Auf der Strecke von Ettenheimmünster in Richtung Streitberg gilt es, zwei Haarnadelkurven zu bewältigen. Vorsicht ist dort besonders im Winter geboten. Foto: Kroll

Grundsätzlich sinken die Unfallzahlen in den Wintermonaten, doch gibt es einige heikle Stellen

Wenn die Tage dunkler, die Nächte länger und die Temperaturen niedriger werden, ist auf den Straßen besondere Vorsicht geboten. In der südlichen Ortenau gilt dies vor allem auf dem Streitberg.

Ettenheim. Auf Nachfrage der "Lahrer Zeitung" erklärt Peter Westermann, Chef der Verkehrspolizeidirektion im Offenburger Präsidium, dass die Unfallzahlen im Januar und Februar am niedrigsten seien, dies gelte auch für den südlichen Ortenaukreis.

Das erklärt er sich dadurch, dass Menschen im Winter insbesondere in den Abendstunden weniger mobil sind. So fehlen die Zweiradfahrer fast komplett auf den Straßen, auch Fußgänger seien seltener anzutreffen. Ein weiterer Punkt, so vermutet Westermann, ist "die höhere Aufmerksamkeit der Fahrer" in den Herbst- und Wintermonaten. Man fahre vorsichtiger, weil man die Gefahren bei schlechten Straßen- und Sichtverhältnissen kenne.

Die Frage der "Lahrer Zeitung", ob es in der südlichen Ortenau bestimmte Stellen gebe, an denen sich Unfälle häufen, verneint Joachim Ohnemus, Leiter des Polizeipostens Ettenheim: "Beobachtet man die vergangenen sieben Jahre, gibt es bei uns in der Region keine auffälligen Streckenabschnitte, was Unfälle betrifft." Diese verteilten sich relativ gleichmäßig.

Auch wenn die offiziellen Zahlen dies nicht bestätigen, fällt Ohnemus aber eine seiner Meinung nach gefährliche Stelle ein: wenn man von der Münstertalstraße in Ettenheimmünster auf die L 103 in Richtung Streitberg fährt und am Hang zwei extrem scharfe Haarnadelkurven auf den Fahrer zukommen. Dort, so Ohnemus, seien in besagtem Zeitraum zwar nur zwei Unfälle gemeldet worden. Doch könne er sich vorstellen, dass es in diesem doch recht abgelegenen Bereich eine gewisse Dunkelziffer geben könnte. "Wenn ein Auto einige Meter von der Fahrbahn abkommt, wird vielleicht nicht direkt die Polizei kontaktiert, sondern erst versucht, den Wagen wieder auf die Fahrbahn zu bringen oder ein Bekannter zum Abschleppen gerufen."

INFO

Sicher durch den Winter: Das rät der Experte

> Richtige Reifen aufziehen:  Mit angepasstem Verhalten, ist sich Verkehrspolizist Peter Westermann sicher, könne man die Gefahr auf ein Minimum verringern. Zentral sei die richtige Bereifung: "Winterreifen sind weicher und bremsen bei kühlen Temperaturen wesentlich besser." Nicht umsonst gebe es eine Winterreifenpflicht. Dennoch sehe er tagtäglich Autofahrer, die auch jetzt, Mitte November, noch mit Sommerreifen unterwegs seien.

> Keine zu dicken Klamotten tragen:  Sogar an die Kleiderordnung sollten Autofahrer im Winter denken. "Zu dicke Jacken oder Mäntel im Wagen können gefährlich sein", weiß Westermann. Denn Sicherheitsgurt und Airbag seien optimal aufeinander abgestimmt. Wenn der Gurt aber zu viel Spiel habe, weil er nicht am Körper anliegt, könne der Airbag den Fahrer im Falle eines Zusammenstoßes – selbst bei niedriger Geschwindigkeit – verletzen.

> Herbst nicht unterschätzen:  Bereits im Herbst kann die Straße zum gefährlichen Pflaster werden kann, so der Experte. Besonders aufpassen müsse man auf Brücken, wo es schnell glatt werden könne. Grund: Unter der Brücke herrscht Durchzug, daher ist es darüber generell kühler. Auch Strecken, die durch Wälder führen, seien nicht harmlos. Dort sammle sich wegen des Laubs schnell Feuchtigkeit an, die schon bei leichten Minusgraden gefrieren kann.