Bürgermeister Andreas König lud die frischgebackene Deutsche Weinkönigin Sina Erdrich ein, sich ins Goldene Buch der Gemeinde einzutragen – darin hatte sie sich bereits als Badische Weinkönigin verewigt. Foto: Armbruster

Veranstaltung: Heimatort begrüßt frischgebackene deutsche Weinhoheit Sina Erdrich zurück aus Neustadt

Volksfeststimmung in Durbach: Ihr Heimatort hat die frischgebackene deutsche Weinkönigin Sina Erdrich am Samstagabend mit Blasmusik und Sprechchören empfangen. Mehrere Hundert Menschen erwiesen der neuen Weinhoheit die Ehre.

Durbach/Neustadt - "Sina! Sina! Sina!", begrüßten die Durbacher ihre Weinkönigin am Samstagabend gegen 18 Uhr. Stilecht im Oldtimer fuhr Stephan Danner, Durbacher Winzer und Vize-Präsident des Badischen Weinbauverbands, die 24-Jährige vor der Steinberghalle durch eine jubelnde Menge. Bürgermeister Andreas König – als Mitglied des "Sina-Fanclubs" selbstredend im T-Shirt mit dem Porträt der Weinkönigin – empfing die junge Frau und führte sie zu einem für sie aufgestellten Thron auf einer kleinen Bühne. Sichtlich gerührt aber mit breitem Lächeln im Gesicht nahm sie die Ovationen ihrer Gemeinde entgegen.

24-Jährige ist erste Ortenauerin im Amt

Anlass für die Jubelstürme war Erdrichs Wahl zur 73. deutschen Weinkönigin am Abend zuvor. Bei der im SWR-Fernsehen live übertragenen Gala in Neustadt an der Weinstraße überzeugte die Studentin der Bildungswissenschaften und Durbacher Gemeinderätin die 70-köpfige Jury und setzte sich am Ende gegen fünf Mitbewerberinnen durch. Zuvor hatte sich die vormalige Badische Weinkönigin beim Vorentscheid einen Platz im Finale gesichert.

Am Freitagabend mussten die sechs Finalistinnen verschiedene Aufgaben meistern. So etwa bei einer Blindverkostung einen von vier Weinen korrekt bestimmen, Fachfragen beantworten sowie beim Improvisationstheater glänzen – und das vor rund 300 Zuschauern im Saal. Mit dabei waren auch Familie, Freunde und Unterstützer aus der Ortenau.

Den Wein erkannte Erdrich zwar nicht – ein Silvaner aus Franken war’s und kein Grauburgunder von der Hessischen Bergstraße, wie von ihr vermutet – die restlichen Aufgaben löste die 24-Jährige jedoch souverän. Auf die erste Entscheidung folgte dann noch mal eine Zitterpartie: Nachdem klar war, dass sie eine der drei Weinhoheiten (siehe Info) werden wird, galt es, Fragen zu beantworten und eine kleine Rede zu halten – beides muss die Jury erneut überzeugt haben.

Kurz vor 22.30 Uhr stand dann fest: Sina Erdrich aus Durbach wird die 73. deutsche Weinkönigin – insgesamt die siebte aus dem Weingebiet Baden – und die erste aus der Ortenau. Die deutsche Weinkönigin 2019/20, Eva Lanzerath, setzte Erdrich schließlich die Krone aufs Haupt.

"Wir sind abartig stolz auf dich, liebe Sina", erklärte Bürgermeister König am Samstagabend vor den mehreren Hundert Menschen auf dem Platz vor der Steinberghalle. "Herzlichen Glückwunsch im Namen der Gemeinde!"

Als Präsent gibt’s eine 15-Liter-Flasche Wein

Die Grüße und den Dank des Badischen Weinbauverbands überbrachte dessen Präsident Rainer Zeller: "Wir alle sind der festen Überzeugung, dass du – national wie international – die deutsche Weinwirtschaft durch deine positive Art würdig präsentierst!"

Danner und Winzerkollege Thomas Männle überreichten der deutschen Weinkönigin im Namen der Durbacher Winzer als Präsent eine 15-Liter-Flasche Klingelberger Spätlese. "Du bist ein Riesen-Werbeträger für unseren Ort", freute sich Danner.

Erdrich vergoss die ein oder andere Freudenträne, quittiert vom Applaus der Durbacher. Die vergangenen zwei Wochen seien eine Achterbahn der Emotionen gewesen, berichtete sie. Nun sei sie die Repräsentantin von rund 15 000 Betrieben, die auf mehr als 100 000 Hektar Wein anbauten – "eine Verantwortung, die ich auch nutzen werde", versprach sie und bedankte sich bei allen Unterstützern.

Zusammen mit der Durbacherin Sina Erdrich schafften es am Freitagabend Saskia Teucke (Anbaugebiet Pfalz) und Linda Trarbach (Ahr) – beide aus Rheinland-Pfalz – unter die letzten drei Kandidatinnen der Wahl zur 73. deutschen Weinkönigin. Sie stehen Erdrich nun nach der finalen Entscheidung der 70-köpfigen Jury als Weinprinzessinnen zur Seite und unterstützen sie bei der Repräsentation der Deutschen Weinwirtschaft im In- und Ausland.