Claudia Bäumler beim Sortieren der Waren: Ihr Ziel ist es, auch dieses Jahr wieder 100 Pakete auf die Reise zu schicken. Foto: Julia Göpfert

Benefizaktion: Noch bis Dienstag können Spenden für »Kinder helfen Kindern« abgegeben werden

Ettenheim - Damit auch ärmere Kinder in Osteuropa  ein schönes Weihnachtsfest haben, sammeln  Antonia und Claudia Bäumler Sach- und Geldspenden für die Aktion »Kinder helfen Kindern«. Abgeben kann man diese noch bis zum 17. November.

Der Keller des Ettenheimer Pfarrzentrums hat sich in eine Weihnachtpackstation verwandelt. Denn Claudia Bäumler und ihre Mutter Antonia sortieren dort derzeit die Spenden für die Aktion »Kinder helfen Kindern« des Kolpingwerks, die noch bis morgen, Dienstag, abgegeben werden können.

Am Ende sollen in jedem Geschenk Schreibwaren, etwas Süßes (haltbar bis mindestens März 2021), Wärmespender (Socken, Handschuhe, Mütze und Schal), Hygieneartikel sowie Spielzeug sein.  »Eigentlich wären wir ja noch viel mehr. So würden uns normalerweise noch die Gruppenkinder und Jugendlichen des Kolpingwerks unterstützen, aber aufgrund von Corona geht das dieses Jahr nicht«, erklärt Claudia Bäumler.

Manche Arbeiten, wie das Sortieren von Kleinteilen, konnten immerhin ins »Homeoffice« der Vorstandsmitglieder ausgelagert werden.

Auch Gebrauchtes wird gern genommen

Bereits seit 2006 betreut Claudia Bäumler die Aktion der Organisation Adra. Mit 20 Paketen ist sie einmal gestartet, inzwischen packt sie jedes Jahr um die 100.  »Was uns von vielen Aktionen unterscheidet, ist, dass wir auch Gebrauchtes entgegen nehmen«, erklärt sie. Alles, was noch gut erhalten ist, kann den Weg zu den Kindern in Osteuropa antreten, die sonst nichts zu Weihnachten bekommen würden.

Ein paar Dinge gilt es aber dennoch zu beachten: Erst für Kinder ab drei Jahre werden die Päckchen gepackt. Denn für jüngere Kinder wären die Zollbestimmungen wesentlich strenger als für die von drei bis fünfzehn Jahren, für die die Aktion aktuell gilt. Außerdem müssen die Spiele, die abgegeben werden, sich quasi von selbst erklären und auch Bücher können wegen der Sprachbarriere nicht an die Kinder weitergegeben werden.

Elektronische Spielzeuge sind ebenfalls ungeeignet. »Manche, die Spenden abgeben, sammeln das ganze Jahr für uns und gehen sogar gezielt auf Flohmärkte, um für die Aktion einzukaufen«, berichtet Bäumler dankbar.

Von Gundelfingen bis Lahr gebe es Menschen, die sich regelmäßig an der Aktion beteiligen. Gibt es Artikel, die besonders begehrt ist? »Süßigkeiten und Handschuhe müssen wir meistens zukaufen«, erklärt Bäumler. Dafür sei man dieses Jahr  mit Mützen, Socken und Schals gut versorgt worden.

Ein Lkw transportiert die Päckchen nach Bosnien-Herzegowina

Denn viele Frauen und Mütter, etwa von der sozialen Nähgruppe Ettenheim, hätten bereits angefangen, ihre Waren für die Weihnachtsmärkte zu häkeln oder zu stricken. Da diese ausfallen, kommen die Sachen der Aktion zugute.

Damit am Ende alles klappt, ist am Wochenende vor dem ersten Advent  Endspurt im Pfarrzentrum angesagt. Mit einem Karton geht Bäumler die einzelnen Stationen durch und packt von jeder etwas für die entsprechende Altersgruppe ein.

Ein Lastwagen holt die Päckchen ab und das DRK und andere Hilfsorganisationen kümmern sich um die Verteilung vor Ort. »Vorzugsweise bekommen Kinder in Waisenhäusern die Geschenke, die Helfer gehen aber auch in Brennpunktviertel oder sogar in Bergdörfer, in denen es nicht mal fließend Wasser gibt«, berichtet Bäumler.

Die Ettenheimer Pakete werden jedes Jahr an ein anderes Land in Osteuropa gebracht. Aufgrund von Corona wird es dieses Jahr dasselbe sein wie 2019: Bosnien-Herzegowina.

Dankesbrief einer Mutter für Ettenheimer Paket

Verziert wurden die Pakete von den Kindern der Lahrer Verbundschule, an der Bäumler Lehrerin ist, im Rahmen eines Kreativ-Wettbewerbs. Anhand dieser individuellen Verpackung  konnte sie vergangenes Jahr ein Päckchen wiedererkennen: Eine Mutter hatte der Organisation eine E-Mail geschrieben, in der sie sich für das Geschenk bedankt und Fotos von diesem beigelegt hatte.

»Das war toll. Denn normalerweise hört man von den Empfängern nichts und auf den Verteil-Videos kann man nur selten bestimmte Päckchen erkennen. Aber diese E-Mail hat mir noch einmal Schwarz auf Weiß bestätigt, dass unsere Geschenke wirklich ankommen«, berichtet Bäumler begeistert.

Abgabeorte 

Spenden können noch bis zum morgigen Dienstag  in der Hauptstraße 54/1 in Orschweier, in der Otto-Stoelcker-Straße 35 in Ettenheim oder im Pfarrzentrum abgegeben werden.  Dazu sollte zuvor ein Termin mit Claudia Bäumler (Telefon 0173/8 25 63 24) vereinbart werden.

Für jeden Karton werden zudem noch   fünf Euro Transportgebühren benötigt. Aus diesem Grund freut sich das Kolpingwerk auch über Geldspenden (IBAN: DE17 6829 0000 0010 4346 02).

Weitere Informationen: www.kinder-helfen-kindern.org