Hörgenuss vom Feinsten boten ein weiteres Mal der Kirchenchor Münchweier und der Kammerchor aus Gundelfingen. Foto: dec Foto: Lahrer Zeitung

Münchweierer und Gundelfinger Chöre begeistern mit Rossinis "Petite Messe solenenne"

Von Michael Masson

Ettenheimmünster. Einmal mehr hat sich die St. Landelins-Kirche als höchst passender Ort für ein geistliches Konzert erwiesen. Gemeinsam brachten der Münchweierer Kirchenchor Heilig Kreuz und der Kammerchor Cantemus aus Gundelfingen die "Petite Messe solenenne" von Gioachino Rossini zu Gehör.

Bei den Solopartien der geistlichen Messe glänzten zusätzlich professionelle Sänger – Alvano Zambrano (Tenor), Carsten Müller (Bass), Lena Sutor- Wernich (Alt) und Gesa Mertens (Sopran). Die diskrete und dennoch pointierte Instrumentalbegleitung der Chöre mit insgesamt mehr als 100 Vokalisten besorgten trefflich Sebastian Bausch am Harmonium und Christian Schandelmeyer am Piano.

Chor-Gesamtleiter Bernhard Schmidt hatte dafür gesorgt, dass alles nicht nur im besten Zusammenspiel klappte, sondern die Zuhörer tatsächlich ein außergewöhnliches und beeindruckendes Klanggefühl erlebten. Eine wichtige Rolle dabei spielte der durchaus kirchentypische Nachhalleffekt. Ob beim "Kyrie" oder beim "Credo in Unum Deum": Die Sängergruppe überzeugte trotz ihrer Größe nicht nur mit vom Werk besonders geforderter stimmlicher Präzision, sondern auch mit bemerkenswerter Ausdrucksstärke. Dies riss die Zuhörer – obwohl eigentlich unerwünscht – zu spontanem Zwischenapplaus hin, etwa bei Zambrano und Sutor-Wernich. Auch Bausch und Schandelmeyer demonstrierten etwa bei ihrem instrumentalen Wechselspiel des "Offertorium" ihr großes, einfühlsames Können.

Rossini hatte vor zwei Jahrhunderten überwiegend Belcanto-Opern komponiert, nicht nur sein "Barbier von Sevilla" ist weltbekannt. Mit der Petit Messe hatte er im hohen Alter entgegen aller zeitgenössischen Gewohnheiten den fulminanten Chorgesang nur mit Begleitung eines "Minimal-Orchesters" in Noten umgesetzt. Das ist Rossini damals prächtig gelungen, ebenso wie jetzt sämtlichen Konzertbeteiligten dessen überzeugende Interpretation. Ein großer Schlussapplaus war da vorprogrammiert. Als Nächstes will der Münchweierer Heilig-Kreuz-Chor im Herbst im ehrwürdigen Straßburger Münster singen, gemeinsam mit einen befreundeten Chor aus Düren. Da dürfte sich – so viel scheint nach dem Konzert in St. Landelin sicher – ein Ausflug ins Elsass lohnen.