Bettina Saier plant zusammen mit dem Nabu und die Gemeinde eine Hundebadestelle. Foto: privat Foto: Lahrer Zeitung

Hitze: Die meisten Seen in der Umgebung sind für Haustiere tabu / Nabu plant für 2020 Hundebadestelle

Nicht nur Menschen leiden unter der Hitze, auch an Tieren gehen die heißen Temperaturen zumeist nicht spurlos vorbei. Für Vierbeiner gibt es in Ettenheim und der Region aber nur wenige Abkühl-Möglichkeiten.

Ettenheim. Baggerseen und Freibäder in der Umgebung sind gerade in der Ferienzeit überfüllt. Dennoch: Wer sich abkühlen möchte, findet zwischen den Menschenmassen schon irgendwo eine freie Stelle. Bei Tieren sieht die Sache aber anders aus: Neben Freibädern sind auch die Seen in der Umgebung für die Vierbeiner tabu. Und das obwohl es einige hiesige Bademöglichkeiten gibt: der Apostelsee (Ettenheim), der Allmendsee und Vogelsee (Rust), der Grafenhausener und der Kappeller Baggersee sowie die umliegenden Freibäder.

Das Baden ist generell verboten

In Letzterem sind Tiere untersagt, wie Emanuel Palladino, stellvertretender Badechef im Ettenheimer Carl-Jäger Freibad, bestätigt. Tiere seien normalerweise in keinem Freibad erlaubt, so Palladino. Mancherorts gibt es am Ende der Freibadsaison aber sogenannte Hundebadetage. Dort können sich Hunde im Wasser vergnügen, bevor es letzten Endes für den Winter abgelassen wird.

Im Carl-Jäger-Freibad sei das aber nicht möglich, da "das Becken mit einer Folie bekleidet ist, die von den Tatzen und Krallen der Hunde beschädigt werden könnte", erklärt Palladino.

In der Umgebung eine geeignete Badestelle zu finden, gestaltet sich also schwierig. "In beiden Gewässern ist das Baden von Hunden verboten", sagt Gabriela Dürr vom Ordnungsamt der Gemeinde Kappel-Grafenhausen über die beiden Baggerseen. Ebenfalls verboten ist das Baden im Ruster Vogelsee. Bei diesem Gewässer handelt es sich nach wie vor um einen aktiven Baggersee – heißt: Es wird noch gebuddelt und gegraben. Wer seinen Vierbeiner trotzdem dorthin mitnimmt, macht sich strafbar.

Im Naturschutzgebiet Taubergießen in Grafenhausen sieht die Sache etwas anders aus. Zwar dürfen Hunde auch hier nicht planschen, jedoch plant die deutsch-französische Arbeitsgruppe für die Besucherlenkung im und um das Naturschutzgebiet Taubergießen eine Hundebadestelle. "Unser Ziel war es aufgrund des Klimawandels Abkühlung und Schattenplätze für Hunde zu gewährleisten", sagt Bettina Saier, Leiterin Ökologische Station Taubergießen. Noch seien die Planungen nicht weit fortgeschritten, weil der Zuständigkeitsbereich außerhalb des Nabu liege und damit viel von den Gemeinden abhänge, so Saier. Die Badestelle sei für nächstes Jahr geplant, in Kappel-Grafenhausen an der Elz. Ziel dieser Maßnahme sei es, die Besucher aus dem Naturschutzgebiet in die umliegenden Gegenden zu lenken, erläutert die Leiterin.

Haustiere müssen genug trinken

Wer aber schon davor mit seinem Tier das kühle Nass sucht, für den gibt es noch den Ettenheimer Apostelsee. Dort ist das Baden von Hunden zwar nicht generell verboten, "es wird geduldet", sagt Martin Wiedenhöfer, Vorstandsvorsitzender vom Angelverein Ettenheim. "Mein Hund badet selbst da drinnen", sagt der Vorsitzende. Hundebesitzer müssen sich dann aber auch an die Spielregeln des Sees halten. Und dazu gehöre nun mal auf die Natur achten und seinen Müll mitnehmen, so Wiedenhöfer. Zudem appelliert er an die Badegäste die Schwimmbereiche zu berücksichtigen. Der südliche Teil des Sees ist Anglerbereich, die andere Hälfte dürfe genutzt werden – dennoch sollte auf Angler Rücksicht genommen werden.

Für den Ettenheimer Tierarzt Markus Kollofrath ist die Abkühlung der Haustiere aber nicht das Wichtigste. "Hunde und Katzen empfinden das Wetter vergleichsweise ähnlich wie Menschen", erklärt er.

Deshalb seien kranke Hunde und Katzen besonders anfällig für das heiße Wetter – wie auch der Mensch. Generell gelte laut dem Tierarzt, dass Besitzer darauf achten sollten, ihren Haustieren genug Wasser zur Verfügung zu stellen. Zudem sollten ausgedehnte Spaziergänge in der heißesten Phase des Tages vermieden werden, so der Tierarzt.

Das öffentliche Hundehallenschwimmbad "Dog Inn" in Rheinmünster bietet Hundebesitzern eine Trainingshalle, Hundewaschanlage, Hundefriseur und viele Workshops. Der öffentliche Badebetrieb ist von Mittwoch bis Freitag von 14 bis 18 Uhr, Samstag, Sonntag und am Feiertag von 10 bis 18 Uhr. Ein Tages-Einzelticket kostet 14,80 Euro und ist für 60 Minuten gültig – weitere 15 Minuten kosten zusätzlich 2,50 Euro. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.dog-inn-baden.de.