Die Sternenberghalle in Friesenheim wird auch in diesem Jahr nicht saniert. Foto: Bohnert-Seidel

Auch 2022 wird die Sternenberghalle nicht saniert. Die Zuteilung der Bundesmittel in Höhe von 1,4 Millionen Euro ziehen sich in die Länge, erklärte Bürgermeister Erik Weide gegenüber der LZ. Gründe dafür sind nicht bekannt.

Friesenheim - Die Modernisierung von Heizung, Lüftung und Brandschutzanlage lassen ein weiteres Jahr auf sich warten. "Mit dem Bundeszuschuss zieht es sich in die Länge", erklärte Bürgermeister Erik Weide gegenüber der Lahrer Zeitung den Grund dafür. Feste dürften aber trotz des Sanierungsbedarfs dennoch in der Halle gefeiert werden.

Damit ist auch im Haushaltsplan 2022 die Megasumme von zwei Millionen Euro wieder frei. Gemessen an der aktuellen Situation bleibt zu hoffen, dass die Kalkulation von 4,5 Millionen Euro für Lüftung und Heizung sowie Brandschutz nicht noch teurer werden. Im Haushalt 2022 steht nicht nur ein Betrag in Höhe von zwei Millionen für einen ersten Sanierungsabschnitt. Weitere 2,5 Millionen sind als Verpflichtungsermächtigung für das Jahr 2023 vorgesehen. Die Ausgaben werden sich um ein weiteres Jahr verschieben.

Bereits im Jahr 2017 war im Friesenheimer Gemeinderat im Bezug auf die Sternenberghalle von einer der größten Sanierungsmaßnahmen in der 40-jährigen Geschichte des Gebäudes die Rede. Gesamtkosten in Höhe von 2,1 Millionen Euro standen im Raum für eine neue Heizungs- und Lüftungsanlage. Hallenwarte waren bislang gefordert, um den Status Quo am Laufen zu halten. Das ist bis heute so geblieben. Mit einer Sanierung wurde 2019 gerechnet. Ein Jahr später lagen Kosten in Höhe von 3,1 Millionen Euro auf dem Tisch. In diesem Zusammenhang wurde über das Rechnungsamt ein Bundeszuschuss in Höhe von 1,1 Millionen Euro beantragt.

Von Anfang waren sich Verwaltung und Gemeinderat einig: "Ohne Fördermittel lasse sich die Sternenberghalle in der gegenwärtigen Haushaltssituation nicht realisieren." Zu hoch seien weitere Ausgaben wie beispielsweise die Kinderbetreuung in der Gemeinde.

Ohne Fördermittel kann die Gemeinde Sanierung nicht stemmen

In der Folge haben sich Bund- und Landtagsabgeordnete der Gemeinde ihre Unterstützung bei der Bewerbung um Fördermittel zugesagt. Umso herber war die Enttäuschung als 2020 Friesenheim leer ausgegangen ist, während Hohberg mit 50 Prozent staatlicher Förderung und 2,3 Millionen Euro einen Hallenneubau hinbekommen hatte.

Im September 2020 ist die Gemeinde Friesenheim in die nächste Bewerbungsrunde gegangen. Endlich sollte ein kleiner Geldregen einsetzen. Im Januar 2020 kam die Zusage von 500 000 Euro. Mittel aus dem Förderprogramm Entwicklung Ländlicher Raum wurden erstmals zugesagt. Aber die Summe sollte nicht ausreichen. Umso mehr versprach sich die Gemeindeverwaltung vom Besuch vom SPD-Bundestagsabgeordnetem Martin Gersters, Mitglied im Haushaltsausschuss. Gerster stellte im Februar 2021 die Bedingung: "Wenn wir die Fördermittel zur Verfügung stellen, müssen sie auch umgehend in Form von Aufträgen an die Firmen weitergegeben werden." Bürgermeister Erik Weide versicherte: "Wir könnten im November 2021 anfangen."

Im März 2021 kam die erlösende Zusage von Fördermittel in Höhe von 1,4 Millionen Euro. Mit den Mittel in Höhe von 500 000 Euro ELR-Förderung wären insgesamt 1,9 Millionen der Gesamtkosten gedeckt. Jetzt zieht es sich mit dem Bundeszuschuss in die Länge. Bis wann die Mittel fließen werden, bleibt abzuwarten. Die Sanierung der Sternenberghalle steht bereits im vierten Jahr auf Halde.

Größe

In der Sternenberghalle muss die Heizungs-, Lüftungs- und Brandschutzanlage komplett erneuert werden. Zwischenzeitlich ist von 4,5 Millionen Euro Sanierungskosten die Rede. Die Sternenberghalle bietet im großen Raum 1040 Sitzplätze und im kleinen Raum 700.