Die Verantwortlichen auf der Hallen-Baustelle – im Hintergrund ist die Schule zu sehen, die derzeit saniert wird. Foto: Lahrer Zeitung

Infrastruktur: Münchgrundhalle, Schule und Neubaugebiet kommen gut voran

Altdorf (ks). Ortsvorsteher Andreas Kremer zeigte beim Pressetermin am Montagmorgen auf der Großbaustelle im Altdorfer Münchgrund unverhohlen seine "große Freude" über das neu entstehende Areal mit deutlich größerer Halle und komplett sanierter Schule. Hier entstehe ein "neues Dorfzentrum", das mit seinen erweiterten Nutzungsmöglichkeiten viele Wünsche der Vereine erfüllen werde, so Kremer. Bürgermeister Bruno Metz verwies auf den "Riesenkraftakt" in finanzieller Hinsicht, den die Stadt Ettenheim mit den beiden Maßnahmen zu stemmen habe. Rund fünf Millionen Euro fließen in das gesamte Hallenprojekt, weitere zwei Millionen Euro in die Sanierung der Schule. Längst haben die Sanierungsarbeiten "aufgrund immer wieder auftretender Überraschungen", so Uwe Schaudt vom für beide Häuser beauftragten Architekturbüro Schaudt und Lamprecht den anfänglichen Planungskatalog gesprengt. "Generalsanierung innen und außen", brachte es Metz auf den Punkt. Nach der Sanierung – die Ziellinie ist für Ende der Sommerferien gezogen – werde die Schule nicht wiederzuerkennen sein.

Scherbenfunde in der "Steinröhre"

Bis Ende 2021 soll die neue Halle fertig sein, führte Planer Thomas Lamprecht aus. Bisher liegen die Arbeiten im Zeitplan. Aktuell ist die Firma Kern aus Mahlberg mit den Rohbauarbeiten beschäftigt. Fundamente und Bodenplatte vermitteln bereits einen Eindruck von der Gesamtgröße des Hallenprojekts mit seiner gesamten Nutzfläche von 1397 Quadratmetern (1150 Nutzfläche, 108 Verkehrsfläche, 138 Technikfläche). Nach deren Fertigstellung wird die Firma Ketterer aus Herbolzheim die Holzkonstruktion errichten, was höhere Zuschüsse mit sich bringt. Lediglich Gründungen und Hallenwände sind aus Beton. Für die Außenfassade ist eine Kombination von weißem Putz und Holz vorgesehen. Zuschüsse erwartet die Stadt als Bauherrin aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (750 000 Euro), der Sportstättenförderung (144 000 Euro) und dem Ausgleichsstock (500 000 Euro).

Bei einem Abstecher in die "Steinröhre" am westlichen Dorfrand stellten Metz und Kremer ein weiteres großes Bauprojekt vor. 17 Bauplätze sollen südlich der Straße nach Orschweier neu erschlossen werden – in einem Gebiet, in dem möglicherweise früher bereits die Römer gesiedelt haben. Jedenfalls hat das Landesdenkmal dort Scherben, Mauer- und Leitungsrelikte gefunden.

Die Nachfrage nach den Bauplätzen sei groß, vor allem von jungen Familien. Bis Ende des Jahres soll das Baugebiet, dessentwegen derzeit die Straße Altdorf-Orschweier gesperrt ist, erschlossen sein. Mit den Bewerbern soll bezüglich der Bauplatzvergabe im September Kontakt aufgenommen werden. Die Gesamtkosten für die Erschließung liegen bei knapp 1,5 Millionen Euro. Anfang 2021 sollen die Bauherren loslegen können.

Eine besondere Herausforderung stellt die Notwendigkeit eines Versickerungsbeckens für das Oberflächenwasser am westlichen Rand des Baugebiets dar – kostensteigernd wie auch die geforderten Grabungsarbeiten im Vorfeld. Aus Letzteren dürfte sich der Straßenname ableiten: der Sigillata-Straße. Scherben dieses keramischen Tafelgeschirrs – es wurde gegen Ende des 1. Jahrhunderts vor Christus in italienischen Werkstätten entwickelt – wurden in der Steinröhre gefunden.