Manuel Schaub und sein Spürhund "Wolf" suchen den Offenburger "Salmen" nach Sprengstoff ab. Foto: Köhler

Der Offenburger "Salmen" ist am gestrigen Freitag eröffnet worden. Da Prominenz geladen war, gab es hohe Sicherheitsstandards. Polizist Manuel Schaub und sein Hund "Wolf" durchsuchten das Gebäude am Vormittag nach Sprengstoff.

Offenburg - Mit vier Spürhunden war das Polizeipräsidium Offenburg am Freitagvormittag im Einsatz, um für die Sicherheit der Gäste bei der "Salmen"-Eröffnung zu sorgen. Einer davon war der Belgische Schäferhund Wolf von Polizeihundeführer Manuel Schaub. Während seine Kollegen das Gebäude bis in den kleinsten Winkel nach Sprengstoff untersuchten, gab Schaub spannende Einblicke in das Vorgehen.

Der Einsatz der Spürhunde war nötig, da die geladenen Gäste, allen voran Bundestagsabgeordneter Wolfgang Schäuble und Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, auf einer entsprechenden Sicherheitsstufe kategorisiert seien. "Wir sind häufiger im Einsatz. Immer zum Beispiel, wenn Schäuble in der Öffentlichkeit auftritt", erklärte Schaub. "Mit einem Hund suchen wir zwischen zwölf und 20 Minuten. Danach braucht er eine halbe Stunde Pause", so Schaub weiter. Bei der Durchsuchung eines Gebäudes wechselten sich die Hunde stets ab.

Eingesetzt als Sprengstoffspürhunde werden vor allem belgische Schäferhunde. Das liege an deren Temperament, erläutert der Hundeführer. Was er damit meinte, wurde sofort deutlich, als Wolf den Raum betrat. Der Polizeihund war kaum zu bremsen und voller Bewegungsdrang, hörte letztlich jedoch stets auf die Befehle seines Herrchens.

Wolf sei so trainiert, dass er bei der Suche nach Sprengstoff quasi sein Spielzeug jagt. Als Schaub das entsprechende Zeichen gab, legte Wolf sofort los und beschnüffelte alle Schließfächer. "Wenn die Hunde etwas finden, zeigen sie es passiv an", erläuterte Schaub. Das heißt, die Hunde verharrten an einer Stelle, statt weiterzugehen. Bellen oder gar Kratzen würden sie nicht. "Kratzen wäre bei einer Bombe fast schon ein Todesurteil", begründete der Hundeführer dies. Wolf fand am Freitagvormittag keinen Sprengstoff und auch die anderen Vierbeiner erschnüffelten nichts Gefährliches. Die Eröffnung des Salmens konnte plangemäß vonstatten gehen.

Als Schutzhund viermal täglich im Einsatz

Doch was passiert, wenn ein Spürhund tatsächlich etwas findet? "Dann holen wir einen zweiten Hund heran. Und wenn dieser auch anschlägt, wird das Gebäude geräumt", schilderte Schaub. Passiert sei dies bislang glücklicherweise noch nicht. Eine Bombe habe Wolf noch nie aufgespürt, jedoch schon einzelne Schusswaffen oder Munition.

Das Team Schaub und Wolf rücke nicht nur aus, wenn es darum geht, nach Sprengstoff zu suchen. Wolf sei auch ein normaler Polizeischutzhund. Jeden Tag gebe es etwa vier Einsätze für das Team. Einmal in der Woche sei ein Trainingstag angesetzt. Beim Polizeirevier Offenburg gebe es derzeit 22 Hunde. "Die Soll-Stärke ist 20, aber zwei werden gerade herangeführt, sodass sie einspringen können, wenn ein Hund in Pension geht", erläuterte Schaub. Wann die Hunde ihren Dienst quittieren, sei unterschiedlich. Die meisten gingen im Alter von neun bis elf Jahren in Pension.

Der Einsatz im Offenburger Salmen dauerte für die Polizeihundeführerstaffel Offenburg etwa drei Stunden. Anschließend übergaben sie das Gebäude an die Kollegen, damit es zu keiner Zeit leer stand.