Vor 751 Jahren wurde Schuttertal erstmals urkundlich erwähnt. Das Jubiläum sollte 2020 gefeiert wreden, dann kam die Corona-Pandemie dazwischen. Foto: Axel Dach

Festwochenende wird 2022 nicht nachgeholt / Vereine ziehen Schlussstrich

Schuttertal - Es ist endgültig: Das Jubiläumswochenende "750 Jahre Schuttertal" wird es nicht geben, weder in diesem noch im nächsten Jahr. Das haben die örtlichen Vereine beschlossen.

Besonders bitter aus Sicht der Beteiligten: Sie waren mit so viel Vorfreude ins vergangene Jahr gestartet. In Schuttertal hatte man sich vorgenommen, ein mindestens ebenso schönes Ortsjubiläum zu feiern, wie es 2019 in Schweighausen zu erleben war. Dazu wurde ein umfangreicher Fahrplan erstellt, von dem dann aber nur der Auftakt realisiert werden konnte – der Neujahrsempfang Mitte Januar 2020, der den offiziellen Start ins Jubiläumsjahr markierte. Danach kam die Pandemie dazwischen, sodass alle folgenden Veranstaltungen kippten wie Dominosteine, beginnend mit dem Festbankett am 14. März 2020.

"Wir werden uns dieses Jubiläum nicht nehmen lassen", hatte der damalige Bürgermeister Carsten Gabbert noch optimistisch gesagt, nachdem er Ende April 2020 mit Vereinsvertretern beschlossen hatte, die Feierlichkeiten ins nächste Jahr zu verschieben. Das große, zentrale Festwochenende mit mehreren Konzerten sollte vom 24. bis 26. September 2021 nachgeholt werden. Dass auch das nicht möglich sein würde, stand angesichts der Entwicklung der Pandemie in diesem Sommer bereits länger fest. Doch wie soll es weitergehen? Das Jubiläumswochenende ein weiteres Mal verschieben, ins Jahr 2022, was bedeuten würde, dass der Ortsteil mit zwei Jahren Verspätung sein 750-Jahr-Fest feiern würde?

Schlussstrich unter die 750-Jahr-Feier gezogen

Die für die Organisation des Jubiläums gegründete Gesellschaft, in der Vereinsvertreter sitzen, hat sich jetzt dagegen entschieden und damit einen Schlussstrich unter die 750-Jahr-Feier gezogen. "Da die Pandemielage auch 2022 nicht verlässlich eingeschätzt werden kann und außerdem der Bezug zum eigentlichen Jubiläumsjahr 2020 immer weiter in die Ferne rückt, wurde eine erneute Verschiebung ins Jahr 2022 abgelehnt", heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde.

Bürgermeister Matthias Litterst äußerte am Dienstag auf Nachfrage unserer Zeitung vollstes Verständnis für die Vereine. Es sei "sehr, sehr schade", dass das Jubiläumswochenende nun endgültig der Pandemie zum Opfer falle. Er habe sich auch persönlich sehr darauf gefreut gehabt – doch man müsse auch verstehen, dass das Festwochenende nun für 2022 nicht mehr geplant werde. Irgendwann sei es dafür einfach zu spät und das eigentliche Ereignis, das gefeiert werden soll, zeitlich zu weit entfernt.

Nun bestand das geplante Jubiläumsjahr natürlich nicht nur aus dem großen Wochenende, vielmehr waren insgesamt 14 Einzeltermine vorgesehen, darunter zum Beispiel auch die Holzfällermeisterschaften, die unter dem Dach des Jubiläums veranstaltet werden sollten. Die Holzfällermeisterschaften sind natürlich für 2022 wieder vorgesehen, andere geplante Jubiläumsveranstaltungen wie den Tag der Landwirtschaft wird es dagegen nicht geben. Beim MGV Schutterbund gibt es Überlegungen, das Freilichttheater "Wellenreiter" irgendwann nachzuholen, und auch die Vorbereitungen für die 2020 abgesagte Ausstellung "Gerhard Finkbeiner und sein Schuttertal" sollen nicht umsonst gewesen sein, wie zu hören ist. Sollte die Ausstellung einmal gezeigt werden, wird sie dann aber nicht Teil der 750-Jahr-Feier von Schuttertal sein – dieses Event ist nun endgültig zu den Akten gelegt.

Chance für den Kätterlesmarkt?

Das größte Fest im Schuttertal ist der Katharinenmarkt, der von Samstag bis Montag, 20. bis 22. November, in Seelbach gefeiert werden soll. Ob es den Kätterlesmarkt, der 2020 abgesagt worden war, nun geben wird – darüber spricht die Markt-Kommission am heutigen Mittwochabend. Den formalen Beschluss trifft später der Gemeinderat. Nach Informationen unserer Zeitung sollen Möglichkeiten ausgelotet werden, den Kätterlesmarkt in abgespeckter Form stattfinden zu lassen, zum Beispiel nur mit Marktständen und ohne Abendveranstaltung.