Herzdruckmassage und der Einsatz eines Defibrillators wurden im Seelbacher Bürgerhaus vermittelt. Foto: Schmidt

Seelbach - "Ein Dorf rettet Leben" – so lautete das Motto der Defibrillator-Schulung, die der Seelbacher DRK-Ortsverein kostenlos im Bürgerhauses anbot. Am Samstag von 9.30 bis 13.30 Uhr standen die Türen für alle Interessenten offen. Besucher konnten kommen und gehen, wie es ihnen beliebte, es war keine Anmeldung nötig. Und diese Chance wurde vielfach genutzt. Gleich morgens war schon ordentlich Betrieb. Die Veranstaltung wurde vorwiegend von der älteren Generation besucht, aber es waren durchaus auch jüngere Interessierte vertreten.

Im Hauptraum waren drei Stationen aufgebaut. Zum Einen konnten die Besucher einen kurzen Filmclip zur Benutzung des Defibrillators sehen. Außerdem hielt Manfred Mauser, der 16 Jahre lang Chefarzt der Kardiologie am Lahrer Klinikum war, einen Kurzvortrag über die Bedeutung von Defibrillatoren. Selbst Hand anlegen und eine "Reanimation" versuchen konnten die Besucher dann an einem der drei Stuhlkreise, die jeweils mit einem Defibrillator und einem Dummy ausgestattet waren. Mit dabei war ein fünfköpfiges DRK-Team um Ulrich Oschwald.

Kleine elektrische Impulse retten Leben

Der Defibrillator ist ein Gerät, das einen Herz-Kreislaufstillstand, auch Kammerflimmern genannt, durch Anwendung kleiner elektrischer Impulse beseitigen kann. Dieses Gerät kann also Leben retten.

Ein gelbes Kästchen mit einem Display in der Mitte, ein grüner Knopf über dem Display und ein roter Knopf darunter, verstaut in einem Glaskasten mit Hebelfunktion. So findet man die Defibrillatoren in Seelbach vor. In diesem Kasten befindet sich auch ein schwarzes Täschchen, das einen Waschhandschuh, Handschuhe, ein Rasierer, eine Schere und ein Beatmungsmundstück beinhaltet.

Falls es nun zu einem Ernstfall kommen sollte und man alleine ist, sollte man immer beim Patienten bleiben, den Notruf absetzen und eine Herzdruckmassage vornehmen, war am Samstag zu erfahren. Sind aber mehrere Menschen vor Ort, kann eine Person den nächstgelegenen Defibrillator holen, während ein anderer beim Patienten bleibt, den Notruf wählt und mit der Herzdruckmassage beginnt.

Zum Öffnen des Glaskastens muss nur der Hebel am Kasten betätigt werden. Ist der Defibrillator herausgenommen, fängt der Glaskasten an zu piepen. Das ist vor allem ein Schutz gegen Diebstahl und natürlich auch eine Maßnahme, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Das lebensrettende Gerät ist selbsterklärend: Drückt man auf den grünen Knopf, springt es an. Das Gerät gibt sogar selbst genaue Anweisungen, indem es spricht, während die einzelnen Aktionen bildlich auf dem Display dargestellt werden. Das schwarze Täschchen wird als erstes benötigt, um sich selbst Handschuhe anzuziehen und das Oberteil des Patienten aufzuschneiden.

Jeder kann helfen

Damit die Elektroden im Anschluss besser kleben, ist es empfehlenswert, den Schweiß vom Oberkörper zu wischen oder bei Männern sogar an den Positionen der Elektroden die Haare abzurasieren. Dies ist aber nicht unbedingt notwendig. Danach werden die Elektroden auf der linken Brust und unter der rechten Rippe platziert. Sobald die Elektroden befestigt sind, wird das Gerät entscheiden, ob ein Schock überlebenswichtig ist. Das bedeutet, es kann kein Schock abgegeben werden, wenn dieser nicht nötig ist.

Jeder, der helfen möchte, kann auch helfen, war zu erfahren – auch wenn er nicht an der Schulung teilgenommen hat. "Wenn die Person einen Kreislaufkollaps hat, wird sie Ihnen sagen, dass Sie aufhören sollen, auf ihrem Brustkorb rumzudrücken", sagte Mauser, um die Angst der Teilnehmer, bei der Reanimation etwas falsch zu machen zu verringern.

Hier finden sich die Defibrillatoren in Seelbach: Rohan Apotheke im Schuttertal, Sporthalle, Schulsporthalle, Sparkasse, Bürgerhaus, Postagentur/Rathaus, DRK-Einsatzfahrzeug, Familienbad, FSV Seelbach, Tennisclub Seelbach, Campingplatz, Praxis Dr. Th. Panther, Praxis Dr. May, Edeka Kohler, evangelische Kirche, Gasthaus Sternen auf dem Hasenberg, Haus am alten Bantlehof in Wittelbach."