Künstlerin Marion Bekker (rechts) mit der Kulturwissenschaftlerin Julia Dold, die in ihre Werke einführte. Fotos: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Ausstellung: Marion Bekker zeigt im Ettenheimer Rathaus Bilder von Meer und Bergen / Viele Besucher

Außergewöhnlicher Besucherandrang, fetzige Musik, eine beeindruckende Tanz-Vorführung – und natürliche viele schöne Bilder: Das kennzeichnete die Vernissage zur neuen Ausstellung "Kunst im Rathaus" (KiR) in Ettenheim.

Ettenheim. Mit Marion Bekker zeigt eine Künstlerin ihre Werke, die mittlerweile seit zehn Jahren in Ettenheim lebt und sich seither in der hiesigen Szene einen Namen gemacht hat. Es ist nach 2009 Bekkers zweite KiR-Ausstellung. In ihrer neuen Ausstellung setzt sie sich ganz und gar mit dem Meer und den Bergen auseinander.

"Die beiden größten Sehnsuchtsorte der Menschen", sieht Kulturwissenschaftlerin Julia Dold aus Freiburg, die in Bekkers Ausstellung einführte, in diesen beiden Landschaften. So unterschiedlich sie grundsätzlich sind: Beide böten den Menschen die ersehnte Ruhe, ein Hinter-sich-lassen des Alltags. Bei beiden weite sich der Blick des Betrachters hin zu fernen Horizonten, erschließe sich ihm "die Weite der Welt und des Himmels".

Fasziniert zeigte sich Dold, wie die Künstlerin in ihren neuen Werken – sie wurden zuvor noch in keiner Ausstellung gezeigt – beide Motive höchst unterschiedlich bearbeitet hat. Die Meeresbilder zeigen sich in "einer ungewohnt frischen Farbpalette". Die Horizontlinie wandere vom unteren Bildrand über den goldenen Schnitt bis über die Mittellinie. Da und dort kann man sehen, wie die Gischt in kleinen Wellen auf dem Strand ausläuft. Der Himmel changiere von modellierten Grautönen über gelblich-weiß bis zu strahlendem Blau. Und immer findet sich in diesen Meeresbildern ein Mensch – unterschiedlich malerisch ausformuliert, der hinausschaut in das Blau des Himmels, die Weite des Horizonts. Möglicherweise könne sich der Bildbetrachter mit seinem eigenen Ich in diesen hineinversetzen.

Ganz anders setze Bekker die Berge um. Bei schwarz-grauen Pinselzeichnungen auf silbernem Papier arbeite sie ausschließlich mit der Linie. Geradezu grafisch angelegt sieht Dold diese Werke in deutlich kleinerem Format als die Meeresbilder. Bei ihren Bergen habe Bekker keine realen Berge abgebildet, "sondern die Bilder einer Landschaft entstehen ausschließlich in unseren Köpfen".

Auch Bürgermeister Bruno Metz brachte seine Freude über die neue KiR-Ausstellung zum Ausdruck. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Instrumentaltrio Günter Däggelmann (Oboe), Helmut Kollefrath (Kontrabass) und Michael Stütz (Gitarre) mit erfrischend-fetzigen Klängen. Als besondere Überraschung wartete schließlich Bekkers Lehrerkollegin Monika Wolfschlag mit einem Tanz auf, musikalisch begleitet von Günter Däggelmann auf seiner Oboe.

Die Ausstellung ist bis 10. Januar in den oberen Rathausfluren zu sehen: montags bis freitags von 8.15 bis 12 Uhr (mittwochs bis 13 Uhr) sowie montags 14 bis 16 Uhr und mittwochs 15 bis 18 Uhr.