Die Schülergruppe mit Gymnasiasten aus Lahr, Ettenheim und Hangzhou vor der Partnerschule in Hangzhou Foto: Schule

Gymnasiasten aus Lahr und Ettenheim sammeln Erfahrungen fürs Leben im Reich der Mitte

26 Schüler des Scheffel-Gymnasiums Lahr und sechs vom Städtischen Gymnasium Ettenheim haben beim Schüleraustausch 14 Tage in China verbracht. Von den Dimensionen dort waren die Gymnasiasten überwältigt.

Ettenheim/Lahr. Das Fazit von Annik, Deborah, Patricia, Georg und Aljosha ist einhellig und eindeutig: "Das war für mich eine Erfahrung fürs Leben, eine Chance, die man wahrscheinlich nur einmal bekommt", schreibt die Zehntklässlerin Deborah. Patricia ist fasziniert, Einblicke in "eine Kultur bekommen zu haben, die sich komplett von unserer Kultur unterscheidet". Das betreffe sowohl den Alltag in den Familien als auch den Unterricht. "Dieser Austausch hat einen guten Eindruck von den Unterschieden zu unserem Schulalltag vermittelt", ergänzt Georg. Annik macht keinen Hehl daraus, dass sie "am liebsten noch länger in China geblieben wäre". Und Aljosha berichtet, wie oft er angesichts der überwältigenden Eindrücke in China "in der kurzen Zeit das Wort ›Wow‹ verwendet" habe.

Seit zehn Jahren nimmt das Städtische Gymnasium Ettenheim am 14-tägigen Schüleraustausch teil, der unter Leitung des Scheffel-Gymnasiums Lahr mit einer Schule in Hangzhou stattfindet. Insgesamt 30 Schüler stiegen in diesem Jahr ins Flugzeug, um in der knapp 9000 Kilometer Luftlinie entfernten 9,5-Millionen-Einwohner-Stadt ein erstmaliges und aufregendes Erlebnis zu erfahren. Auch Frank Woitzik, Leiter des Ettenheimer Gymnasiums, bezeichnet die zwei Wochen als "Wahnsinnserfahrung". Nun ist er auch aus persönlicher Erfahrung davon überzeugt, dass der elterliche Eigenanteil von 1600 Euro gut angelegtes Geld, "eine gute Investition in die Bildung" darstellt.

Die erste Woche verbrachten die Gymnasiasten in den Familien ihrer Austauschschüler und begleiteten diese zum Unterricht. Englisch war für sie in dieser Zeit das Kommunikationsmittel. Das wird nicht anders sein, wenn die chinesischen Austauschpartner im Februar zum Gegenbesuch in die südliche Ortenau kommen. In einem weiteren Punkt sind sich die Schüler und ihr Schulleiter einig: über die Herzlichkeit, mit der sie in den Familien und in der Schule aufgenommen wurden.

In der zweiten lernte die Gruppe dann die Dimensionen des Riesenreichs mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern, seinen gigantischen Städten und faszinierenden Sehenswürdigkeiten bei einer Rundreise kennen: Suzhou, das kanaldurchzogene "Venedig Chinas", Xi’an, die alte Kaiserstadt mit der berühmten Terrakotta-Armee, die gigantischen Städte Shanghai (24 Millionen Einwohner) und Peking (22 Millionen) – und dann natürlich die Chinesische Mauer. "Shanghais Skyline, Xi’ans riesige Festungsanlage, Peking – all das waren wahre Hingucker, in langer Erinnerung bleibende Erlebnisse, die auch die gewaltigen Strapazen langer Busfahrten und Nachtzüge mehr als wettmachten", erzählt Georg.

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"Wichtig für Weltfrieden"

"Derartige Erfahrungen, die die jungen Leute bei uns und drüben in China machen, sind wichtig für den Weltfrieden", so der Ettenheimer Schulleiter Woitzik. Von Bedeutung seien auch die wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Deutschland und China. China sei "ein Land mit Zukunft". Ein derartiges schulisches Angebot habe unbedingt seine Berechtigung.