Auf dem Blechdach der Hohenlochenhütte möchte der Schwarzwaldverein Wolfach eine Fotovoltaik-Anlage installieren, welche die knapp 100 Jahre alte Hütte energieautark macht.Foto: Dorn Foto: Lahrer Zeitung

Vereine: SWV Wolfach macht Hohenlochenhütte energieautark / Ursprünglicher Charakter bleibt erhalten

Für den 100. Geburtstag ihrer am Westweg gelegenen Hohenlochenhütte im Jahr 2023 haben sich die Mitglieder des Wolfacher Schwarzwaldvereins (SWV) einiges vorgenommen. Nun soll die Hütte energieautark gemacht werden.

Wolfach. Beim Vorort-Termin auf 650 Metern Höhe erläuterten SWV-Vorsitzender Siegbert Armbruster und Wanderwart Jürgen Heizmann die Pläne. Eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach soll die Morgen- und Abendsonne ausnutzen und in einer Batterie speichern.

In der Küche und im Schopf wird es endlich die von den Hüttendienstlern gewünschten Steckdosen geben. Dazu sollen im Gastraum, in der Küche und im Schlafboden Lampen für Licht sorgen. "Und wenn erst mal Strom in der Hütte liegt …" – Heizmann gerät ins Schwärmen. Dem agilen Wanderwart sind die vielen Ideen für weitere Nutzungsmöglichkeiten förmlich auf dem Gesicht abzulesen. Armbruster tritt aber bewusst auf die Bremse.

Die Hütte soll in ihrem ursprünglichen Charakter erhalten bleiben. Daher habe man auch auf ein zusätzliches Vordach, auf dem die Energieausbeute deutlich besser geworden wäre, verzichtet. Für die Montage der Kollektoren muss das Blechdach aufgebohrt werden.

Übernachtungs-Pod soll einfach gehalten werden

Die Leitungen selbst werden dann entlang der Dachsparren verlegt und über Leerrohre im Schlafboden zur Batterie geführt. Schon beim Umbau des Dachbodens zu einem gemütlichen Schlafbodens hatte Albin Hettich 2009 an die Leerrohre gedacht. Der Übernachtungs-Pod soll vorerst nicht mit Strom versorgt werden. Dazu müsste eine Leitung unter dem gemauerten Terrassenboden verlegt werden – diese Übernachtungsmöglichkeit soll aber bewusst einfach gehalten werden für Menschen, die die Einsamkeit in der Natur suchen.

Auf dem Weg hinauf zur Hütte war den beiden Vorständen eine Lehrerin aus Triberg begegnet, die die Nacht im Pod verbracht hatte. Im Hüttenbuch hat sie sich bei den Ehrenamtlichen im Verein bedankt, die diese Übernachtungsmöglichkeit hoch über dem Alltag geschaffen haben. Eine Lampe oder gar eine Steckdose zum Handy-Aufladen würde dieser Atmosphäre entgegenstehen.

Für die Maßnahmen rechnet der Verein mit einer Bausumme von etwa 30 000 Euro. Darin enthalten sind auch rund 4550 Euro für die Reparatur des Kachelofens. Abzüglich Zuschüsse verbleiben für den Verein etwa 10 000 Euro aus Eigenmitteln.