Ebenfalls rot angestrahlt wird am Montag das Schloss Staufenberg in Durbach. Archivfoto: Weinstube Schloss Staufenberg Foto: Lahrer Zeitung

"Night of Light": Veranstaltungsgewerbe bangt um Existenz / Licht-Aktion am Montag soll Zeichen setzen

Wer von Veranstaltungen lebt, steht mittlerweile am Abgrund: Der Umsatzeinbruch durch Corona hat viele Firmen schwer gebeutelt. Bundesweit will die Branche am Montag mit der "Night of Light" ein Zeichen setzen – so auch in der Ortenau.

Ortenau. Neben zahlreichen bundesweiten Eventlocations und Bauwerken, wird die Oberrheinhalle in Offenburg in der Nacht von Montag auf Dienstag in rot beleuchtet, teilt die Messegesellschaft mit. "Damit möchten wir ein Zeichen für die gesamte Veranstaltungswirtschaft setzen und auf die schwierige Lage der vielschichtigen Branche aufmerksam machen"", erläutert Messe-Chefin Sandra Kircher.

Was zunächst nach einer simplen PR-Aktion klingt, hat einen ernsten Hintergrund: Messebau, Veranstaltungstechnik, Catering, Bühnenbau, Messegesellschaften – die ganze Branche kämpft ums Überleben. Mitte März haben die meisten von ihnen innerhalb weniger Tage alle Aufträge verloren. Sie gerieten als erste in die Krise und werden wohl auch erst als letzte wieder herauskommen.

Hierzu werden in mehr als 250 Städten in ganz Deutschland in der Nacht von Montag, 22. Juni, auf Dienstag, 23. Juni, zwischen 22 und 1 Uhr Event-Locations und Spielstätten sowie ausgewählte Gebäude und Bauwerke rot angestrahlt. Mehr als 3000 Unternehmen haben ihre Teilnahme bereits angekündigt. Bilder und Videos der beleuchteten Objekte werden auf eigens für diesen Anlass erstellten Seiten bei Facebook und Instagram hochgeladen.

Auch zahlreiche Unternehmen aus der Ortenau machen mit, so zum Beispiel der Cube Club aus Lahr. "Zwar erlaubt die Corona-Verordnung des Landes nun wieder als Bar zu öffnen, um alle laufenden Kosten davon zu decken, reichen die Einnahmen nach wie vor nicht aus", berichten die Betreiber auf der Homepage der "Night of Light"-Aktion (siehe Info). Sie drängen darauf, zum Normalbetrieb zurückkehren zu können. "Wenn das nicht schnell passiert, wird es im Umkreis von 50 Kilometern bald kein Nachtleben mehr geben."

Markante Gebäude wie die Reithalle in Offenburg, das Schloss Staufenberg in Durbach, die Burg Husen in Hausach, die Pfarrkirche St. Michael in Fischerbach und das Wolfacher Rathaus – sogar der SWR-Funkturm auf der Hornisgrinde – werden in der Nacht auf Dienstag ebenfalls zur Leinwand für den flammenden Appell der Veranstaltungsbranche: "Wir fordern einen Branchendialog mit der Politik, um gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden", heißt es auf der Webseite der Organisatoren. Denn durch das vorläufige Verbot von Großveranstaltungen bis Ende August und einen danach noch folgenden Vorlauf zur Planung von Veranstaltungen gebe es einen 80 bis 100 prozentigen Umsatzausfall über einen Zeitraum von mindestens acht Monaten. "Daraus resultiert eine akute Insolvenzgefahr für die gesamte Branche", so die dramatische Warnung.

Eine Übersicht der illuminierten Objekte sowie der unterstützenden Unternehmen und weitere Informationen zur Aktion gibt’s im Internet auf der Webseite www.night-of-light.de. Dort bieten die Organisatoren auch eine interaktive Karte Deutschlands, in der alle beleuchteten Objekte und involvierten Unternehmen aufgeführt sind. Manche haben dort eigene Botschaften an die Besucher hinterlassen.