmen von zweitägigen Veranstaltungen gezeigt werden. Dazu gehören dann auch jeweils Vorträge und Künstlergespräche.

Info: Programm zur Eröffnung

Die neue Galerie, die in der Schreibweise der beiden Betreiberinnen "KultUrRaum" heißt, wird am heutigen Samstag um 16 Uhr mit einem Sektempfang eröffnet. Anna Krause-Sparmann begrüßt die Besucher, Lena Goehlnich führt durch die Ausstellung. Außerdem spricht Simon Kyle-Little über die Aborigines. Der heutige Tag ist nur für geladene Gäste gedacht. Am morgigen Sonntag von 13 bis 17 Uhr kann die Ausstellung von jedermann besucht werden. Das Gebäude befindet sich gegenüber der Kirche.