Ein Dorf findet Anschluss: Nach langen Jahren hat nun ein weiterer Teil von Ettenheimmünster endlich Zugang zum schnellen Internet. Foto: Symbolbild: Rumpenhorst

Bundesnetzagentur erteilt Telekom Freigabe. 158 Haushalte können profitieren.

Ettenheimmünster - Die Zeit der Ladebalken und sich ewig drehender Sanduhren ist vorbei: Ettenheimmünster wird in den nächsten Tagen Zugang zum schnellen Internet erhalten, zumindest die Haushalte, die am Verteilerkasten der Telekom hängen.

Die Ausbauoffensive des Bonner Telefon-Riesen im 07822-Vorwahlbereich ist damit endlich auch im Münstertal angekommen. Wie berichtet, wollte die Telekom bereits Anfang des Jahres ihr neues Multifunktionsgehäuse in der Münstertalstraße "scharf stellen", musste aber noch das Okay der Wettbewerbshüter von der Bundesnetzagentur abwarten. Das lag Ende vergangener Woche vor, weshalb die Telekom in der Nacht auf Montag "den Kasten hochgefahren hat", wie Telekom-Regio-Manager Christopher Beußel der Lahrer Zeitung mitteilte. "In den nächsten Tagen wird der Techniker rausfahren und von Kupfer auf Glasfaser umschalten. Dann kann mit bis zu 250 Megabit pro Sekunde gesurft werden."

Investition von 350.000 Euro

Profitieren werden 158 Haushalte im östlichen Teil von Ettenheimmünster, der Westen wird bekanntlich vom regionalen Anbieter Ortenau-DSL versorgt. Allerdings kommt auch bei denen, die am Telekom-Verteiler hängen, das Highspeed-Internet nicht von alleine an, wie Beußel betont: "Wer noch keinen entsprechenden Tarif gebucht hat, sollte sich an uns wenden und das nun nachholen." Je nach bestelltem Angebot werde zudem ein Techniker-Besuch beim Kunden notwendig.

Grundsätzlich zeigt sich Beußel "sehr zufrieden" mit der Resonanz im 07822-Bereich, wo die Telekom in den vergangenen Monaten ihrem Internet Beine gemacht hat: "Von Rust über Kappel-Grafenhausen bis Orschweier werden unsere Angebote gut angenommen." Vor allem Fernsehen übers Internet sei gefragt. Der Telekom-Mann: "Dass es in Ettenheimmünster ein wenig länger gedauert hat, tut uns leid, aber wir sind sicher, dass sich unsere Investition in die Ortsnetze gelohnt hat."

Insgesamt hat die Telekom eigenen Angaben zufolge 37,5 Kilometer Glasfaserkabel in den verschiedenen Orten verlegt. Laut dem Unternehmen kostet sie jeder Kilometer 80 000 Euro. Macht unterm Strich also Kosten von rund drei Millionen Euro. Allein in Ettenheimmünster sollen 350.000 Euro verbaut worden sein.

So wird das Netz schnell

DSL: Bislang surften Telekom-Kunden in Ettenheimmünster mit "altem" DSL. Die Vermittlungsstelle (sitzt in Ettenheim) und Verteilerkasten waren mit Kupferkabeln verbunden. Auch vom Verteilerkasten ging es per Kupfer in die Haushalte. Damit sind grundsätzlich Geschwindigkeiten bis zu 16 (Megabit pro Sekunde (Mbit/s) möglich. Allerdings machten sich bei den Kupferleitungen die weiten Entfernungen bemerkbar. Deshalb waren im Ort maximal 3 MBit/s möglich. Vectoring: Mit der Freischaltung des neues Verteilerkastens bleibt es zwar bei den Kupferleitungen zwischen Verteilerkasten und Häusern, allerdings ist Ersterer nun per Glasfaser mit der Vermittlungsstelle verbunden. Das Ergebnis: Internetgeschwindigkeiten von bis zu 250 MBit/s.