Nach den bisherigen Plänen zu den neuen Bushalten hätte das Kriegerdenkmal am Gymnasium weichen müssen. Ob dies tatsächlich nötig sein wird, wird sich nach der neuerlichen Debatte im Gemeinderat zeigen. Foto: Decoux-Kone

Rat: Planer müssen noch mal ran

Ettenheim - Bei den Planungen für die neuen Bushaltestellen beim Gymnasium sind Stadtverwaltung, SWEG und das beauftragte Büro ITP noch einmal gefragt. Das vorgelegte Konzept hat im Ettenheimer Gemeinderat am Dienstag nicht vollends überzeugt.

Handlungsbedarf bei weiteren Haltestellen 

Insgesamt 18 Haltestellen im Stadtgebiet beschäftigen seit geraumer Zeit Verwaltung, Gremien, Straßenbauamt und Verkehrsbetrieb. Wie berichtet, wurden diese Woche die beiden neuen Bushalte an der L 103 fertiggestellt. Handlungsbedarf gibt es auch in der J.-B.-von-Weiß-Straße am Städtischen Gymnasium. Drei Linien bieten an diesem zentralen Busknotenpunkt der Stadt die Möglichkeit zum Ein- und Aussteigen – allerdings ohne zeitgemäße Ausstattung.

Auch die Radwege sollen miteinbezogen werden

Mehrere Varianten haben SWEG und Planungsbüro geprüft: Eine Verlegung und Ausweitung der östlichen Haltestellen Richtung Gymnasiums-Vorplatz, bei gleichzeitiger Neugestaltung auf der Westseite, die Einrichtung eines Busbahnhofs auf dem derzeitigen Parkplatz in der Bahnhofstraße, westlich an den historischen Bahnhof anschließend sowie Bushalte entlang der Bahnhofstraße.

In der engagiert geführten Diskussion im Gemeinderat wurde schnell deutlich, dass der Beschlussvorschlag der Verwaltung nicht widerspruchslos hingenommen werden würde. Das Gremium schloss sich der Präferenz der SWEG an, vor dem Gymnasium eine neue Busbucht anzulegen, die zwei Gelenkbussen Platz bietet, gleichzeitig den gegenüberliegenden Bushalt auszubauen und für eine problemlose Einmündung der Gelenkbusse in die Bahnhofstraße zu sorgen.

Luisenstraße beschäftigt den Rat 

Das Vorhaben, die Luisenstraße für zwei Buslinien vorzusehen, hielt nicht nur Ulrike Schmidt (CDU) für untragbar. "Viel zu eng, viel zu hohe Unfallgefahr", so Schmidt, selbst Anwohnerin der Straße. Überlegungen, ob man die Luisenstraße ebenso wie möglicherweise die Bahnhofstraße als Einbahnstraße deklarieren sollte, brachte Heinz Ketterer (CDU) ins Spiel. Ralf Glanzmann (CDU) gab zu bedenken, dass man sich mit der vorgesehenen Bushaltestelle gegenüber dem Gymnasium bezüglich des Radwegekonzepts nicht möglicherweise selbst ein Ei ins Nest lege, weil auch Busse auf einem ausgewiesenen Schutzstreifen nicht halten dürfen.

Städtebauliche Aspekte sprächen für einen Busbahnhof

"Städtebauliche Aspekte" brachte indes FW-Fraktionssprecher Thomas Dees ins Spiel, der einmal mehr für einen Bushaltebahnhof auf dem Parkplatz in der Bahnhofstraße plädierte. Er wolle sich nicht vorstellen, wie eine Busbucht mit zwei Wartehäuschen die Sicht aufs Gymnasium "verschandelt". Die Anlage eines ansprechend gestalteten Busbahnhofs – wie etwa in Lahr – sei in der Bahnhofstraße städtebaulich passender als die Busbuchten in der J.-B.-von-Weiß-Straße. Zudem könne die Bahnhofstraße in diesem Zuge neu ausgebaut werden. Unterstützung bekam Dees von Fraktionskollege Thomas Ullrich, der darauf hinwies, dass ein Busbahnhof, genau zwischen August-Ruf-Bildungszentrum und Gymnasium gelegen, den Schülern beider Schulen zugute komme.

Info: So geht's jetzt weiter

Nachdem der Gemeinderat ausgiebig debattiert hatte, sagte Bürgermeister Bruno Metz zu, die angeführten Aspekte noch einmal in eine Variantenprüfung einfließen zu lassen – konkret: die Verlegung des östlichen Bushalts in der J.-B.-von-Weiß-Straße um rund 200 Meter nach Norden, Überlegungen zu Schutzstreifen und Radwegekonzept auf der Westseite der Straße; die für die Luisenstraße angesprochenen Probleme und schließlich der von Dees favorisierte Busbahnhof in der Bahnhofstraße. Bei Letzterem wies ITP-Vertreter Benedikt Knapp jedoch bereits auf den Verlust von 40 Parkplätzen hin.