Mit der 36-jährigen Carola Goetsch endet die Vakanz bei der Ettenheimer VHS-Leitung. Foto: privat

Volkshochschule: 36-Jährige hat Posten in Ettenheim zum 1. Januar übernommen / Zuversicht auf allen Seiten

Ettenheim - Nach einem halben Jahr der Vakanz, einigem Hin und Her beim Bewerbungsverfahren und einer nun deutlich verbesserten Bezahlung hat die VHS-Außenstelle Ettenheim eine neue Leiterin: Seit 1. Januar ist Carola Goetsch offiziell im Amt.

Der Eintrag auf der Internetseite der Volkshochschule Lahr ist veraltet. Unter der Rubrik Außenstelle Ettenheim stand am Donnerstag noch: "Leitung derzeit vakant". Eine Aktualisierung dürfte bald folgen, die Lücke ist gefüllt – mit Carola Goetsch. Die 36-Jährige stammt aus Bayern und wohnt seit Sommer 2016 mit ihrem Mann und den drei Kindern (3, 5 und 7 Jahre) in Ettenheim. Nach dem Abitur im Jahr 2001 studierte Goetsch Betriebswirtschaftslehre und Sprachen. Anschließend arbeitete sie im Vertrieb eines mittelständischen Unternehmens, bei dem sie für die Märkte in Portugal, Spanien, Italien, Österreich und Brasilien verantwortlich war. Ihrer Affinität für Sprachen hat Goetsch indirekt ihren neuen Job zu verdanken, wie sie gegenüber der Lahrer Zeitung erklärt: "Da ich regelmäßig den Sprachenstammtisch der VHS, das Café Polyglott, besuche, erfuhr ich von der Suche nach einer neuen VHS-Leitung und beschloss, mich zu bewerben."

Dort war man nach dem Weggang von Susanne Dippel-Mietz im August lange Zeit auf der Suche nach einer Nachfolgelösung. Bekanntermaßen brachte eine erste Bewerbungsrunde nicht den gewünschten Erfolg, was die Verantwortlichen handeln ließ: Die Ettenheimer Leiterin wird nicht mehr wie bisher und bei den anderen Außenstellen nach wie vor üblich auf Honorarbasis bezahlt, sondern fest angestellt. Wie berichtet, gab der Lahrer Gemeinderat im September grünes Licht für die Schaffung einer Halbtagsstelle, nachdem die Stadt Ettenheim zugesagt hatte, die dadurch entstehenden Mehrkosten zu übernehmen.

Metz hofft auf lange Zusammenarbeit

Goetsch weiß, was bei der größten der neun Lahrer VHS-Außenstellen auf sie zukommt. Schließlich hat sie diese nach dem Rückzug ihrer Vorgängerin gemeinsam mit der Hauptgeschäftsstelle schon interimsweise betreut. Andersrum ist VHS-Gesamtchefin Carmen Wenkert nach den Erfahrung der vergangenen Monaten von Goetschs Kompetenzen überzeugt: "Die Eindrücke nach dieser Zusammenarbeit sind sehr positiv." Für Goetsch habe man sich entschieden, weil sie "unter vielen sehr guten Bewerberinnen und Bewerbern die geeignetste" (Wenkert) gewesen sei. Auch Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz ist von der 36-Jährigen überzeugt: "Persönlichkeit, Qualifikation und Motivation stimmen. Ich bin mir sicher, dass wir mit der Einstellung von Frau Goetsch die Basis für eine langfristige Zusammenarbeit gelegt haben."

Goetsch erhofft sich von ihrem Job "einen regen Austausch mit den Bürgern Ettenheims, um ein passendes und interessantes Programm für sie anbieten zu können". Die Voraussetzungen dazu will sie durch "eine gute Zusammenarbeit mit den Dozenten sowie der Zentrale der VHS in Lahr" schaffen.

Das neue Programm der Ettenheimer Volkshochschule, das wieder um die 100 Kurse beinhalten dürfte und am 18. Februar startet, wurde noch in Lahr erstellt und wird deshalb noch nicht Goetschs Handschrift tragen. Die neue Leiterin darf sich aber schon bald verwirklichen, verspricht Chefin Wenkert: "Mit Beginn des neuen Semesters geht bereits die Planung für das nächste los."

Info: Knatsch mit einem Bewerber

Nicht alle teilen die Freude über das Ende der Vakanz bei der Ettenheimer VHS-Leitung: Ein Bewerber, der nach der ersten Runde eine Absage erhalten hatte, ist damit alles andere als einverstanden, wie er in einer E-Mail an unsere Redaktion deutlich gemacht hat. Er hätte den Leitungsposten auch mit der (schlechteren) Bezahlung auf Honorarbasis angetreten und nennt die Schaffung einer Halbtagsstelle eine "lokalpolitische Farce". Der abgelehnte Kandidat glaubt, dass es bei der Vergabe "nicht mit rechten Dingen zuging und zugeht"; nicht zuletzt deshalb, weil ihm Bürgermeister Bruno Metz eine "hohe Qualifikation" attestiert habe. Metz wollte zu den Vorwürfen gegen sich und der Kritik am Bewerbungsverfahren am Donnerstag auf Nachfrage keine Stellung nehmen: "Ich äußere mich grundsätzlich nicht öffentlich zu Personalentscheidungen."