Rat: Bis zu 24 Mieter in einem Münchweierer Wohnhaus

Münchweier. Recht problematisch und nicht ohne Emotionen hat sich die Diskussion über einen Bauantrag auf – so die amtliche Formulierung – "Umnutzung eines Zweifamilienhauses mit Werkstatt zu einem Wohnhaus mit zwei Wohnungen mit Monteurzimmer-Vermietung" bei der jüngsten Sitzung des Münchweierer Ortschaftsrats gestaltet.

In der Brogginger Straße hat ein neuer Hauseigentümer aus Köndringen vor, zwei frühere Wohnungen künftig als Schlafräume mit bis zu 24 Betten zu nutzen, als sogenannte "Monteurzimmer". Das, so Ortsvorsteherin Charlotte Götz, sei durch den bisher gültigen Bebauungsplan leider nicht ausgeschlossen. Sie äußerte Verständnis für Anlieger, die sich gleich an die Ortsverwaltung gewendet hätten. Doch baurechtlich sei eine solche "Beherbergung im Mischgebiet" rechtlich kaum zu verhindern. Ein diesbezüglicher Fragenkatalog war längst an die Ettenheimer Stadtverwaltung gerichtet worden. Die wenig beruhigende Antwort aus dem Rathaus: Der Antragsteller habe viel Spielraum.

Auch sonst machte Götz aus ihrem Herzen keine Mördergrube. Ihre Recherchen hätten ergeben, dass sich derartige Massen-Vermietungen als Beherbergungsbetrieb in einer Grauzone bewegen, für die es gar keine Kontrollinstanz gäbe: "Solche Geschäfte schießen wie die Pilze aus dem Boden. Das sind amtlich unkontrollierte Behausungen", brachte Götz ihren Unmut auf den Punkt.

Ein von der Ortsvorsteherin angemahntes persönliches Gespräch mit dem Investor fand schon am Tag nach der Ortschaftsratssitzung statt. Schließlich hatten schon nach ersten Vermietungen von Monteurzimmern massive Anlieger-Beschwerden über diverse Belästigungen vorgelegen. Der Bauantragsteller zeigte sich dem Vernehmen nach kooperativ und versprach, sämtlichen Beschwerden abzuhelfen.

Sofern darf Götz darauf hoffen, eine Beseitigung der bisher gemeldeten Missstände erwirken zu können, zum Nutzen der Nachbarn. Doch werden, beklagte Götz bei der Ortschaftsratssitzung deutlich, noch immer amtliche Zuständigkeiten hin- und hergeschoben, bis auf die nun hoffentlich gelöste Parkplatzfrage, wie vom Investor verspro-chen. Ob die dann künftig acht Stellflächen für bis zu 24 auswärtige Einzelmieter ausreichen, wird sich in der Zukunft zeigen müssen.