Feuerwehr: Hilmar Singler gibt Kommando in Kappel-Grafenhausen ab / Verantwortlich bei 657 Einsätzen
Seit fast einem Vierteljahrhundert ist Hilmar Singler Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr von Kappel-Grafenhausen. Nun gibt er sein Amt ab und blickt auf eine ereignisreiche Zeit zurück.
Kappel-Grafenhausen - Der damals 34-jährige Hilmar Singler hatte keinen leichten Start, als er vor 25 Jahren zum zweiten Kommandant in der Geschichte der Gesamtfeuerwehr von Kappel-Grafenhausen gewählt wurde. Sein Vorgänger, Richard Anselm, heutiger Ehrenkommandant, hatte das Amt zuvor 20 Jahre inne gehabt.
Zu dieser Zeit gab es noch in vielen Gemeinden das sogenannte Ortsteildenken. So auch in Kappel-Grafenhausen, wo neben Hilmar Singler aus Grafenhausen sein Herausforderer Stefan Stöhrmann aus Kappel zur Wahl antrat. Bei der Wahl bei der Hauptversammlung am 26. Oktober 1996 wurde erst später festgestellt, dass mehr Stimmen abgegeben worden waren, als wahlberechtigte Feuerwehrmänner anwesend waren.
Dies führte dazu, dass ein zweiter Wahltermin seitens der Gemeinde unter dem damaligen Bürgermeister Raimund Halter einberufen wurde. Wie bereits beim ersten Wahlgang konnte Singler die meisten Stimmen für sich gewinnen.
Singler hatte beide Abteilungen im Blick
"Nur ein gemeinsames Miteinander beider Abteilungen führt zur Sicherheit und zum Wohl der Bürger der Gemeinde und macht eine schlagkräftige Feuerwehr aus", war damals der Slogan von Singler – und ist es bis heute geblieben. So versuchte er auch bei den Anschaffungen von Gerätschaften stets den jeweiligen Bedarf in beiden Abteilungen Kappel und Grafenhausen abzudecken.
Um den Fortbestand und die Zukunft der Feuerwehr zu sichern, kam es 2004 zur Gründung einer gemeinsamen Jugendfeuerwehr, die 2017 durch eine Kinderfeuerwehr ergänzt wurde. Die Anschaffung eines Mannschaftstransportwagens folgte im Jahr 2008.
Eine der größten Herausforderungen war die Planung und der Bau eines neuen Gerätehauses in den Jahren 2009/10 mit dem ein Jahr zuvor gewählten Bürgermeister Jochen Paleit. Zur Inbetriebnahme des gemeinsamen Standorts 2011 wurden dann die beiden Abteilungen aufgelöst.
"Dabei haben mich die beiden Abteilungskommandanten Hubert Weber aus Kappel und Rudi Rest aus Grafenhausen tatkräftig unterstützt, sodass der Neubau und der Zusammenschluss beider Abteilungen reibungslos über die Bühne ging", blickt Kommandant Singler, der in seiner Amtszeit drei Bürgermeister und einen Amtsverweser erlebt hat, zurück.
Dass die Aufgaben der Feuerwehr in den vergangenen Jahrzehnten ständig zunahmen und dies auch neue Herausforderungen mit sich bringt, führte zum Kauf eines Geräte-Transportwagens und eines neuen Löschgruppenfahrzeugs LF 10 durch die Gemeinde.
Aufgrund des Feuerwehrbedarfsplans wurde die Ersatzbeschaffung für ein weiteres Fahrzeuges in Auftrag gegeben. Um bei diesen Ersatzbeschaffungen die entsprechenden Zuschüsse vom Land zu bekommen, hat sich auch Kommandant Singler mit seinem Team in die entsprechenden Verhandlungen eingebracht.
Stets Rückhalt aus der Familie
Zahlreiche Lehrgänge und Fortbildungen für Kommandanten hat der 59-Jährige im Laufe der Jahre auf Kreisebene und an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal besucht, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Dass er nicht nur in den eigenen Reihen gute Arbeit geleistet hat, zeigte sich bei der Gründung der neuen Einheit "Führungstrupp Rhein-Süd" im März 2016, an der er entscheidenden Anteil hatte.
Bei seinem vielseitigen Engagement hatte Singler stets den nötigen Rückhalt und die Unterstützung seiner Familie, vor allem seiner aus Kappel stammenden Frau Elen. Rückblickend sagt Singler:
"Ich bin froh, dass es in meiner langen Amtszeit als Kommandant, in der ich bei 657 Einsätzen verantwortlich war, zu keinen schwerwiegenden Verletzungen von Feuerwehrangehörigen kam. Eine gut ausgestattete und leistungsfähige Feu-erwehr, wie wir sie derzeit haben, ist das Ergebnis von guter und konstruktiver Zusammenarbeit aller Beteiligten."
Wenn Hilmar Singler am Samstag, 15. Mai, sein Amt aufgibt, wird ein neuer Kommandant für Kappel-Grafenhausen gewählt. Es gibt bereits einen aussichtsreichen Kandidaten, den Namen wollen die Feuerwehrverantwortlichen aber noch nicht verraten. Nur so viel: Es ist ein erfahrener und angesehener Kamerad. Klar dürfte sein: Solche Startschwierigkeiten wie sein Vorgänger wird es für ihn nicht geben.
