Die Zeit in der Belzmühle ist ist bald passé. Die Hebammengemeinschaft sucht eine neue Bleibe.Foto: privat Foto: Lahrer Zeitung

Gesundheit: Ettenheimer Hebammengemeinschaft sucht neue Praxis / Corona macht Umzug notwendig

Es ist die größte Hebammengemeinschaft am Oberrhein zwischen Basel und Karlsruhe. Sieben Hebammen haben sich zur Ettenheimer Hebammengemeinschaft zusammengeschlossen. Jetzt suchen sie nach einer neuen Unterkunft.

Ettenheim. Seit viereinhalb Jahren hat die Hebammengemeinschaft ihr Domizil in den sehr ansprechend sanierten Räumen der Belzmühle an der Rheinstraße, die nun aber coronabedingt bezüglich der Größe ein wirtschaftliches Arbeiten nicht mehr zulassen. Demgemäß sind die Hebammen dringend auf eine größere Praxis angewiesen.

Der 37 Quadratmeter große Kursraum war bisher schon für die in der Regel zehn Paare, die an den verschiedenen Kursangeboten zur Geburtsvorbereitung, Rückbildung und Babymassage teilnahmen, an der Grenze der Kapazität. Seit die Pandemie nun die Abstandsvorschrift von 1,50 Metern vorgibt, ist nur noch die halbe Teilnehmerzahl im Kursraum möglich – ein wirtschaftliches Arbeiten für die Kursleiterinnen auf Dauer einfach nicht möglich.

Ein "Plan B" noch in der Hinterhand

Im Klartext: Sie sind auf der Suche nach neuen Praxisräumen. Mindestens 50 Quadratmeter groß, so schildern sie es im Pressegespräch, sollte der Kursraum künftig schon sein. Ein Behandlungszimmer, ein Büro, Toiletten. "Wir haben schon einiges angeschaut, auch auf Tipps von Leuten, denen es wichtig ist, dass wir in Ettenheim bleiben", zeigt Renate Darrmann stellvertretend im Pressegespräch die Mühen der Suche auf.

Dabei drängt die Zeit. Zum 1. April des neuen Jahres sollten sie eine neue Bleibe gefunden haben. "Schweren Herzens", wie die teilnehmenden Hebammen im Gleichlaut bekunden.

Bei der Suche nach einer potenziell neuen Bleibe bauen die Hebammen auf das offene Auge der Bevölkerung – auch in deren Bewusstsein, wie wertvoll eine solche Hebammengemeinschaft für eine Stadt, eine Raumschaft als zentrale Anlaufstelle für junge Familien ist. Und das Angebot in der Gemeinschaftspraxis ist groß, reicht von der Schwangerenberatung, -vorsorge, Schwangerschaftsbeschwerden über gymnastische Angebote, Geburtsvorbereitung, Wochenbettbetreuung und Stillberatung bis hin zur Babymassage, Rückbildungs- und Beckenbodengymnastik und schließlich zu Eltern-Baby-Kursen und einem "Nest-Café".

Und was passiert, wenn sie bis zur Deadline keine neue Heimat gefunden haben? Die Hebammen bezeichnen das im Pressegespräch als "Plan B". In diesem Fall wäre ihnen zunächst einmal damit geholfen, dass sie überhaupt einen Kursraum anmieten könnten, in dem sie die verschiedenen Kursangebote in Geburtsvorbereitung, Rückbildungsgymnastik und Babymassage unterbreiten können, die Schwangere und junge Mütter eben auch in Corona-Zeiten dringend benötigen.

Lesertipps für mögliche Räumlichkeiten nimmt die Hebammengemeinschaft entweder unter Telefon 07822/4 22 48 11 oder per E-Mail an hgettenheim@web.de entgegen.

  Der Start: Als im Sommer 2002 der Kreißsaal am Ettenheimer Krankenhaus schließt, bildet sich die Hebammengemeinschaft Ettenheim.

  Die Stationen: Zuerst beginnt die Arbeit in den Räumen des Ettenheimer Klinikums; nach zwei Jahren mehrere Unterkünfte; 2016: Umzug in die Belzmühle.

  Die Mitglieder: Alexandra Weis, Marion Weber-Dieterle, Katrin Metzger de Ramos, Renate Darrmann, Riccarda Gaedcke-Still, Laura Bury, Helen Fietzke und Beate Kostanzer.

  Kontakt unter Telefon 07822/4 22 48 11 oder per E-Mail an hgettenheim@web.de. Weitere Informationen im Internet unter www.hebammen-ettenheim.de.