Der Erweiterungsbau ist mit dem Altbau der Grundschule verbunden (rechts). Zur Begrüßung der Besucher wehten dort gestern bunte Luftballons. Foto: Schabel

Erweiterungsbau der Grundschule ist gestern übergeben worden / Platz für Unterricht und mehr

Unterrichtet wird im Erweiterungsbau der Grundschule bereits seit sechs Wochen. Gestern ist das 3,25 Millionen Euro teure Gebäude nun auch eingeweiht worden.

Ettenheim. Der von der Werkgruppe Lahr geplante Neubau enthält vier Klassenzimmer, außerdem Räume für Ruhe und Bewegung, für Sprachförderung und Arbeitsgemeinschaften, ein Lehrerzimmer, ein Lernatelier und Toiletten. Nicht zu vergessen die Mensa, die der Schule ein Ganztagsangebot ermöglicht, das bereits 130 Kinder annehmen. Sie sind von Montag bis Donnerstag bis 15.45 Uhr in der Schule. Für die "Halbtagskinder" gibt es ein Betreuungsangebot bis 13.30 Uhr. Insgesamt besuchen 248 Kinder die Grundschule der Kernstadt, die von 22 Lehrern unterrichtet werden.

Bruno Metz sprach von einem "weiteren Meilenstein für den Schulstandort Ettenheim" und erinnerte daran, dass in den vergangenen Jahren 22 Millionen Euro in den Ausbau der örtlichen Bildungseinrichtungen investiert worden sind. Nun war also die Grundschule des August-Ruf-Bildungszentrums dran. Dabei fließen Zuschüsse von 960 000 Euro, den Rest bezahlt die Stadt.

Sandra Boser, Landtagsabgeordnete der Grünen, lobte das "tolle Gebäude", das eine gute Atmosphäre biete. Carl Langenbach von der Werkgruppe Lahr sagte, dass er keine angenehmen Erinnerungen an die Grundschule habe, die er selbst besucht hat ("kilometerlange Gänge, hohe und laute Klassenzimmer"). Dagegen würde der Neubau in Ettenheim eine Architektur ganz anderer Art bieten: "Er fügt sich leicht und luftig zwischen Altbau und Berg ein." Auch Melanie Kaufmann vom Elternbeirat sparte nicht mit Lob: "Mein Sohn ist begeistert, das Gebäude bietet viele Möglichkeiten. Als berufstätige Mutter bin ich sehr froh über die Ganztagsschule."

Beate Ritter ließ erkennen, dass dicke Bretter zu bohren waren, ehe das Ganztagsangebot an der Grundschule verwirklicht werden konnte. Seien doch bereits 2005 erste Gespräche über das Thema geführt worden. "Ich atme auf, dass wir die Genehmigungsverfahren jetzt hinter uns haben", so die Leiterin des August-Ruf-Bildungszentrums, die unter anderem dem Förderverein dankte. Hat der doch bereits vor Jahren ein Betreuungsangebot über die Mittagszeit an der Schule unterbreitet.

Im vergangenen Schuljahr waren die Kinder noch in einem Klassenzimmer des Altbaus verköstigt worden – nun steht ihnen eine schmucke Mensa zur Verfügung, in der sie nicht auf Stühlen, sondern auf gemütlichen Bänken Platz nehmen. Nur einer von mehreren Wünschen der Schule, der von den Planern von der Werkgruppe und dem Bauamt berücksichtigt worden ist, wie Heidrun Tschirwa hervorhob. Ebenso wie ihre Vorredner sparte die Grundschulleiterin nicht mit Lob für alle Beteiligten, hob dabei besonders den Hausmeister, Sekretärinnen und Reinigungskräfte hervor, denen der Neubau zusätzliche Arbeit bereite.

Der Clou an dem zweigeschossigen Bau ist, dass er um eine alte, mächtige Linder herumgebaut wurde, die somit nicht gefällt zu werden brauchte. Obendrein bietet das neue Gebäude, das mit dem 1912 errichteten Altbau verbunden ist, nette Details. Etwa Räume ohne rechten Winkel (Tschirwa: "Gut für die Akustik") sowie Fensterbänke auf den Gängen, unter die Schulranzen und Straßenschuhe passen. Dadurch fällt es leichter, in den Klassenzimmern Ordnung zu behalten. Vor allem aber eröffnet der Neubau der Grundschule die Möglichkeit, Fächer wie Musik und Kunst in eigenen Räumen anzubieten.

Dass in der Grundschule des BIZ nicht nur Lesen und Schreiben auf dem Stundenplan stehen, zeigte das Programm der Einweihung. Gab es doch Vorführungen des Schulchors (Leitung: Sybille Hassler), der Tanz-AG mit Unterstützung der Tanzschule Yvette Lahr, des BIZ-Projektchors und der Klasse 4a, die ein akrobatisches Buchstabenrätsel aufführte, ehe das Buffet für die Einweihungsgäste und ein Tag der offenen Tür für die gesamte Bevölkerung eröffnet waren.

Zuvor war der hauptsächlich von Architekt Adelbert Hassler von der Werkgruppe Lahr entworfene Bau von Pfarrerin Severin Plöse gesegnet worden.