Am Schießrain in Schweighausen sind Weg und Hang nach einem Bergrutsch gesperrt. Zwei Häuser, hier eines davon, wurden beschädigt. Bewohner mussten ihr Haus verlassen und wurden evakuiert. Foto: Baublies

Starker Regen ruft in der Nacht auf Freitag Einsatzkräfte auf den Plan - sechs Wochen nach verheerendem Unwetter.

Schuttertal - Vollgelaufene Keller, Straßensperrungen und ein folgenschwerer Erdrutsch: Erneut hat starker Regen in der Nacht auf Freitag für Ausnahmezustand im Schuttertal gesorgt.

Die Bilder vom Juni sind noch vor Augen, da ächzen Schweighausen und Dörlinbach erneut unter den Folgen eines schweren Unwetters. Innerhalb von zwei Stunden stieg der Pegel an der Messstelle in Wittelbach von knapp 70 Zentimetern auf über 1,40 Meter.

Die gute Nachricht: Nach ersten Erkenntnissen sind die Folgen nicht ganz so verheerend wie vor knapp sechs Wochen, als an zwei Tagen hintereinander sintflutartige Regenfälle über die Gemeinde niedergingen. Unsere Zeitung gibt einen Überblick über die Geschehnisse und den aktuellen Stand.

15 Keller ausgepumpt

Kurz nach 22 Uhr am Donnerstagabend wurde die Feuerwehr erstmals alarmiert, berichtet Schuttertals Kommandant Achim Zehnle. »Es nahm den üblichen Weg: In Schweighausen geht es los, eine halbe Stunde später fließt die Brühe durch Dörlinbach.«  In beiden Orten waren Straßen zeitweise nicht befahrbar. 15 Keller mussten die Kameraden – im Einsatz waren 60 Kräfte aus Schuttertal und aus Steinach – auspumpen. »Gegen 1.30 Uhr waren wir fertig, kurz darauf gab es den nächsten Alarm.«

Haus evakuiert

Kurz vor 2 Uhr kam es laut Zehnle zu einem Erdrutsch »Am Schießrain« in Schweighausen, der zwei Gebäude bedrohte. »Eines befindet sich noch im Rohbau, das andere musste evakuiert werden.« Die drei Bewohner seien privat untergebracht worden. »Für Sicherungsmaßnahmen ist es an der Stelle zu steil, uns blieb nichts übrig, als den Bereich abzusperren«, so der Kommandant. Die für Schuttertal zuständige Baurechtsbehörde prüfte mit Statikern und Geologen am Freitag, ob die Häuser einsturzgefährdet sind und ob weitere Hangabgänge drohen. »Wenn eine Gefahr besteht, müssen wir den Bau vorläufig einstellen, beziehungsweise  eine Nutzungsuntersagung aussprechen«, erklärte Thomas Schaub vom Landratsamt. 

Großes Aufräumen

Für den Bauhof stand am Freitag das große Aufräumen an. Geröll und Schlamm wurden weggeschippt, Schächte freigeräumt, Straßen und Brücken auf Schäden geprüft. Wegen Unterspülungsgefahr musste der Weg »Am Schießrain« vorläufig gesperrt werden. Die Schadenshöhe sei noch nicht abzuschätzen, erklärte Bürgermeister Matthias Litterst, der seinen Urlaub abgebrochen hatte und in seine Gemeinde geeilt war. 

Info - Kanal randvoll

Im Dauerbereitschaft wegen der Hochwasserstände ist auch die Lahrer Feuerwehr. Deren Kommandant Thomas Happersberger berichtet, dass der Schutter-Entlastungskanal in dieser Woche so voll gewesen sei, wie er es noch nicht erlebt habe.